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Didemnum ligulum "Weißzahn"-Sescheide

Didemnum ligulum wird umgangssprachlich oft als "Weißzahn"-Sescheide bezeichnet. Haltung im Aquarium: Für Aquarienhaltung nicht geeignet. Giftigkeit: Vergiftungsgefahr unbekannt.


Profilbild Urheber Kary Mar

Foto: nordwestliches Mayotte, Westlicher Indischer Ozean


Mit freundlicher Genehmigung des Urhebers Kary Mar . Please visit www.flickr.com for more information.

Eingestellt von AndiV.

Bilddetail


Steckbrief

lexID:
15078 
AphiaID:
250536 
Wissenschaftlich:
Didemnum ligulum 
Umgangssprachlich:
"Weißzahn"-Sescheide 
Englisch:
White Teeth Didemnid Synascidian 
Kategorie:
Seescheiden 
Stammbaum:
Animalia (Reich) > Chordata (Stamm) > Ascidiacea (Klasse) > Aplousobranchia (Ordnung) > Didemnidae (Familie) > Didemnum (Gattung) > ligulum (Art) 
Erstbestimmung:
Monniot F., 1983 
Vorkommen:
Brasilien, Französisch-Polynesien, Gesellschaftsinseln (Society Islands), Guadeloupe, Guam, Indonesien, Mayotte, Mikronesien, Moorea, Neukaledonien, Panama, Philippinen, Raja Ampat, Süd-Amerika (Westlicher Atlantischer Ozean), West-Atlantik, West-Pazifik, Westlicher Indischer Ozean, Zentral-Pazifik 
Meerestiefe:
10 - 30 Meter 
Größe:
10 cm - 20 cm 
Temperatur:
°C - 28,5°C 
Futter:
Filtrierer, Plankton (pflanzliche und tierische Mikroorganismen) 
Schwierigkeitsgrad:
Für Aquarienhaltung nicht geeignet 
Nachzucht:
Nicht als Nachzucht erhältlich 
Giftigkeit:
Vergiftungsgefahr unbekannt 
CITES:
Nicht ausgewertet 
Rote Liste:
NE nicht beurteilt 
Verwandte Arten im
Catalogue of Life:
  • Didemnum ahu
  • Didemnum albopunctatum
  • Didemnum algasedens
  • Didemnum amethysteum
  • Didemnum amourouxi
  • Didemnum apersum
  • Didemnum apuroto
  • Didemnum arancium
  • Didemnum aratore
 
Weiter verwandte
Arten im Lexikon:
 
Author:
Publisher:
Meerwasser-Lexikon.de
Erstellt:
Zuletzt bearbeitet:
2022-08-13 08:59:51 

Haltungsinformationen

Die Seescheide Didemnum ligulum iost ein prima Beispiel, sich einmal etwas genauere Gedanke über die Verbreitung von Arten Gedanken zu machen.
Die Seescheide stammt aus dem Westlichen Zentral-Pazifik und wurde von der Naturwissenschaftlerin Dr. Karine Marangon im Westlichen Indischen Ozean fotografiert.
Bei den meisten Ascidien kann man die Art nicht mit Sicherheit anhand eines Fotos identifizieren, sondern nur eine mikroskopische Untersuchung ist entscheidend.
Diese Seescheide aber hat ein nahezu unverwechselbares ID-Merkmal, sie hat an der Spitze eine weiß gefärbte Ausatmungsöffnung mit weißen, zahnartigen, gezackten Musterung.
Wie also kann die (nur in Larvenstadium mobile) sessile Seescheide ihren Weg aus dem Pazifik in den Westlichen Indischen Ozean (oder vielleicht sogar umgekehrt) realisieren können?

Wir müssen die tatsächliche Antwort leider schuldig bleiben, haben aber einmal eine ganz Reihe von grundsätzlichen Verbreitungsmöglichkeiten zusammengefasst:

Verbreitung von Arten:
- Verdriftung durch starke Wellenbewegung, Stürme
- Aktive Verbreitung durch Schwimmen oder Krabbeln (z.B. Fischen und Krustentieren)
- Befüllen und Leerung von Ballastwassertanks von Schiffen an unterschiedlichen Orten
- Anhaftung an Schiffsrümpfen und Ablösung in anderen Gebieten
- Artenverbreitung durch Anhaftung von befruchteten Eizellen im Gefieder von Meeresvögel
- gezielte Einführung von Arten durch Menschen aus Zuchtgründen
- Entweichung von Exemplaren aus Zuchtanlagen
- Transport von Tieren auf schwimmenden Gegenständen (z.B. auf entwurzelten Bäume)
- bewusste Freilassung von Arten (siehe Skorpionsfische (Pterois volitans) in der Karibik)
- versehentliches Entlassen von Tieren an zentralen Sammel- und Versandorten (Kardinalbarsch Pterapogon kauderni in der Lembeh-Straße)
- Entweichnung von Individuen bei Transportunfällen

Sollten jemandem weitere Verbreitungsmöglichkeiten bekannt sein, dann würden wir uns über einen Hinweis sehr freuen.

Didemnum ligulum bildet koloniale Ascidien, die das Substrat 15 bis 20 cm weit bedecken und aus kissenförmigen Strukturen bestehen, die an der Spitze eine weiß gefärbte Ausatemöffnung mit weißen Zähnen haben.
Sie sind oft rosaviolett, können aber viele verschiedene Farben aufweisen, darunter gelb, orangefarben, rot oder braun.
Die Einatemöffnungen sind gleichmäßig auf der Tunica verteilt und ebenfalls fein gezackt.

Seescheiden ernähren sich, indem sie durch den Mundssiphon Wasser einatmen, das dann durch die Kiemen in die peribranchiale Höhle gelangt. Das Wasser und die Nährstoffe werden mithilfe des Schleims, der die Innenwand auskleidet, absorbiert, bevor sie durch den Kloakensiphon wieder austreten.
Die Nahrung wird gefiltert und in den Magen geleitet, die Abfallstoffe werden über den Anus, der sich im Kloakensiphon befindet, ausgeschieden. Die Tunica besteht aus Tunicin, einer Substanz, die der Zellulose von Pflanzen ähnelt, was im Tierreich einzigartig ist.
Ascidien sind Zwitter, die Befruchtung findet im Wasser statt und führt zu einer kaulquappenförmigen Larve, die 2-3 mm lang ist.
Der Schwanz hat eine Rückensehne, ein primitives Rückgrat, das Notochord genannt wird, das ihnen das freie Schwimmen ermöglicht und im Erwachsenenstadium verschwindet, ebenso wie der größte Teil ihres Nervensystems.
In diesem Stadium heften sie sich an Felsen oder andere Objekte und bilden Kolonien.
Obwohl sie wie einfache Organismen aussehen, ist ihr Lebenszyklus recht komplex.

Die Kolonien von Didemnum ligulum verkrusten alle Arten von Untergründen, sei es pflanzlich, tierisch oder kiesig.

Weiterführende Links

  1. Flickr Homepage Dr. Karine Marangon (en). Abgerufen am 05.08.2022.
  2. Guam Reef Life (en). Abgerufen am 05.08.2022.
  3. Sous les mers (fr). Abgerufen am 05.08.2022.
  4. World Register of Marine Species (WoRMS) (en). Abgerufen am 05.08.2022.

Bilder

Allgemein


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