Anzeige
Fauna Marin GmbH Tunze Kölle Zoo Aquaristik Osci Motion Whitecorals.com

Acropora nyinggulu Kleinpolypige Steinkoralle

Acropora nyinggulu wird umgangssprachlich oft als Kleinpolypige Steinkoralle bezeichnet. Haltung im Aquarium: Berichte über eine erfolgreiche und längerfristige Haltung fehlen bisher. Giftigkeit: Vergiftungsgefahr unbekannt.


Profilbild Urheber ResearchGate

(a, b, e-h) Holotyp ie WAM Z100478; 2 Meter, Coral Bay, Ningaloo Reef, Western Australia, Australien. (c) Sorte RUMF-ZG-05461; 1 Meter, Okinawa, Japan. (d) Varietät 45-3610; 4 Meter, nördliche Philippinen.
Mit freundlicher Genehmigung des Urhebers ResearchGate

Eingestellt von AndiV.

Bilddetail


Steckbrief

lexID:
17663 
AphiaID:
Wissenschaftlich:
Acropora nyinggulu 
Umgangssprachlich:
Kleinpolypige Steinkoralle 
Englisch:
Acropora Nyinggulu 
Kategorie:
Steinkorallen SPS 
Stammbaum:
Animalia (Reich) > Cnidaria (Stamm) > Hexacorallia (Klasse) > Scleractinia (Ordnung) > Acroporidae (Familie) > Acropora (Gattung) > nyinggulu (Art) 
Erstbestimmung:
Bridge & Rassmussen, 2025 
Vorkommen:
Andamanen und Nikobaren, Arafurasee, Fidschi, Great Barrier Riff, Indo-Australischer Archipel, Japan, Ningaloo Reef (West-Australien), Okinawa, Östlicher Indischer Ozean, Palau, Papua-Neuguinea, West-Australien 
Meereszone:
Subtidal (Sublitoral, Infralitoral), ständig von Wasser bedeckte flache (neritische) Schelfregion, unterhalb der Niedrigwasserlinie bis zur Schelfkante in durchschnittlich 200 Meter Tiefe 
Meerestiefe:
1 - 16 Meter 
Habitate:
Korallenriffe, Riffhänge, Riffkämme, Riffkanten 
Größe:
bis zu 100cm 
Temperatur:
22,8°C - 31,1°C 
Schwierigkeitsgrad:
Berichte über eine erfolgreiche und längerfristige Haltung fehlen bisher 
Nachzucht:
Einfache Nachzucht möglich 
Giftigkeit:
Vergiftungsgefahr unbekannt 
CITES:
Nicht ausgewertet 
Rote Liste:
NE nicht beurteilt 
Verwandte Arten im
Catalogue of Life:
 
Weiter verwandte
Arten im Lexikon:
 
Author:
Publisher:
Meerwasser-Lexikon.de
Erstellt:
Zuletzt bearbeitet:
2025-09-06 22:02:31 

Nachzuchten

Acropora nyinggulu lässt sich gut züchten. Im Handel sind Nachzuchten verfügbar. Wenn Sie Interesse an Acropora nyinggulu haben, fragen Sie bitte Ihren Händler nach einem Nachzuchtier anstelle eines Wildfangs. Sie helfen so die natürlichen Bestände zu schützen.

Haltungsinformationen

Große Veränderungen bei Acropora-Steinkorallen werfen ihre Schatten voraus!

Je genauer bestehende und ausgefeilter wissenschaftliche Untersuchungsmethoden werden und neue Methoden zur Identifikation herangezogen werden, umso großer und erstaunlicher die Ergebnisse.

Wir haben die Originalzusammenfassung des Aufsatze "The tables have turned: taxonomy, systematics and biogeography of
the Acropora hyacinthus (Scleractinia: Acroporidae) complex" 1 zu 1 ins Deutsche übersetzt, die die Veränderungen, die wir auch im Meerwasser-Lexikon umsetzen werden, verdeutlichen:

"Genomische Daten haben gezeigt, dass die traditionelle Korallentaxonomie, die auf der Skelettmorphologie basiert, die tatsächliche Vielfalt oder die systematischen Beziehungen innerhalb der Ordnung Scleractinia nicht genau widerspiegelt. Hier wenden wir einen integrierten taxonomischen Ansatz an, der molekulare Analysen und
morphologische Vergleiche von Typusmaterial mit Exemplaren aus dem gesamten Indopazifik kombiniert, um die Taxonomie einer Klade innerhalb der artenreichen und ökologisch dominanten Riffkorallengattung Acropora zu überarbeiten, zu der die Art Acropora hyacinthus (Dana, 1846) und verwandte Arten (als „Hyacinthus-
Artenkomplex” bezeichnet) gehören. Anhand einer Sammlung von Exemplaren, bestehend aus konservierten Geweben, Feldbildern und Skelettbelegen aus 22 Regionen des Indischen und Pazifischen Ozeans, erstellten wir eine phylogenomische Rekonstruktion unter gezielter Erfassung ultrakonservierter Elemente (UCEs) und Exons in
Kombination mit der Untersuchung morphologischer Merkmale, um primäre Artenhypothesen (PSHs) für die Klade zu generieren. Anschließend testeten wir die PSHs durch die Bestimmung von Single Nucleotide Polymorphisms (SNPs) aus dem Genomdatensatz, um zusätzliche Belege für die Abgrenzung der Arten innerhalb der
Klade zu liefern und die Taxonomie der Gruppe zu überarbeiten. Unser integrierter Ansatz ergab 16 ausreichend abgegrenzte Linien, die als eigenständige Arten bezeichnet werden können. Auf der Grundlage eines Vergleichs unserer Exemplare mit Typusmaterial und geografischen Verbreitungen haben wir neun Arten aus der Synonymie
entfernt: A. turbinata (Verrrill, 1864), A. surculosa (Dana, 1846), A. patella (Studer, 1878), A. flabelliformis (Milne-Edwards, 1860), A. conferta (Quelch, 1886), A pectinata (Brook, 1892),A. recumbens (Brook, 1892), A. sinensis (Brook, 1893) und A. bifurcata Nemenzo, 1971.

Wir beschreiben außerdem fünf neue Arten: A. harriottae sp. nov. aus dem Südosten Australiens, A. tersa sp. nov. aus dem Osten Australiens und dem Westpazifik, A. nyinggulu sp. nov. aus dem östlichen Indischen Ozean, dem indo-australischen Archipel und dem Süden Japans, A. uogi sp. nov. aus dem Westpazifik und A. kalindae sp. nov. aus dem Nordosten Australiens. Unsere Daten zeigen, dass die Artenvielfalt innerhalb dieser Acropora-Klade weitaus größer ist als bisher angenommen, was
sowohl auf übersehene Provinzialismus im Indopazifik als auch auf die Zusammenfassung unterschiedlicher sympatrischer Arten aufgrund oberflächlicher morphologischer Ähnlichkeiten zurückzuführen ist. Angesichts der wichtigen ökologischen Rolle, die tabulare Acropora-Arten in den Riffen des Indopazifiks spielen, haben unsere
Ergebnisse erhebliche Auswirkungen auf den Schutz und die Bewirtschaftung der Riffe. So ist beispielsweise A. harriottae sp. nov. auf ein kleines geografisches Gebiet im Südosten Australiens beschränkt und daher vergleichsweise stark vom Aussterben bedroht."

Hier nun der Eintrag zu Acropora nyinggulu:

Typlokalität Coral Bay, Nyinggulu (Ningaloo Reef), West-Australien, Australien.

Lebensraum:
Acropora nyinggulu kommt an Riffkämmen, hinteren Riffrändern und vorderen Riffhängen bis zu einer Tiefe von mindestens 15 Metern vor, am häufigsten ist sie in flachen Tiefen von weniger als 6 Metern anzutreffen, wo diese Steinkoralle die vorherrschende Art sein kann.

Verbreitung:
Westaustralische Küste, östlich bis zur Arafura-See und nördlich durch den Indo-Australischen Archipel bis Okinawa, Japan, und westlich bis zur Andamanensee.

Feldmerkmale des Holotyps:
Acropora nyinggulu wächst tafelförmig, mit mehreren Etagen, die Farbe ist ein dunkelgrün-braun mit gelben Achsen.
Die richtungsweisenden Tentakel sind tagsüber ausgefahren.

Variationen bei den Paratypen WAM Z100479:
Die Endverzweigungen der Koralle sind kürzer als beim Holotypus (5-10 mm hoch), und die unteren Wände der radialen Koralliten sind ebenfalls kürzer.

Etymologie:
Diese Art ist nach dem lokalen indigenen Namen - Nyinggulu (Ningaloo) - für die Region benannt, in der der Holotyp gesammelt wurde, dem Ningaloo Riff in West-Australien.
Die traditionellen Besitzer, die Baiyungu- und Yinnigurrura-Völker, bewohnten die Region seit über 30.000 Jahren, und wir nennen die Art „Nyinggulu“, weil sie in dieser Region besonders häufig vorkommt.
Die Wissenschaftler dankten den traditionellen Besitzern und der Nganhurra Thanardi Garrbu Aboriginal Corporation dafür, dass sie die Erlaubnis erteilt haben, auf ihrem Land zu arbeiten, und dass wir diesen Namen verwenden dürfen.

Literaturfundstelle:
Rassmussen SH et al. (2025)
The tables have turned: taxonomy, systematics and biogeography of the Acropora hyacinthus (Scleractinia: Acroporidae) complex.
Invertebrate Systematics 39, IS24049. doi:10.1071/IS24049

© 2025 The Author(s) (or their employer(s)). Published by CSIRO Publishing.
This is an open access article distributed under the Creative Commons Attribution 4.0 International License (CC BY)

Bilder

Allgemein


Erfahrungsaustausch

0 Haltungserfahrungen von Benutzern sind vorhanden
Alle anzeigen und mitreden!