am 25.06.07#1
Vielen Dank Robert Kruppas für die prompte Aufnahme der Cyanos ins Meerwasserlexikon , ich glaube da werden noch eine Menge von Aqarienfreunden zu diesen Tierchen was zu sagen haben . Nun möchte ich mich , ohne das ich mich in längere wissenschaftliche Abhandlungen verliere ( das können Bakteriologen sowieso besser ) , dem leidigen Thema Cyanobakterien zuwenden , mit denen , in der einen oder anderen Form , schon jeder Meeresaquarianer so seine Erfahrungen gemacht hat . Ganz ohne einen Blick auf die Daseinsgeschichte dieser zu Recht als eine der ältesten Lebewesen unserer Erde zu bezeichnenden Bakteriengruppe , geht es dann aber doch nicht . Als sich in der sogenannten Ursuppe des Urmeeres simple Aminosäuren bildeten , die dann sich zu den ersten Urbakterien formten , waren Sie da und haben allen größeren Katastrophen ( zu Ende des Karbons oder Ende der Kreidezeit ) getrotzt . Ja liebe Freunde , ich spreche hier von den Cyanos oder im Volksmund einfach Schmieralgen genannt . Jetzt stelle ich hier mal die Frage , warum glaubt eigentlich jemand ernsthaft , man könnte , diese zugegebener Weise durchaus als lästig zu bezeichnenen Tiere , einfach so los werden , wie ein abgewetztes Kleidungsstück ? ? Nein so einfach ist die Sache nicht , denn sonst würden nicht immer wieder in den einschlägigen Magazinen und Fachbüchern Artikel über diese Bakterien erscheinen . Wie schon Robert oben angeführt hat , kann es mit dem Wechsel der Beleuchtung zu tun haben , auch können zu hohe oder zu niedrige Nährstoffkonzentrationen zu einer Zunahme der Population dieser Tiere führen . Was nun der Auslöser ist , kann wohl nicht so genau gesagt werden , auch weil es ja nicht nur eine Schmieralgensorte gibt , sondert vermutlich tausende . Nun kenne ich Aquarianer , Die wegen diesen Plagegeistern , schon frustiert mit dem Hobby aufgehört haben , jedoch gibt es einige Mittel , die aus zermalenen Zeoliten und Tonerde hergestellt werden ( Easy Life , Matuta Timo clear ) , die einen zeitweisen Erfolg haben , auch kann man durch ein Refugium für höhere Algen ( Caulerpas ) , den Schmieralgen die Lebensgrundlage vereiteln aber ganz los wird man Sie nie werden . Hände weg sollte man lassen , von jeglichen Einsatz von Antibiotika im Riffbecken , ich kannte da Leute die waren dann zwar die Schmieralgen los , aber um welchen Preis , nämlich den Neuanfang ihres Aquariums und den Verlust aller gepflegten Tiere . Übrigens halte ich nichts von der Legende , die sich hartnäckig in Meeresaquarianerkreisen hält , das es eine Reinwassercyanobakteriensorte geben soll . Als Beweis führen diese Leute heran , das sie in Ihren Aquarien mit Wassertests oder meinetwegen Photometern keine Nährstoffe ( Phosphat , Nitrat ) nachweisen konnten . Denkt eigentlich mal jemand daran das in Riffbecken die meisten Phosphate ausgefällt werden und sich im Bodengrund und auf den Lebendsteinen anreichern . Vielleicht gelingt es ja einigen Cyanobakterienarten , diese Ausfällungen zu nutzen , ich traue es Ihnen , selbst wenn es noch nicht bewiesen ist , jedenfalls zu .
am 26.06.07#2
Da es Algen gibt die das Phosphat aus dem Gestein wieder herauslösen können und sich so nutzbar machen, ist es durchaus wahrscheinlich das es die Cyanos auch können. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass, wenn die andere Werte stimmen, oftmals die Siliziumkonzentration im Wasser zu günstig ist.
am 05.07.07#3
Hatte lange Zeit mit diesen Bakterien Problem. Was nun zum Erfolg geführt, das sie verschwunden sind kann ich nicht genau sagen , aber ich denke es spielen da meherer Faktoren zusamm. Zum einen ist es für das Wachstum der cyanos förderlich wenn der Abschäumer zu feucht( zu hoch) eingestellt ist. Zum anderen sind die Wasserwerte ein Problem. Zu hohen Phospatwert fördert natürlich das Wachstum, aber ich hatte auch bei nahe null Poshat zeitweise und stellenweise kleine Cyanofelder. Was auch sehr gut gegen die cyanos geholfen hat, ist das Mittel Red Slime, welches aber auf dem normalen Markt nicht mehr vertrieben wird, da es Antipiotikum enthielt (Abhnadlung bei www. Korallenriff.de). Ein weiterer sehr guter Helfer gegen die Cyanos ist Amblygobius phalaena. Er hat bei mir nachweislich cyanos gefressen. Die hier gamachten Angaben basieren nur auf meine Beobachtung. Ob das in anderen Becken funktioniert kann ich nicht sagen.
am 13.07.07#4
Ich dachte ja nun , das ich die Problematik mit den Cyanos , eigentlich , bei meinen obigen Bericht , relativ umfassend geschildert habe : " Lieber jnaroska , zu nächst mal , deine Cyanos wären die ersten Schmieralgen die ich kenne die vollständig verschwunden sind , denn Du wirst sehen , spätestens beim nächsten Beleuchtungswechsel oder bei noch so einer kleinen Veränderung der Wasserchemie Deines Aquariums werden Sie wie von Geisterhand wieder zum Vorschein kommen , da schließ ich jede Wette ab . Deine Legende mit dem zu hoch eingestellten Abschäumer muß ich hier leider auch die Ursache entziehen , weil es ja nun hinlänglich bekannt ist , daß ein zu feucht eingestellter Abschäumer mehr Phosphat dem Aquariumwasser entzieht als ein zu trocken eingestellter . Das ein Vertreter einer eigentlich als Feinschmecker bekannten Fischfamilie ( Amblygobius ) , ekelhaft schmeckende Schmieralgen fressen soll , kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen ! " Der einzige Fisch , den ich kenne , der sich nach der Aufnahme von Cyanos nicht tot gespuckt hat , ist mein Ctenochaetus strigosus ( Goldring Borstenzahn Doktorfisch ) aber selbst Er hat Schmieralgen nicht mit Appetit gefressen .
am 14.07.07#5
Wir pflegen seit einigen Jahren zur Vorbeugung gegen Cyanos immer wieder die Grundel Amblygobius phalaena, da sie Bekannt dafür ist ein ganz hervorragendender Fresser der roten Cyanobakterien zu sein. Sicher schaffen sie keine große Plage, aber als vorbeugende Massnahme ist es die beste Wahl. Wir pflegen diese Grundeln schon seit 1999 und bisher sind alle an rote Cyanos gegangen.
am 14.07.07#6
Habe mich nach dem Eintrag von Robert , Den ich als absolut kompetent einschätze , heute gleich zu meinen Händler ( Sea World Franke ) in Berlin aufgemacht , um das mit der Grundel mal zu hinterfragen . Zuerst machte er ein etwas ungläubiges Gesicht aber dann konnte er sich daran erinnern das Amlygobius phalaena zumindest aufgenommende Cyanobakterien nicht ausspuckt wie andere Grundelarten (zB. Valencienna puellaris ) . Also obwohl ich immer noch skeptisch bin , muß ich wohl eingestehen , daß ich oben etwas zu schnell aus der Hüfte geschossen habe , was diese Grundelart anbelangt . Leider kann ich momentan es nicht selber überprüfen , weil ich erstens , keine sichtbaren Bestände von Schmieralgen auf dem Bodengrund habe und auch nach den Erfahrungen mit Valencienna puellaris ( Auf Ihr konto gehen mindestens zwei eingegangende LPS - Korallen , immer wieder zugebuddelt ! ) , keine grabenden Grundeln mehr in meinen Becken haben möchte .
am 10.08.07#7
Ich habe schon diverse Plagegeister in meinem Becken gehabt. Und überall wo man liest, bekommt man die Info das es einen Fressfeind gibt. Das ist auch soweit richtig, aber ein Tier hat eben auch einen eigenen Charakter und so bleibt der erhoffte Erfolg eben oft aus. Außerdem hat man damit nicht die Ursache bekämpft und irgendwann hat man das Becken voll mit Fressfeinden und keinen Platz mehr für die Tiere die man eigentlich pflegen möchte. Ich habe die Cyano´s mit permanentem absaugen und großzügigen Wasserwechsel ca. 5% die Woche in den Griff bekommen.Ich denke diese Tiere stehen im im Zusammenhang Stickstoffhaushalt des Beckens.
am 20.03.08#8
Erst einmal zum Schwierigkeitsgrad! Es ist zwar einfach an die Cyano´s zu kommen, man bracht ja nichts zu machen, aber sie los zu werden ist Schwierig:4 - Problematisch. Wir haben auch schon überlegt das Becken abzuschaffen. War total bedeckt von den Cyano´s. Jetzt nach 5 Monaten ist das Becken wieder ansehnlich. Obwohl ich Benjamin Recht geben muß: Ganz weg sind sie nicht. Haben die Cyano´s durch hartnäckiges Absaugen und durch großzügen Wasserwechsel wieder in den Griff bekommen, wie auch duke4711 beschrieben hat. Warum die Cyano´s gekommen sind und wieder weniger wurden, wissen wir nicht. Wollten und haben nur keine Chemie angewendet.
Mit salzigem Gruß Reiner
am 02.04.08#9
Sehr erstaunlich ist es, dass das Wachstum der Cyanobakterien und der Dinoflagellate (bei mir) stark beschleunigt wird, wenn ich die T8-Blaulichtröhre ausschalte.
Meine Beleuchtung:
1x T8 weiß
1x T8 blau
2x T5 weiß
am 04.12.08#11
Ich habe mein Aquarium zwar noch nicht alzulang aber durfte mich schon dank anfänglicher falscher Beratung mit so ziemlich allen plagegeistern rumschlagen. Dabei dürfen die Cyanos natürlich auch nicht fehlen.
Kurtzum ich HATTE eine wahre Cyano farm in meinem becken. Aber ich bin sie anscheinend losgeworden. Ich habe mich selbstverständlich schlau gemacht über diese Bakterier und bin auf eine schwäche gestoßen " Stickstoff" den brauchen die Cyanos um sich festzusetzen und zu vermehren. Und normale Grünalgen ernähren sich von Stickstoff. Also habe ich einfach einen meiner lebendgesteine umgedreht und noch ein paar algen von einem freund ins becken gegeben und somit eine algenblüte herraufbeschworen.
Dann habe ich alle Cyano kolonien nach möglichkeit entfernt und die algenblüte abgewartet. Die Blüte hat bei mir 2 tage gedauert und das ist nun 5 tage her. Seitdem habe ich keine größere Cyano kolonie mehr entdecken können und die kleinerren die ich beim entfehrnen übersehen habe oder nicht lösen konnte haben sich auch nichtmehr vergrößert.
Es ist zwar kein garantierter erfolg aber zur zeit habe ich die "epedemie" anscheinend eingedemmt oder sogar besiegt. Ich werde das ganze nun noch 1-2 wochen beobachten und mich dann nochmal hier melden ob es wirklich "so einfach" ist die Cyanos los zu werden / unter kontrolle zu bringen.
am 18.12.08#12
Wie versprochen hier meine Rückmeldung.
Leider hat es nicht geklapt :(
Die Cyanos sind wieder aufgelebt und wuchern wie zuvor was das Zeug hält.
am 20.09.09#13
Ich habe ein neues Becken eingerichtet. Neuer Sand gemischt mit etwas eingefahren, Verhältnis 10:1, wenig, aber hervorragend bewachsenes Lebendgestein darauf und habe zwei Clibanarius Tricolor-Einsiedler, zwei Nerita Schnecken, zwei Cypraea Moneta und eine Tectus Fenestratus eingesetzt. Das Wasser kam aus einem eingefahrenem Riffbecken. Nach zwei Wochen habe ich einen Ctenochaetus Strigosus dazu gesetzt und habe gewartet. Das erste Algenaufkommen wurde von meiner Putzkolonne bewältigt doch schon bald haben sich die zu erwarteten Plagegeister eingestellt. Als erstes kam die Goldalge die schön durch die eingeschlossenen Gasblasen zu erkennen war. Eine Erhöhung der Einsiedlerkrebse auf 10 löste dieses Problem. Doch die Cyanobakterien liesen nicht lange auf sich warten. Anfangs ein kleiner roter Punkt im Sand, der jeden Abend entfernt wurde. Doch schon sehr bald eine immer bedrohlichere rote Schicht die den gesamten Boden bedeckte. Tägliches Absaugen half auch nicht weiter, aber ich stelle fest, dass unter den Steinen kein roter belag zu finden war. Also habe ich die Zahl der Lebendsteine drastisch erhöht und auch die Anzahl der Schnecken und Krebse erhöht, ohne Erfolg. Auch die angeblich Cyanofressenden Cerithium Schnecken brachten nichts, der rote Belag breitete sich Tag für Tag stärker aus und überwucherte bereits mein wunderschönes Lebendgestein. Da ich die Ursache im neuen Sand gesucht habe, wollte ich noch einen Versuch mit Sanddollar starten. Ich habe zwei Tiere gekauft und auf den verseuchten Boden gegeben. Der Erfolg war unglaublich. Die Sanddollar verschwanden augenblicklich im Sand und entzogen diesem quasi die rote Farbe. Die Tiere zogen durch das Becken und zogen eine weiße Spur von sauberem Sand hinter sich her. Es dauerte eine Woche und es war nichts mehr zu sehen. Die Schnecken und Einsiedler besorgten auf den Steinen den Rest. Nach dem die Sanddollar versucht haben, vermutlich aus Nahrungsmangel, die Scheiben hoch zu klettern habe ich einen abgegeben. Mein Becken ist quasi Cyanofrei und das ohne Chemie bei geringer Strömung.
am 21.09.09#14
Hallo GD,
gegen Cyanos hilft eh keine Chemie, genausowenig wie Einsiedler, die wie die wenigsten Tiere keine Cyanobakterien fressen. Die Cyanos kommen und gehen, wie es ihnen beliebt, ob eingefahrenes Becken oder nicht etc. Möglich, dass Deine Sanddollars tatsächlich die Biester fressen, aber generell hilft nur Abwarten und ggfls. Absaugen der Cyanos beim Wasserwechsel.
'ne schöne Jrooß, Ollie
am 20.11.09#15
Hallo Ollie,
ich habe wie beschrieben einen Sanddollar an meinen Sohn abgegeben, der die oft vorgeschlagene Methode des Abwartens gewählt hatte. Sein Becken war in einem grauenvollen Zustand, die Korallen, die vormals schön gewachsen waren, sind größtenteils abgestorben. Die Wasserwerte haben sich durch die von den Bakterien überzogenen und dadurch zum Absterben verurteilten Organismen stark verschlechtert und es war kein versöhnliches Ende in Sicht. Der Bodengrund, den ich in diesem Fall für den wichtigsten Bereich erachte, war komplett, ebenso wie die Lebendsteine, mit einer dicken roten Bakterienschicht überzogen. Ich konnte Ihn kurz vor der Auflösung des Beckens dazu überreden meinen Weg zu wählen. Bakterien soweit als möglich entfernen, Sanddollar in den Bodengrund und die Anzahl der Einsiedlerkrebse und der Cypraea-Schnecken erhöhen. Es dauerte bei diesem, stark verseuchten Becken, drei Wochen bevor die Bakterien zur bedrohten Art erklärt werden konnten, aber der Erfolg war bereits nach wenigen Tagen sichtbar. Zwischenzeitlich sind keine Cyanos mehr sichtbar. Leider hat er, meiner Ansicht nach, zu lange gewartet und die schöne Flora und Fauna auf seinem Lebendgestein war bereits abgestorben. So kämpft er nun gegen die Bryopsisalgen an. Ich vertrete die Ansicht, dass die Cyanobakterien in jedem Becken vorhanden sind und für die Wasserchemie Ihren Beitrag leisten. Auch werden sie von anderen Organismen als Nahrung angesehen. Entscheidend ist, dass diese Bakterien nicht den Bodengrund als Filter gefährden und entsprechende Fressfeinde vorhanden sind. Ein Sanddollar beugt dem vor und in diesem Fall kann ich, wie so oft beschrieben, abwarten.
Gruß Günter
am 20.11.09#16
Hallo Günther,
das ist schade, aber Absaugen schrieb ich ja auch. Das kann natürlich nie schaden und eh dass Bodengrund und Korallen keine "Luft" mehr bekommen, sollte man das natürlich machen. Wenn man tatsächlich Tiere findet, welche Cyanos fressen, soll man die auch ruhig einsetzen, klar! Ich meine nur, dass Chemie nicht hilft und dass es eben nicht einfach mit nicht-eingefahrenen Becken oder so etwas zusammenhängt, sondern dass man sehr oft keinerlei Grund feststellen kann, warum die Cyanos kommen.
am 13.10.11#17
Ich kann von der Alkoholmethode zum Unterscheiden von Cyano oder Dino nur abraten!
Dinoflagellanten sterben in diesem ab und schwirren dann gut verteilt in dem zuvor klaren Alkohol. Dadurch wirkt diese Lösung auch rötlich.
Imho kommt man bei hartnäckigen Belägen nicht wirklich um die Untersuchung mittels Mikroskop herum!
am 14.11.12#18
Wir plagen uns nun schon seit längerer Zeit mit diesen Viechern herum. :-(
Da wir keine Chemie ins Becken kippen wollten, stöberten wir tagelang durchs Internet auf der Suche nach hilfreichen Tipps um wieder Herr (oder Frau) der Lage zu werden. Wir versuchten über einen längeren Zeitraum Special Blend, leider ohne Erfolg. Einige Tage nur blaues Licht an: keine Änderung. Abschäumer einige Tage aus: die Lage verschlimmerte sich drastisch. Zwischendurch wurden die Beläge natürlich immer abgesaugt, das Wasser durch Filterwatte gefiltert und wieder zugegeben. Nun versuchen wir es gerade mit Excital von Easy Life und haben die ersten 5 Tage hinter uns. Bisher bin ich vorsichtig begeistert, denn die Beläge schwinden zusehens...OHNE zusätzliches Absaugen!!!! Ich werde, wenn die angegebenen 10 Tage rum sind, erneut berichten.
am 23.01.13#19
Hallo an alle Meerwasserbegeisterten,
ich schreibe heute zum ersten Mal einen kleinen Erfahrungsbericht für die Cyano-Geschundenen.
Zum Ersten: In der Einlaufphase hatte ich auch ein Paar Cyanos (Mit Microskop recht eindeutig nachgewiesen). Aber eigendlich geht es um den aktuellen Zustand: Ich habe drei Habitare, ein Haubtbecken und zwei kleine Refugien im Technikbecken, dass auf Augenhöhe an der Wand hängt und neben dem "Algenfilter" auch ein Becken mit Zylinderrosen beherbergt. Zur Beleuchtung: Haubtbecken HQI 70W 16000K + 2x aktinisch-blaue 24W Röhren - keine Cyanos. Zylinderrosenabteil 3x LED blau "Partylämpchen wegen dem schönen Flurozenseffekt(brauchen ja kein Licht), keine Cyanos. Algenbecken: 1x 9,5W, 6000K LED PAR Spot. Dort sind Cyanos dauerhaft anzutreffen.
Natürlich sind alle Becken verbunden, laufen also mit den gleichen Wasserwerten. Daran kann es nicht liegen, hab ich Recht? Der einzige Unterschied ist die Beleuchtung. Ich will das nun nicht Wissenschafftlich bewerten, aber da ich mit den Cyanos leben kann, versuche ich sie auch nicht zu Bekämfen und habe viel Zeit Veränderungen zu beobachten. Und ich kann nur sagen: "Lasst Euch Zeit!" In fünf oder zehn Tagen kann man keine Cyanoplage los werden. Es geht hier um Gleichgewicht. Wenn das nicht da ist, wirken die Chemiekeulen eben auch nur kurzfristig.
Ich würde empfehlen, Licht tauschen und beobachten. Wenn nötig, mechanisch entfernen, Cyanos mögen ganz offensichtlich kein blaulastiges Licht, allerdings brauchen sie ein paar Wochen um dies zu merken und ihr Wachstum einzustellen. Falls jemand meine Beobachtungen für schlüssig hällt, und mal ausprobiert wäre eine Rückmeldung sehr hilfreich...und nett :-)
Ein erfolgreiches 2013
P.S. Um hinter die Cyanos zu kommen wäre mal der Umkehrgedanke interessant...Cyanos "gewollt" im Becken zu etablieren. Das ist nämlich extrem schwierig möchte ich vermuten. Zumindest, wenn das Becken trotzdem wie gewohnt weiter laufen soll. Und wenn man das geschafft hat, weiss man mit Sicherheit auch, wie man sie wieder los wird. Daher meine Schwierigkeitsgrad-Einschätzung.
am 12.06.13#20
Hallo Zusammen, ich habe schon einmal einen Kommentar zu den Bakterien abgeben. Ich habe vor einegiger Zeit, wieder Probleme gehabt. Und habe gute Erfahrung mit, wenn ich auch nur ungern Werbung mache, Microbe-Lift Thera-P und nur dieses. Spezial Blend z.B. hat nicht geholfen. Allerdings habe ich mich nicht an die Dosierung gehalten. Und habe durchweg die Anfangsdosierung beibehalten, bis ich positiven Effekt hatte. Das hat schon ein paar Wochen gedauert. Wem es möglich ist, Strömung in Strömungsärmeren Bereichen erhöhen.
am 13.09.13#21
Habe die Erfahrung gemacht das eine Milieuänderung Abhilfe schaffen kann
ZbTemperatur runter bzw drauf,Salzgehalt andern,Beleuchtungszeit oder Stärke ändern
Im Mittelmeer gibt eine Schnecke die Cyanobakterien fressen soll
am 25.01.14#22
Hallo,
möchte eine kleine Hilfestellung zum Thema Cyanobakterien geben.
Während meiner Einlaufphase hatte ich auf einmal sehr viele beläge dieser Bakterien Art.
Das absaugen, Licht aus lassen usw. half leider alles nichts.
Ich habe das Salz von Dennerle benutzt und mich dazu entschlossen mal ein anderes zu versuchen.
Habe mir das Tropic Marin salz gekauft und so nach und nach immer mehr dieses salz verwenden.
Ebenso habe ich mir die Hektor-Grundel dazu gekauft und von 34 Gramm pro Liter auf 36 Gramm pro Liter die salzdichte verändert, sowie ab und an die beläge entfernt.
nach 4-5 Wochen habe ich festgestellt das die beläge von Cyanos immer weniger wurden.
Bin mir nicht 100% sicher ob es das alles war jedoch war es mein Weg zum Becken ohne Cyanos.
Vielleicht hilft es dem ein oder anderem?!
Als Anmerkung möchte ich noch sagen das meine Wasserwerte zu dieser Zeit vieleicht der Ausschlag gebende Punkt der Beläge war, diese sich aber nach und nach mit dem einfahren des Beckens verbessert haben.
Grüße
Tobias
am 04.03.15#23
Hatte gelesen das Hefe gut helfen soll. Habe gestern 1 Päckche DR Ö Hefe in 60 ml Aquarienwasser gelöst und ca. 5 ml der Lösung in mein 200 Liter Becken gegeben. Heute ist schön ein deutlicher Rückgang der Beläge zu erkennen. Hefe bildet wohl gute Nahrungsgrundlage für die "guten" Bakterien.
am 15.12.17#24
Nun, ich denke, dass sich fast jeder damit anfreunden muss, "Cyanos" zu haben.
Wie dem auch sei, bei einem Kumpel (Süßwasserbecken) habe ich div. Algenprobleme wegbekommen, in dem ich an einer Seite im Aquarium eine sehr helle Lichtquelle angebracht habe, dabei wurde diese vom restlichem Aq. abgeschirmt, sodass das Licht nicht in das Becken gelangt.
Dann, von unten nach oben mit Luft einen Durchfluss des Wassers erzwungen, innerhalb dieses "Lichtkästchens" eine Gaze installiert und daran setzen sich die Algen heftig ab und man kann sie alle paar Tage daraus auswaschen.
Schon dadurch wurde das Algenproblem geringer an der Deko und dem Glas des Beckens.
Ferner wurden die Wasserwerte nicht außer Acht gelassenn und dementsprechend optimiert.
In meinem Seewasserbecken habe ich im Sumpffilter eine sehr helle Lichtquelle angebracht in dessen Lichtkegel einige Cyanos gerne und viel wachsen.
Bei der anfänglichen Einfahrphase hatte ich massive Probs. mit den Schmieralegen, auch als der sogen. Reifungsprozess des Wassers eigentlich abgeschlossen war. Es lag mit Sicherheit am Leitungswasser, (viel Kieselsäure) obwohl ich eine Osmoseanlage mein Eigen nenne.
Caulerpa Taxifolia, Eine Anzahl an Turboschnecken und Einsiedler erledigten den Rest, jedoch kamen sie immer wieder, ohne die starke Lichtquelle im Sumpf.
Allerdings ist an einer Stelle meines Beckens, ca. 10qcm eine nicht zu elemenierende Kolonie dieser Schmieralegen zu sehen, auch wenn die Schnecken u.a. sich gütlich daran tun.
In das eigentliche Aquarium gelangen die Cyanos nicht, da ich eine UV-Lampe an der ich die Wasserrückführung ins Becken installierte, dadurch werden sie getötet oder zu mindest unfruchtbar gemacht, wie auch andere Parasiten.
Ich dachte mir, wenn ich die Cyanos eh`nicht weg bekomme, schaffe ich den wenigstens ein begrenztes Habitat, wer sagt denn, dass man die in einer Ecke des Sumpffilters nicht haben darf wenn sie doch sowieso irgendwo wachsen?!
Der dadurch evtl. Vergiftung des Wassers kann man vorbeugen, in dem man Filtertechnik gebraucht die sehr effektiv arbeitet.
Funktionsweise meines Sumpfes: 1.Überlauf und Eiweißabschäumer, 2. Über Lebendgestein fliessendes Wasser, Extra Kammer, von oben nach unten, 3. Sandbettfilter mit Livesand, 4. Refugium mit viel Caulerpa als Nahrungskonkurrenz und zur Wasserberuhigung, beleuchtet und auf gleicher Höhe des Aq. weil dort auch interresante Dinge stattfinden, keine mechanische Filterung 5. Eigentlicher Sumpf in dem die Pumpe das Wasser zurück ins Becken befördert, 6. und zuletzt, die UV-Lampe, Sauerstoffversorgung üppig, durch Schwerkraft
Außer Iod und Brom (für niedere), kaum ander Chemie, KH gesteuert durch "Natron" ca. 3 Gramm auf 100L, Kalk durch bearbeitete Eierschale, Bakterien anfangs durch Kohlenstoffgabe (Zucker, Wodka) gepimpt.
Hefe ist in der Tat eine gute und natürliche zwischenzeitliche Lösung @ Oldman!
Nachtrag: Die UV halte ich insbesondere für wichtig, weil in vielen Becken Fische aus verschiedenen Ozeanen zusammen kommen, somit auch verschiedene potenzielle Krankheitserreger...
Okay, ich habe viel selbst gebaut u.a. auch meinen Abschäumer (1000L/h), einem Ähnlichem Bericht in einem Forum zu diesem Meerwasserthema habe ich es zu verdanken, als Anfängerin eingestuft zu werden,ist ja nicht wirklich schlimm, dass Dumme dabei war, dass ich dort nicht wirklich ernst genommen wurde, wie dem auch sei ich betreibe seit ca. 1982 Meerwasseraquaristik und was kann ich sagen........mein derzeitiges Becken läuft! 1,5 Jahre und lecker.
am 24.02.18#25
Meine Erfahrungen mit Cyanos sind, dass sie wahrscheinlich zur Biologie im Becken gehören, wie auch viele andere Dinge! Wenn sie auftauchen ist irgendetwas nicht in Ordnung im AQ. Ideen, Tips und Anleitungen gibt es ja genügend im Netz und doch ist es ja bei jedem individuell. Ich schreib mal was bei mir geholfen hat.
1. Kein Silikat ins Wasser einbringen (gute UOA und Mischbett-Harz-filter)
2. Wasserwerte überprüfen (auch bei 0 Phosphat, Nitrit und Nitrat wachsen die Cyanos prächtig! Fazit: bei diesen Werten kann logischerweise auch nix anderes, also konkurrierende Algen, Bakterien etc. wachsen!!!) Gerade in den schönen SPS Becken die Nährstoffarm gefahren werden, höre ich immer wieder bei Salz und Lichtwechsel, dass Cyanos auftreten.
3. Salzwechsel (gegen Ende der Einfahrphase hatte ich kurzzeitig Cyanos, ich vermute, dass sie zum Prozess dazu gehören. Nach einem Salzwechsel, sind die wenigen Beläge verschwunden)
4. UVC (hilft bei mir prima aber ich setze sie nur zeitweise ein, denn sie verhindert auch das Wachsen von anderen Bakterien und Algen!)
5. Phytoplankton (lebend stellt es eine Konkurrenz zu den Cynos dar und die Korallen und das Zooplankton freuen sich)
6. Kohlefilterung (Hilft sicher die Schadstoffe der Cyanos ab zu bauen, die Fische und anderen Bewohner wie Schnecken, Einsiedler etc. werden wieder fitter bei einem starken Befall von Cyanos)
7. Regelmäßige Wasserwechsel sind besser als im Ernstfall 50% auszutauschen zu müssen!
8. Sauerstoff (gerade in der kalten Jahreszeit scheint es den Cyanos besser zu gefallen, dass weniger gelüftet wird und mehr Stickstoff ins Wasser eingebracht wird)
9. Licht (Ab und zu muss man bei T5 und HQI die Lampen auswechseln, treten dann Cyanos auf, hat bestimmt schon etwas anderes in der Beckenbiologie nicht gestimmt) Ich mache keine der so gepriesenen Dunkelkuren mehr. Alles andere leidet darunter ebenso wie die Cyanos und es wird nicht die Ursache der Beläge verändern.
10. LED (Falls es möglich ist die Einstellungen zu verändern wie bei meiner Radion, stelle ich die Parameter so gut es geht auf meine Korallen und deren Wachstum ein, egal ob es den Cyanos gefällt oder nicht!)
Resumee:
- Ich habe die Beläge beim wöchentlichen Wasserwechsel (10%) abgesaugt und durch neues Wasser evtl. mit einem andren Salz wieder aufgefüllt. Dabei war die Zahnbürste mein bester Freund und die Filterkohle (1-2 Wochen) war der Freund meiner Pfleglinge.
- Ich habe alles Wasserparameter kontrolliert und optimiert.
- Ich habe mehr gefüttert und den Nitratwert in einen messbaren Bereich gebracht.
- Ich habe Algen eingebracht und mit der Zucht und dem füttern von Plankton begonnen. (Plankton morgens füttern und Abschäumer und UVC abstellen für 12h)
- Ich habe Bakterien eingebracht (abends evtl .auch mit Spritze in den Sand an den befallenen stellen) Nyos BAC und Amtra Clean Procult (Abschäumer und UVC abstellen für 12h)
- Filter über Watte nur Kurzzeitig nach dem Putzen (24h)
- Gammelecken und Strömung ggf. optimieren
- Wer die Zeit dazu hat sollte auch tägl. die Steine abwedeln und die Cyanos auf dem Bodengrund nur Oberflächig aufwühlen.
- Zeit und Geduld wie bei allem in der MW-Aquaristik!!!
Ich hoffe ich konnte einigen mit meinen Erfahrungen helfen und ich wünsche allen viel Erfolg!
am 18.07.18#26
Hi, habe mich mal an dem Zucker- und Hefetip orientiert... ist nen 150 Liter Aquarium... 2 Essloeffel Zucker und nen gestrichener Teeloeffel Trockenhefe in Aquariumwasser geloest, dann Abends ins Aquarium gegeben. Am naechsten Morgen nochmal 2 Loeffel Zucker dazu. Als ich zurueck war von Arbeit war das Wasser weiss und ist es nach 2 Tagen immer noch. Die roten Cyanos sind fast alle weg bis auf ein paar Stellen wo sie dicker sind... Sichtweite im Wasser derzeit 6cm etwa.... Auch 20% Wasserwechsel verbessert die Sicht nicht. Wenn das Weisse alles gute Bakterien sind hat sich das mit dem Zucker und der Hefe aber wirklich gelohnt.