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Mycteroperca microlepis Zackenbarsche

Mycteroperca microlepis wird umgangssprachlich oft als Zackenbarsche bezeichnet. Haltung im Aquarium: Für Aquarienhaltung nicht geeignet. Giftigkeit: Vergiftungsgefahr unbekannt.


Profilbild Urheber iNaturalist Open Source Software

Foto: Baltimore Aquarium

Fotograf: Jarek Tuszyński( / CC BY) / 31.12. 2013
Mit freundlicher Genehmigung des Urhebers iNaturalist Open Source Software

Eingestellt von AndiV.

Bilddetail


Steckbrief

lexID:
17728 
AphiaID:
273880 
Wissenschaftlich:
Mycteroperca microlepis 
Umgangssprachlich:
Zackenbarsche 
Englisch:
Gag, Gag Grouper, Finescale Rockfish 
Kategorie:
Zackenbarsche 
Stammbaum:
Animalia (Reich) > Chordata (Stamm) > Teleostei (Klasse) > Perciformes (Ordnung) > Epinephelidae (Familie) > Mycteroperca (Gattung) > microlepis (Art) 
Erstbestimmung:
(Goode & Bean, ), 1879 
Vorkommen:
Bermuda, Brasilien, Florida, Golf von Mexiko, Kenia, Kleine Antillen, Kuba, Ostküste USA, Wanderfisch (ozeanodrom), West-Atlantik 
Meereszone:
Subtidal (Sublitoral, Infralitoral), ständig von Wasser bedeckte flache (neritische) Schelfregion, unterhalb der Niedrigwasserlinie bis zur Schelfkante in durchschnittlich 200 Meter Tiefe 
Meerestiefe:
3,3 - 167 Meter 
Habitate:
Ästuare (Flussmündungen), bodenlebendes Meerestier (demersal), Brackwasser, Felsige, harte Meeresböden, Felsvorsprünge, Meerwasser / Salzwasser, Mesophotische Riffe (40 -150 Meter), Riff verbunden, Seegraswiesen 
Größe:
bis zu 145cm 
Gewicht :
36,5 kg 
Temperatur:
18.3°C - 23.8°C 
Futter:
Algen , Flohkrebse (Amphipoden, Gammarus), Garnelen, Invertebraten (Wirbellose), Kannibalismus, Karnivor (fleischfressend), Kleine Fische, Krebse, Langusten, Mysis (Schwebegarnelen), Räuberische Lebensweise, Ruderfußkrebse (Copepoden), Tintenfische, Sepien, Kraken, Kalmare (Cephalopoda), Würmer (Polychaeten, Annelida, Nematoden) 
Schwierigkeitsgrad:
Für Aquarienhaltung nicht geeignet 
Nachzucht:
Nicht als Nachzucht erhältlich 
Giftigkeit:
Vergiftungsgefahr unbekannt 
CITES:
Nicht ausgewertet 
Rote Liste:
VU Gefährdet 
Verwandte Arten im
Catalogue of Life:
 
Author:
Publisher:
Meerwasser-Lexikon.de
Erstellt:
Zuletzt bearbeitet:
2025-09-16 16:15:43 

Haltungsinformationen

Mycteroperca microlepis ist ein großer Zackenbarsch, der entweder als Einzelgänger oder in Gruppen von 5 bis 50 Individuen anzutreffen ist.
Bedauerlicherweise steht diese Art mit der Einstufung "gefährdet" auf der IUCN Roten Liste, ein wesentlicher Grund ist zum einen die intensive Bejagung auf adulte Fische durch die Berufsfischerei, zum anderen werden Jungtiere Opfer innerartlichem Kannibalismus.
Leider werden juvenile Barsche in großer Zahl als Beifang von Garnelenfischern gefangen.

Die Körperfarbe von Mycteroperca microlepis hängt vom Geschlecht und Alter des Fisches ab.
Juvenile Tiere und geschlechtsreife Weibchen sind hell bis bräunlich-grau mit dunklen Flecken und wurmartigen Markierungen, die ein marmoriertes Aussehen verleihen.
Die Schwanz-, After- und Beckenflossen haben dunkelschwarz-blaue Außenkanten.
Inaktive Individuen weisen manchmal ein Tarnmuster mit dunkelbraunen „Sätteln” auf, die durch weiße Streifen direkt unterhalb der Rückenflosse voneinander getrennt sind.

Große geschlechtsreife Männchen sind hell- bis mittelgrau gefärbt und haben kaum sichtbare Netzstrukturen unterhalb der Rückenflosse.
Die Bauchseite ist dunkler grau bis schwarz gefärbt. Die weiche Rückenflosse, die Schwanzflosse, die Brustflossen und die Bauchflossen sind ebenfalls dunkelgrau bis schwarz, während die Ränder der After- und Schwanzflossen weiß sind.
Einige Barsche können eine dunklere Phase aufweisen, in der der hintere Teil des Körpers, der Schwanzstiel, die weiche Rückenflosse und die Afterflossen schwarz.
Die große Schwanzflosse ist konkav.

Mycteroperca microlepis hat einen länglichen Körper, lange Köpfe mit einem großen Maul, das sich durch einen vorstehenden Unterkiefer und zwei große Eckzähne an der Vorderseite gekennzeichnet ist.

Jungtiere kommen in Flussmündungen und Seegraswiesen vor; ausgewachsene Tiere sind in der Regel vor der Küste auf felsigem Grund zu finden, gelegentlich auch in Küstennähe auf felsigem oder grasbewachsenem Grund.
Mycteroperca microlepis ist der häufigste Zackenbarsch auf Felsvorsprüngen im östlichen Golf von Mexiko.

Jungbarsche unter 20 cm ernähren sich hauptsächlich von Krebstieren, die in flachen Seegraswiesen leben.

Mycteroperca microlepis ist zudem ein begehrter Sportfisch.
Untersuchungen habe gezeigt, dass geangelte Tiere nach dem Fang - unter bestimmten Voraussetzungen - auch wieder ausgesetzt werden können.
Am wichtigsten ist, dass in die meisten in relativ geringen Tiefen gefangenen Barsche erfolgreich in gutem Zustand wieder freigelassen wurden, wenn
- die Tiefe nicht entlüftet werden mussten, um sofort unterzutauchen zu können
- sie keine inneren Verletzungen durch eingedrungene Haken
- und keine sichtbaren Verletzungen an den Kiemen davongetragen haben

Zu den bekannten Fressfeinden von Mycteroperca microlepis zählen vor allem Haie.

Der Verzehr dieses Tiers kann die gefürchtete Ciguatera-Fischvergiftung auslösen.

Die Ursache liegt bei bestimmten Einzellern (Dinoflagellaten, wie z. B. Gambierdiscus toxicus), diese produzieren im Körper von harmlosen und ansonsten gut verträglichen Speisefischen Gifte, die beim Menschen zu verschiedenen Symptomen führen können:

Anfangs-Beschwerden: Schwitzen, Taubheitsgefühl und Brennen, vor allem im Mundbereich.
Später folgen Schüttelfrost, Schwindelgefühle, Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Unterleibsschmerzen und Muskelkrämpfe. Parästhesien (Juckreiz, Kribbeln, Taubheitsgefühl) an den Lippen, der Mundschleimhaut und vor allen an Handinnenflächen und Fußsohlen, Taubheitsgefühle in Händen, Füßen sowie im Gesicht.

Lähmungen der Skelettmuskulatur, einschließlich der Atemmuskulatur, Schwindel und Koordinationsstörungen können auftreten. Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Frösteln und Schwitzen sind weitere Symptome. Allgemeines Schwächegefühl entsteht. Alkoholverzehr verschlimmert die Beschwerden.

Seltener sind lebensbedrohlicher Blutdruckabfall und Herzrasen (Tachykardie) oder das Gegenteil davon. Insgesamt ist die Erkrankung sehr selten, sie führt jedoch in etwa 7% aller Fälle zum Tod.

Achtung:
Ein Gegengift existiert nicht!

Erste Hilfe:
Möglichst frühzeitig: Auspumpen des Magens, wenn nicht von selbst Erbrechen erfolgt
Aktivkohle (medizinische Kohle) geben zur Bindung der Giftstoffe: Dosierung ist 1 g / kg Körpergewicht.
Ausscheidung fördern: Als Akuttherapie kann der behandelnde Arzt eine Infusion von 20 % Mannitol (Zuckeralkohol) erfolgen. Der Wirkungsmechanismus ist unklar. Mannitol fördert die Urinausscheidung, deshalb darf diese Maßnahme erst nach Ergänzen von Flüssigkeit und Elektrolyten zur Vermeidung eines Kreislaufzusammenbruchs erfolgen.
Rehydratation mit Flüssigkeit und Elektrolyten ist sowieso eine sinnvolle Maßnahme, insbesondere nach Erbrechen und Durchfall.
Bei lebensbedrohlichen Situationen sollten Plasmaexpander gegeben werden, also Infusionen, die Volumen des Blutes vergrößern und über längere Zeit im Kreislauf verbleiben.

Eine Herz-Kreislauf-Symptomatik kann weitere ärztliche Maßnahmen erforderlich machen: Bei einer Verlangsamung des Herzschlages kann Atropin, bei einem Blutdruckabfall Dopamin gegeben werden.

Mehr Informationen finden Sie hier:

http://www.dr-bernhard-peter.de/Apotheke/seite116.htm

Der Gattungsname "Mycteroperca" leitet sich vom griechischen „mykter, -eros“ für Nase und „perke“ für Barsch ab.
Der Artname "microlepis" leitet sich vom griechischen „micro“ für klein und „lepis“ für Schuppe ab und bezieht sich auf die kleinen Schuppen, die den Körper dieses Fisches bedecken.

Synonyme:
Mycteroperca microlepsis (Goode & Bean, 1879) · unaccepted
Trisotropis microlepis Goode & Bean, 1879 · unaccepted

Weiterführende Links

  1. Age-Size Structure of Gag, Mycteroperca microlepis, from the Northeastern Gulf of Mexico (en). Abgerufen am 15.09.2025.
  2. Catalogue of a collection of fishes sent from Pensacola, Florida, and vicinity, by Mr. Silas Stearns, with descriptions of six new species, Erstbeschreibung als Trisotropis microlepis, Seite 141 (en). Abgerufen am 15.09.2025.
  3. Color Variation and Associated Behavior in the Epinepheline Groupers, Mycteroperca Microlepis (Goode and Bean) and M. Phenax Jordan and Swain (en). Abgerufen am 15.09.2025.
  4. FishBase (multi). Abgerufen am 15.09.2025.
  5. Florida Museum of Natural History (en). Abgerufen am 15.09.2025.
  6. Habitat use by juvenile gag (Mycteroperca microlepis) in subtropical Charlotte Harbor, Florida (USA). (en). Abgerufen am 15.09.2025.
  7. IUCN Red List of Threatened Species (multi). Abgerufen am 15.09.2025.
  8. Length–weight relationship of 39 selected reef fishes in the Kenyan coastal artisanal fishery (en). Abgerufen am 15.09.2025.
  9. Mexican Fish.com (en). Abgerufen am 15.09.2025.
  10. Ontogenetic spatial distributions of red grouper (Epinephelus morio) and gag grouper (Mycteroperca microlepis) in the U.S. Gulf of Mexico (en). Abgerufen am 15.09.2025.
  11. Relative survival of gags Mycteroperca microlepis released within a recreational hook-and-line fishery: Application of the Cox Regression Model to control for heterogeneity in a large-scale mark-recapture study (en). Abgerufen am 15.09.2025.
  12. Shorefishes of the Greater Caribbean online information system (multi). Abgerufen am 15.09.2025.

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