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Leptogorgia sarmentosa Gorgonie

Leptogorgia sarmentosa wird umgangssprachlich oft als Gorgonie bezeichnet. Haltung im Aquarium: Für Aquarienhaltung nicht geeignet. Giftigkeit: Vergiftungsgefahr unbekannt.


Profilbild Urheber Donato Margapoti, Italien

Foto: Scilla, Italien, 25cm Länge, 40 Meter Tiefe


Mit freundlicher Genehmigung des Urhebers Donato Margapoti, Italien

Eingestellt von AndiV.

Bilddetail


Steckbrief

lexID:
11314 
AphiaID:
125369 
Wissenschaftlich:
Leptogorgia sarmentosa 
Umgangssprachlich:
Gorgonie 
Englisch:
Gold Coral 
Kategorie:
Hornkorallen 
Stammbaum:
Animalia (Reich) > Cnidaria (Stamm) > Anthozoa (Klasse) > Alcyonacea (Ordnung) > Gorgoniidae (Familie) > Leptogorgia (Gattung) > sarmentosa (Art) 
Erstbestimmung:
(Esper, ), 1789 
Vorkommen:
Biskaya, Golf von Guinea, Mexiko (Ostpazifik), Mittelmeer, Ost-Atlantik, Portugal, Spanien, Tunesien, West-Afrika 
Meerestiefe:
30 - 538 Meter 
Größe:
bis zu 60cm 
Temperatur:
4°C - 17°C 
Futter:
Algen , Azooxanthellat, Detritus (totes organisches Material), Fischeier, Flohkrebse (Amphipoden, Gammarus), Invertebraten (Wirbellose), Phytoplankton (Pflanzliches Plankton), Ruderfußkrebse (Copepoden), Suspensionsfresser (Schwebstofffresser), Zooplankton (Tierisches Plankton) 
Schwierigkeitsgrad:
Für Aquarienhaltung nicht geeignet 
Nachzucht:
Nicht als Nachzucht erhältlich 
Giftigkeit:
Vergiftungsgefahr unbekannt 
CITES:
Nicht ausgewertet 
Rote Liste:
NE nicht beurteilt 
Verwandte Arten im
Catalogue of Life:
 
Weiter verwandte
Arten im Lexikon:
 
Author:
Publisher:
Meerwasser-Lexikon.de
Erstellt:
Zuletzt bearbeitet:
2021-01-10 22:09:47 

Haltungsinformationen

Leptogorgia sarmentosa bildet an strömungs- und nährstoffreichen Meereszonen regelrechte "Wälder", die Koralle kommt in unterschiedlichen Farben von weiß, über gelb, orangefarben, rot bis lilafarben vor.

Die Koralle ist auf den Fang von Mikroplankton, Korallenlarven, Eier von Fischen und Krustentieren sowie Detritussuspensionen angewiesen, da sie keine Symbiose mit symbiotischen Zooxanthellen eingegangen ist.
In großen Tiefen wäre eine Fotosynthese aufgrund von Lichtmangel ohnehin nicht möglich wäre.

Empfehlung - die Koralle sollte in einem Artenbecken gepflegt werden.

Fütterung
Die Mehrzahl der Gorgonien besitzen keine Zooxanthellen und leben nicht vom Licht. Die azooxanthellen Gorgonien beherbergen keine symbiotischen Algen, die über Fotosynthese Nährstoffe und Energie produzieren.

Vor der Fütterung sollten die Pumpen abgeschaltet werden. Damit die Gorgonie im Aquarium überlebt, ist eine ausreichende Fütterung jedes einzelnen Polypen notwendig bzw. soweit möglich, d. h. eine tägliche bzw. 3 - 4x pro Woche Fütterung notwendig. Ohne Fütterung wird die Gorgonie im Aquarium nicht überleben.

Sind Garnelen und Fische vorhanden, werden diese versuchen, das Futter zu entziehen, also diese Mitbewohner unbedingt vorher füttern.

Eingewöhnung frisch erworbener Gorgonien

Mit dem Einsetzen der Gorgonien ins Aquarium beginnt der Start von Fütterungsversuchen. Auf welches Futter reagiert die Gorgonie, welche Polypengröße hat die Gorgonie. Was leider anfangs keinen Schluß zu lässt, was für eine Futtergröße genommen wird. Am Besten mit sehr kleinem Futter beginnen. Die Polypen benötigen eine gewisse Zeit um das Futter (Granulat oder Staubfutter (Ultramarin, Cyclop Eeze) oder Frostfutter (Lobstereier, Mysis)) auf zu nehmen.
Frisch eingesetzte Gorgonienstöcke können mit einem Flüssigfutter, z. B. von PolypLab Polyp, animiert werden, damit sich die einzelnen Polypen öffnen. Erst dann kann eine Fütterung durchgeführt werden.

Je besser die einzelnen Polypen die gereichte Nahrung aufnehmen, desto besser sind die Wachstum- bzw. Vermehrungsraten.

Azoozanthellate Korallen fressen Suspensionen, Meeresschnee, Mikroplankton und andere organische Stoffe, d. h. sie sind ahermatypisch.

Häutung
Gorgonien besitzen eine weiche Gewebeschicht (Coenenchym), die ihre verzweigte, hornartige Skelettachse aus Gorgonin (ein Protein) überzieht. Sie können diese Gewebeschicht abstoßen (=häuten), dafür schließen sie ihre Polypen. Es kann bis zu 3 Tage benötigen und eine erhöhte Strömung kann hierbei sehr hilfreich sein.

Wasserqualität
Hohe Werte von z. B. Nitrat und / oder Phosphat können die Häutung verzögern oder die Haut löst sich nicht.

Vermehrung / Stecklinge schneiden
Wie befestige ich abgebrochene oder aufgrund der Größe des Stockes abgeschnittne Äste?
In einem kurzen Bericht wird dies hier erklärt.

https://www.korallenriff.de/artikel/356_Das_befestigen_von_Gorgonien.html#

Parasitärer Befall
Die Leptogorgia sarmentosa kann von der Nacktschnecke - Marionia blainvillea befallen sein. Vor dem Einsetzen ins Aquarium sollte eine Kontrolle durch geführt werden.

Die Koralle selber dient der Weichkoralle Alcyonium coralloides (Pallas, 1766) als Siedlungswirt, ohne Leptogorgia sarmentosa keine Alcyonium coralloides an diesen Vorkommensorten.

Die Wissenschaftler C. Cerrano, R. Danovaro, C. Gambi, A. Pusceddu, A. Riva und S. Schiaparelli stellten bereits 2010 fest, dass Leptogorgia sarmentosa eine herausragende Rolle bei der Aufrechterhaltung der hohen Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen Meerestiefen in wenig Restlicht zukommt und die Korallen daher besonders zu schützen sind.

Synonyme:
Gorgonella bianci Koch, 1882
Gorgonella mendelis Barreiro, 1917
Gorgonella santanderiensis Barreiro, 1917
Gorgonella tenuirramosa Barreiro, 1917
Gorgonia rhizomorpha Lamouroux, 1816
Gorgonia sarmentosa Esper, 1789
Leptogorgia gonzagai Stiasny, 1937
Leptogorgia lusitanica Stiasny, 1937
Leptogorgia setubalensis Stiasny, 1937

Bilder

Allgemein


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