Haltungsinformationen
Die Anemonenfischart gehört zum Clarkii-Komplex (Übersicht - siehe unten), ist sehr aggressiv und territorial mit angriffspotential im gesamten Becken.
Eine Haltung ist ohne Probleme möglich, das im Handel vorhandene Frostfutter, und nach Eingewöhnung auch Granulat- bzw. Pelett-Futter, werden gefressen.
Wirtsanemone
Cryptodendrum adhaesivum, Entacmaea quadricolor, Heteractis aurora, Radianthus crispa, Radianthus magnifica, Radianthus malu, Macrodactyla doreensis, Stichodactyla gigantea, Stichodactyla haddoni und Stichodactyla mertensii.
Clarks Anemonenfisch weist die größten Farbvariationen aller Anemonenfische auf, mit Variationen je nach Standort, Geschlecht, Alter und Wirtsanemone. Erwachsene in Vanuatu und Neukaledonien sind orange-gelb mit zwei vertikalen weißen Streifen.[Es können geschlechtsbedingte Farbunterschiede vorhanden sein, z. B. wenn das Weibchen eine weiße Schwanzflosse und das Männchen eine gelbe Schwanzflosse hat. Jungtiere sind orange-gelb mit vertikalen weißen Streifen. Fische, die mit der Wirtsanemone Stichodactyla mertensii leben, sind überwiegend in ihrer Grundfarbe schwarz.
In der hier gezeigten normalen Farbform und in einer melanistischen (schwarzen) Farbform.
In einem Korallenriff vor der Küste der Philippinen die Laichproduktion und das Laichmuster von acht Brutpaaren des Gelbschwanz-Clownfisches Amphiprion clarkii beobachtet wurden, bevorzugten sie die Brutzeit in den kälteren Monaten. Es war ein Trend zu einer Hauptbrutzeit von November bis Mai zu erkennen. Die Laichproduktion nahm bis zum Neumond zu und nahm nach dem Vollmond ab. Diese Saisonalität des Laichens ist vergleichbar mit anderen Clownfischarten, die in gemäßigten Regionen leben.
Geschlecht und Verpaarung
Anemonenfische sind protandrische Zwitter, d. h. das Leben beginnt als Männchen. Sind zwei gleich große Jungfische vorhanden, dann wird sich der dominantere Anemonenfisch zum Weibchen entwickeln. Werden zwei gleich große Weibchen zusammengesetzt, dann bildet sich das schwächere Weibchen zurück zum Männchen, dies wird jedoch einige Zeit benötigen und es wird zu heftigen Kämpfen kommen. Die Rückwandlung kann mehrere Wochen dauern, und in dieser Zeit wird das dominantere Weibchen immer wieder den Druck auf das schwächere Weibchen ausüben, bis sich das Geschlecht geändert hat.
Sind mehrere Anemonenfische im Aquarium vorhanden und es stirbt das dominante Weibchen, so wandelt sich das bis dato dominante Männchen zum Weibchen und ein bisher unterdrücktes Tier rückt zum dominanten Männchen auf. Durch diese Anpassung bleibt die Hauptaufgabe, die Verbreitung der "eigenen Gene" auf schnellem Weg erhalten.
Haben sich die Streitigkeiten gelegt und die Rollen sind festgelegt, dann wird das Weibchen weiter wachsen. Der Größenunterschied von Männchen zum Weibchen beträgt ca. 1-3 cm je nach Ausgangsgröße der Art.
Überhaupt sollte man Nachzuchten den Wildfängen klar bevorzugen.
1. sind diese viel stabiler in der Gesundheit,
2. unterstützt man damit die weitere Zucht.
Und die Zucht von Meerwasserfischen ist das große Thema der nächsten Jahre.
Nachzuchtinformationen:
Balzverhalten
Das Paar jagt sich gegenseitig und zitteriges Anschwimmen erfolgt meistens einen Tag vor dem Ablaichen. Die Stelle für die Eiablage wird zuvor gereinigt.
Ablaichaktivität: 2 - 3 Std. nachdem das Licht angeht
Laichdauer: zwischen 30 Min. und 2 Stunden
Laichinterval*: 14 Tage
Schlupfzeit nach Eiablage: 7 - 8 Tage
Laichgröße**: 3 x 5 cm bei guten Bedingungen
Anzahl Larven**: ca. 400 - 900 Stück
Gelegefarbe Tag 1: gelblich-orangefarben und ellipsenförmig
Gelegefarbe Tag 2: dunkelorange
Gelegefarbe Tag 3: dunkelbraun
kurz vor dem Schlupf: silbrig
* Die Wassertemperatur beeinflusst die Anzahl der befruchten Eier und die Laichdauer (bei einem Unterschied z. B. von 1° C kann der Unterschied ± 2-3 Tage betragen) und sowie bei gonochoristischen (getrenntgeschlechtlich) Fischen oder Garnelen das Geschlecht. Ist die Temperatur unter der regional üblichen Temperatur, werden überwiegend weibliche Larven aus dem Gelege schlüpfen, darüber hauptsächlich männliche. Desweiteren können auch die Aquarienbedingungen (z. B. Lichtdauer, Dichte) das Geschlecht beeinflussen.
** Die Laichgröße bzw. die Anzahl der Larven ist von mehreren Faktoren abhängig - Alter und Zustand der Elterntiere, Wasserbedingungen, Futterqualität (je hochwertiger das Futter, desto höher die Anzahl), Stressfaktoren sowie an dem Gehalt von gelöstem Sauerstoff.
Aufzuchtinformationen für die Fischlarven
Die Fischlarven
Schlupftag: kurz vor dem Schlupf können durch die durchsichtige Eihülle die silbrigen Pupillen und der rot-orange Dottersack erkannt werden.
Schlupfzeitpunkt: kurz nachdem die Tageslicht-Beleuchtung abgeschaltet ist
Nach dem Schlüpfen sinken die Larven für kurze Zeit zu Boden, bevor sie an die Wasseroberfläche schwimmen.
Das Larvenstadium kann zwischen 8 - 12 Tage dauern, je nach Art. Sie sind phototaktisch (nimmt mit dem Alter der Larven ab), d. h. die Larven schwimmen zum Licht.
Die frisch geschlüpften Fischlarven von Amphiprion clarkii haben eine Größe von 3 - 4 mm und einen ca. 200 - 250 µm großen Mund. Die Größe des Lebendfutters sollte max. 100 µm haben, größeres Futter führt zu einer sehr hohen Sterblichkeitsrate. Da die Fischlarven phototaktisch sind (nimmt mit dem Alter der Larven ab), ist der Fang mit einer Lichtfalle möglich.
Notwendige Utensilien für die Aufzucht
1. Passendes Aufzuchtfutter (pelagische Copepoden + Artemia-Eier dekapsuliert + Rädertierchen) in ausreichender Menge vorhanden
2. kleines Aufzuchtbecken (Heizung, Belüftung, Beleuchtung) für die Fischlarven 10 - 30 Liter, je nach Menge der gefangenen Fischlarven. Die Rück-, Boden- und Seitenscheiben sollten mit dunkler Folie verklebt sein, damit die Fischlarve das Futter besser erkennen kann.
3. Larvenfalle oder beweglicher Gegenstand auf dem die Eier abgelaicht sind, kann einen Tag vor dem Schlüpfen ins Aufzuchtbecken überführt werden, ohne das der Laich mit der Luft in Berührung kommt sowie starker Beleuchtung.
4. Für den ersten Zuchtversuch sollten nicht zuviele Fischlarven für die Aufzucht verwendet werden, damit ein Plan für den Ablauf und die Futtermenge dokumentiert werden kann.
Futterplan und Futter für die Fischlarven
Nach dem Schlüpfen der Larven wird erst nach 2-3 Tagen mit dem Fressen begonnen.
Copepoden sollten in ausreichender Menge und Größe verfügbar sein
bis Tag 5 (bis 100 µm)
bis Tag 20 (bis 250 µm)
ab Tag 10 (frisch geschlüpfte Artemia)
ab Tag 15 (ab 250 µm bzw. erwachsene Copepoden)
ab Tag 30 kleinstes Pelettfutter
oder/und
angereicherte Rädertierchen (Brachionus)
Das Erstfutter - Brachionus plicatilis oder Brachionus rotundiformis - angereichert oder pelagische (freischwimmend) Copepoden*** kann von 1 - 5. Tag gefüttert werden. Ab dem 6. Tag dann ein Futtermix aus Brachionus, Copepoden und Artemia-Nauplien.
Zu früh gereichte Artemia Nauplien (vor dem 7. Tag) bleiben unverdaut und führen zu einer hohen Sterblichkeitsrate, weil die Fischlarve noch keinen gut ausgebildeten Verdauungstrakt besitzt.
Verhalten und Entwicklung der Fischlarven
Nach dem 7. Tag haben die Larven eine Größe von 6 - 8 mm, schwimmen frei in der Wassersäule und sind voll entwickelt.
Metamorphose: ab 15. - 17. Tag die erste Binde, ab 25. Tag vollständig
Bei guter Fütterung kann aus den Firschlarve innerhalb von 60 Tagen ein 2 cm großer Anemonenfisch heranwachsen.
*** Eine wissenschaftliche Untersuchung hat ergeben, dass die Verfütterung von calanoide Copepoden bei der Aufzucht von Amphiprion-Fischlarven mit Start des Schlüpfens eine bessere Überlebensrate bzw. Wachstum sowie eine stärkere Wiederstandsfähigkeit aufweist. Die gefütterten Fischlarven sind visuelle Räuber und sie benötigen eine besondere Fettsäurezusammensetzung HUFA (Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), die die Verfütterung von Rädertierchen im Zusammenhang mit angereicherten Artemien nicht erreicht. Die Unterversorgung kann bei der Metamorphose zu Bindenfehlern führen, ebenso kann die Sehfunktion, die Skelettentwicklung, die Stressresistenz und die Entwicklung des Verdauungstraktes beeinträchtig sein.
Amphiprion clarkii soll lt. fishbase bis zu 11 Jahre alt werden. Adulte Tiere leben in Lagunen und an äußeren Riffhängen.
Aggressionsskala bei Anemonenfischen
Clarkii-Komplex = sehr aggressiv und territorial mit angriffspotential
Amphiprion allardi
Amphiprion akindynos
Amphiprion annamensis
Amphiprion bicinctus
Amphiprion chrysopterus
Amphiprion chrysogaster
Amphiprion chagosensis
Amphiprion clarkii
Amphiprion fuscocaudatus
Amphiprion latifasciatus
Amphiprion maohiensis
Amphiprion omanensis
Amphiprion tricinctus
Synonyme:
Amphiprion boholensis Cartier, 1874 · unaccepted
Amphiprion clarki (Bennett, 1830) · unaccepted (misspelling)
Amphiprion clarkia (Bennett, 1830) · unaccepted (misspelling)
Amphiprion japonicus Temminck & Schlegel, 1843 · unaccepted
Amphiprion melanostolus Richardson, 1842 · unaccepted
Amphiprion papuensis MacLeay, 1883 · unaccepted
Amphiprion snyderi Ishikawa, 1904 · unaccepted
Amphiprion xanthurus Cuvier, 1830 · unaccepted
Anthias clarkii Bennett, 1830 · unaccepted
Sparus milii Bory de Saint-Vincent, 1831 · unaccepted