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Acropora cervicornis Kleinpolypige Steinkoralle

Acropora cervicornis wird umgangssprachlich oft als Kleinpolypige Steinkoralle bezeichnet. Haltung im Aquarium: Kein Anfängertier. Es wird ein Aquarium von mindestens 100 Liter empfohlen. Giftigkeit: Vergiftungsgefahr unbekannt.


Profilbild Urheber stefank

Acropora cervicornis

Curacao, Südküste, November 2017


Eingestellt von stefank.

Bilddetail


Steckbrief

lexID:
3993 
AphiaID:
206989 
Wissenschaftlich:
Acropora cervicornis 
Umgangssprachlich:
Kleinpolypige Steinkoralle 
Englisch:
Staghorn Coral 
Kategorie:
Steinkorallen SPS 
Stammbaum:
Animalia (Reich) > Cnidaria (Stamm) > Anthozoa (Klasse) > Scleractinia (Ordnung) > Acroporidae (Familie) > Acropora (Gattung) > cervicornis (Art) 
Erstbestimmung:
(Lamarck, ), 1816 
Vorkommen:
Amerikanische Jungferninseln, Anguilla, Antigua und Barbuda, Bahamas, Barbados, Belize, Britische Jungferninseln, Cayman Inseln, Costa Rica, Curaçao, Dominica, Dominikanische Republik, Golf von Mexiko, Grenada, Guadeloupe, Guatemala, Haiti, Honduras, Jamaika, Kanada Ost-Pazifik, Kolumbien, Kuba, Martinique, Montserrat, Nicaragua, Niederländische Antillen, Panama, Saint Kitts und Nevis, Saint Lucia, Saint Martin / Sint Maarten, Saint Vincent und die Grenadinen, Trinidad und Tobago, Turks- und Caicosinseln, United States Minor Outlying Islands, USA, Venezuela 
Meereszone:
Subtidal (Sublitoral, Infralitoral), ständig von Wasser bedeckte flache (neritische) Schelfregion, unterhalb der Niedrigwasserlinie bis zur Schelfkante in durchschnittlich 200 Meter Tiefe 
Meerestiefe:
1 - 50 Meter 
Habitate:
Riff verbunden 
Größe:
20 cm - 100 cm 
Temperatur:
25,9°C - 28°C 
Futter:
Phytoplankton (Pflanzliches Plankton), Plankton (pflanzliche und tierische Mikroorganismen), Zooplankton (Tierisches Plankton), Zooxanthellen / Licht 
Aquarium:
~ 100 Liter  
Schwierigkeitsgrad:
Kein Anfängertier 
Nachzucht:
Nachzucht ist möglich 
Giftigkeit:
Vergiftungsgefahr unbekannt 
CITES:
Anhang II (kommerzieller Handel nach einer Unbedenklichkeitsprüfung des Ausfuhrstaates möglich) 
Rote Liste:
CR vom Aussterben bedroht 
Verwandte Arten im
Catalogue of Life:
 
Weiter verwandte
Arten im Lexikon:
 
Author:
Publisher:
Meerwasser-Lexikon.de
Erstellt:
Zuletzt bearbeitet:
2025-07-23 18:02:46 

Nachzuchten

Die Nachzuchten von Acropora cervicornis sind möglich. Leider ist die Anzahl an Nachzuchten noch nicht groß genug, um die Nachfrage des Handels zu decken. Wenn Sie sich für Acropora cervicornis interessieren, fragen Sie dennoch Ihren Händler nach Nachzuchten. Sollten Sie Acropora cervicornis bereits besitzen, versuchen Sie sich doch selbst einmal an der Aufzucht. Sie helfen so die Verfügbarkeit von Nachzuchten im Handel zu verbessen und natürliche Bestände zu schonen.

Haltungsinformationen

Eine der Acropora formosa / Acropora prolifera recht ähnlich aussehende und vom Laien nicht zu unterscheidende Art.
Kommt nur über Karibik-Importe hier an, die anderen beiden vorgenannten Korallen hingegen nur aus dem Indo-Pazifik!

Korallen der Gattung Acropora
Steinkorallen sind riffbildende, in den Weltmeeren lebende wirbellose, sessile und koloniebildende Nesseltiere, die ein Kalkskelett ausbilden. Sie leben über ihre Zooxanthellen hauptsächlich von Licht, sind aber auch in der Lage, mit ihren Polypen Plankton zu fangen. Sie entziehen dem Meerwasser Calcium und, in geringerem Maße, auch andere Elemente, und produzieren so mehrere Gramm Kalk am Tag.
Damit bildeten sie auch in großem Ausmaß die heute bekannten Korallenriffe.

Die Arten der Gattung Acropora sind häufig sehr farbenprächtig und ihre längerfristigeund erfolgreiche Haltung galt seit vielen Jahren als hohe Kunst. Schon seit Ende der 1980er Jahre werden sie in Aquarien gepflegt, und im Laufe der 1990er Jahren dann sogar vielfach vermehrt. Die Haltung und asexuelle Reproduktion über Ableger wurde sehr schnell beliebt. Heute bieten bereits, neben kommerziellen Züchtern, auch private Aquarianer Korallenableger an.

Die Vermehrung von Steinkorallen ist denkbar einfach, da sie letztlich nur fragmentiert werden müssen. Man bricht ein Stück von der Mutterkoralle ab und der so gewonnene Ableger wächst (meist auf ein Stück Lebendgestein geklebt), ähnlich wie Pflanzenableger, bei guten Bedingungen zu einem eigenen Korallenstock heran.

Steinkorallen unterscheidet man in Hobbykreisen, anhand der Größe ihrer Polypen grob gesehen, in Small Polyp Scleractinians (kleinpolypige oder SPS-Korallen) und in Large Polyp Scleractinians (großpolypige oder LPS-Steinkorallen).
Nicht alle SPS-Korallen sind in ihren Haltungserfordernissen gleich. Auch hier gibt es Arten, die weniger empfindlich sind, als andere.

Allgemeines:
Taxonomen gehen heute von 18 Steinkorallenfamilien mit insgesamt über 100 Gattungen aus.
Die beiden Gattungen Montipora (über 70 Arten - Veron 2000) und Acropora (über 180 Arten - Veron 2000) gehören dabei zu den arten- und zahlreichsten.

Die Pflege von kleinpolypigen Steinkorallen war und ist aufgrund der Anforderungen der Korallen an Wasserqualität und Beleuchtung in der Regel weit aufwendiger, als die der meisten LPS-Korallen und der zooxanthellaten Weichkorallen.

Mit der Entwicklung leistungsfähiger Abschäumer und dem Einsatz von Lebendgestein konnte eine wesentlich bessere Wasserqualität im Aquarium stabil gewährleistet werden. Dazu ermöglichten eine bessere Beleuchtung und eine automatisierte, kontinuierliche Calciumversorgung die dauerhafte Haltung und Vermehrung der Korallen.

Seit die Haltung von SPS-Korallen für viele Aquarianer zum erreichbaren Ziel wurde, stehen zooxanthellate Weichkorallen kaum noch im Interesse der meisten Aquarianer.

Die Identifizierung von kleinpolypigen und großpolypigen Steinkorallen ist nicht immer einfach, trotz wirklich guter Nachschlagewerke, wie dem Buch von Veron „Corals of the World“. Letztendlich ist eine eindeutige Identifikation nur anhand genauer Untersuchungen des Kalkskelettes und durch aufwendige DNA-Analysen möglich.
Man darf auch nicht vergessen, dass viele Tiere im Aquarium nicht mehr so aussehen, wie in der Natur, und ihr Erscheinungsbild durch Strömung, Licht und anderer Einflüsse ändern.

Zu den wichtigen Parametern:

Licht:
Alle kleinpolypigen Steinkorallen aus der Gattung Acropora benötigen eine sehr hohe Lichtstärke.
Sie sollten daher bei durchschnittlicher Beleuchtung eher oben im Becken angesiedelt werden.

Wärme/Kälte:
Korallen der Gattung Acropora vertragen über längere Zeit weder Wassertemperaturen unter 20 noch über 30 Grad.
In beiden Fällen wird das zum Ausbleichen führen.

Strömung:
Sie vertragen eine durchaus gute Strömung. Der Pumpenauslass sollte jedoch nicht direkt auf eine Koralle gerichtet sein.
Am besten sind wechselnde, eher turbulente Strömungsverhältnisse geeignet.

Wasserparameter:
Spurenelemente, (Calcium 420–440 mg/L, Magnesium 1100–1300 mg/L, KH unter 8, Strontium 8 mg/L). Wasserwechsel: mind. 5 % die Woche oder 10 % im Monat.

Wasserqualität:
Möglichst dauerhaft stabiles und klares Wasser, gegebenenfalls ist eine Kohlefilterung oder Ozonisierung zur Beseitigung von Gelbstoffen sinnvoll.

Der Eimervergleich (2 weiße, gleich große Behältnisse: in einem frisch angesetztes Wasser, im anderen das Aquarienwasser) zeigt dann schnell, ob das Wasser im Aquarium so klar ist, wie das frische Wasser.
Acropora Steinkorallen mögen nicht in einer gelben Brühe stehen.

Nitrat NO3:
weniger als 5 mg/L.

Phosphat PO4:
weniger als 0,1 mg/L, besser sogar im Bereich von 0,01 mg/L.

Während großpolypige Steinkorallen auch mit höheren Nährstoffwerten meist noch zurechtkommen, zeigen kleinpolypige Steinkorallen oft schnell einen Farbverlust, bzw. das Wachstum der Tiere wird eingeschränkt.

Korallen, die ehemals bunt waren, schlagen dann schnell in ein oft unansehnliches Braun um. Schuld daran ist das höhere Angebot an Nährstoffen. Je mehr Nährstoffe, desto mehr Zooxanthellen bilden sich und führen zu einem dunklen Braunton des Tieres.
Besteht ein Überangebot oder Ungleichgewicht an Nährstoffen über einen längeren Zeitraum, kann es zu Gewebeauflösungen und damit auch zum Absterben des Korallenstockes kommen.

Zu guter Letzt:
Vergessen wir nicht den Aspekt des Tier– und Umweltschutzes, den alle Korallenzüchter mittlerweile leisten.
Je mehr Ableger, desto weniger Entnahmen aus der Natur. Auf diesem Gebiet hat sich in den Jahren erfreulich viel getan. Es werden heute bevorzugt Korallen aus Aquakulturen angeboten und als Nachzuchttiere verkauft.

Korallenriff Magazin

Cover Korallenriff Magazin Ausgabe 5

Ausgabe #5
Kindergärten für Korallen

Was können Zuchtprogramme leisten und welche Bedeutung hat dies für uns

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Weiterführende Links

  1. Corals of the World by Charlie Veron (en). Abgerufen am 07.08.2020.
  2. SeaLifeBase (en). Abgerufen am 07.08.2020.

Bilder

Allgemein


Erfahrungsaustausch

am 03.12.13#1
Bin wohl einer der ganz wenigen die das Glück hatten, privat so eine Acro ins Aquarium zu bringen, im Handel ist sie in Europa jedenfalls nicht.
Ich habe sie jetzt 18 Minate und sie wächst bei mir nach anfänglich langer Stillstandspause recht gut. Sie steht praktisch im Licht-Zentrum eines 400W HQI Strahlers, mittlerweile bis an die Oberfläche ragend.
Wasserwerte entsprechend der Haltung von Acropora Korallen, sehr geringe Nährstoffwerte (NO³ unter 1mg/L und PO4 bei etwa 0,02 mg/L) und mittlerer bis starker, indirekter aber sinusförmig alternierender Strömung.
Fütterung jeden 2. Tag mit verschiedenen Korallenfuttern im Größenbereich von 80 Micron.

Sie hat die Angewohnheit auch wenn sie oben gut wächst, unten zum Teil abzusterben, obwohl genug Licht und Strömung hinkommt.

Alles in Allem eine seltene, vielleicht für manche Aquarianer langweilige Acropora, die aber wenn man weiß was man hat und sie zum Wachsen bringt, sehr viel Freude bereitet.
1 Haltungserfahrungen von Benutzern sind vorhanden
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