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Montipora capitata Kleinpolypige Steinkoralle

Montipora capitata wird umgangssprachlich oft als Kleinpolypige Steinkoralle bezeichnet. Haltung im Aquarium: Kein Anfängertier. Es wird ein Aquarium von mindestens 200 Liter empfohlen. Giftigkeit: Vergiftungsgefahr unbekannt.


Profilbild Urheber robertbaur

(c) by Simone Chand




Eingestellt von robertbaur.

Bilddetail


Steckbrief

lexID:
3608 
AphiaID:
287697 
Wissenschaftlich:
Montipora capitata 
Umgangssprachlich:
Kleinpolypige Steinkoralle 
Englisch:
Stony Coral 
Kategorie:
Steinkorallen SPS 
Stammbaum:
Animalia (Reich) > Cnidaria (Stamm) > Anthozoa (Klasse) > Scleractinia (Ordnung) > Acroporidae (Familie) > Montipora (Gattung) > capitata (Art) 
Erstbestimmung:
(Dana, ), 1846 
Vorkommen:
Admiralitätsinseln, Amerikanisch-Samoa, Andamanen und Nikobaren, Australien, Banggai-Inseln, Brunei Darussalam, Fidschi, Flores, Hawaii, Indien, Indischer Ozean, Indonesien, Japan, Johnston-Atoll, Kiribati, Linieninseln, Madagaskar, Malaysia, Marshallinseln, Mauritius, Midwayinseln, Mikronesien, Myanmar (ehem. Birma), Nauru, Neukaledonien, Palau, Papua-Neuguinea, Philippinen, Rodrigues, Ryūkyū-Inseln, Salomon-Inseln, Salomonen, Samoa, Singapur, Taiwan, Thailand, Timor-Leste, Togian-Inseln, Tuvalu, United States Minor Outlying Islands, USA, Vanuatu, Wallis und Futuna 
Meereszone:
Subtidal (Sublitoral, Infralitoral), ständig von Wasser bedeckte flache (neritische) Schelfregion, unterhalb der Niedrigwasserlinie bis zur Schelfkante in durchschnittlich 200 Meter Tiefe 
Meerestiefe:
0 - 98 Meter 
Größe:
bis zu 25cm 
Temperatur:
24°C - 27°C 
Futter:
Plankton (pflanzliche und tierische Mikroorganismen), Zooxanthellen / Licht 
Aquarium:
~ 200 Liter  
Schwierigkeitsgrad:
Kein Anfängertier 
Nachzucht:
Einfache Nachzucht möglich 
Giftigkeit:
Vergiftungsgefahr unbekannt 
CITES:
Anhang II (kommerzieller Handel nach einer Unbedenklichkeitsprüfung des Ausfuhrstaates möglich) 
Rote Liste:
NT Gefährdung zunehmend 
Verwandte Arten im
Catalogue of Life:
 
Weiter verwandte
Arten im Lexikon:
 
Author:
Publisher:
Meerwasser-Lexikon.de
Erstellt:
Zuletzt bearbeitet:
2023-10-04 15:48:02 

Nachzuchten

Montipora capitata lässt sich gut züchten. Im Handel sind Nachzuchten verfügbar. Wenn Sie Interesse an Montipora capitata haben, fragen Sie bitte Ihren Händler nach einem Nachzuchtier anstelle eines Wildfangs. Sie helfen so die natürlichen Bestände zu schützen.

Haltungsinformationen

Montipora capitata
Dana, 1846

Korallen der Gattung Montipora:

Steinkorallen sind riffbildende, in den Weltmeeren lebende wirbellose, sessile und koloniebildende Nesseltiere, die ein Kalkskelett ausbilden.
Sie leben über ihre Zooxanthellen hauptsächlich von Licht, sind aber auch in der Lage, mit ihren Polypen Plankton zu fangen.

Sie entziehen dem Meerwasser Calcium und in geringerem Maße auch andere Elemente, und produzieren so mehrere Gramm Kalk am Tag, wodurch sie auch im großen Ausmaß die heute bekannten Korallenriffe bildeten.

Die Arten der Gattung Montipora sind, ebenso wie Acropora-Korallen, ebenfalls häufig sehr farbenfreudig und ihre längerfristige, erfolgreiche Haltung gilt seit vielen Jahren als hohe Kunst.

Schon seit Ende der 1980er Jahre werden sie in Aquarien gehalten und im Laufe der 1990er Jahren dann sogar vielfach gezüchtet.
Die Haltung und asexuelle Vermehrung über Ableger wurde sehr schnell beliebt, weshalb heute neben kommerziellen Züchtern auch private Aquarianer Korallenableger anbieten.

Die Zucht bei Steinkorallen ist denkbar einfach, da sie letztlich nur fragmentiert werden müssen.
Man bricht ein Stück der Mutterkoralle ab und der so gewonnene Ableger wächst (meist auf ein Stück Lebendgestein geklebt), ähnlich wie bei den Pflanzen, unter guten Bedingungen, zu einer eigenen Koralle heran.

Steinkorallen unterscheidet man in Hobbykreisen anhand der Größe ihrer Polypen grob gesehen in Small Polyp Scleractinians (kleinpolypige oder SPS-Korallen) und in
Large Polyp Scleractinians (großpolypige oder LPS-Steinkorallen.

Nicht alle SPS-Korallen sind in ihren Haltungserfordernissen gleich, auch hier gibt es Arten die weniger empfindlich sind als andere.
Vorausschicken möchten wir dieser Stelle schon; dass es etliche Montipora-Arten gibt, die einfacher in der Haltung sind als Acropora Steinkorallen.

Aber man darf sich nicht täuschen lassen.
Es gibt ebenfalls genug Korallen, die mindestens die gleichen Anforderungen an die Wasserqualität stellen, wie die Korallen der Gattung Acropora.

Allgemeines:
Taxonomen gehen heute von 18 Steinkorallenfamilien mit insgesamt über 100 Gattungen aus. Die beiden Gattungen Montipora (über 70 Arten - Veron 2000) und Acropora (über 180 Arten - Veron 2000) gehören dabei zu den arten- und zahlreichsten.

Die Pflege von kleinpolypigen Steinkorallen war und ist aufgrund der Anforderungen der Korallen an Wasserqualität und Beleuchtung in der Regel weit aufwendiger, als die der meisten LPS-Korallen und der zooxanthellaten Weichkorallen.
Daher kam auch erst mit den Möglichkeiten der Abschäumung und dem Einsatz von Lebendgestein eine bessere Wasserqualität zustande, sowie durch eine bessere Beleuchtung und eine bessere Calciumversorgung die dauerhafte Haltung und Vermehrung auf.
Seit die Haltung von SPS-Korallen für viele zum erreichbaren Ziel wurde, stehen zooxanthellate Weichkorallen kaum mehr im Hauptfokus der meisten Aquarianer.

Die Identifizierung von kleinpolypigen und großpolypigen Steinkorallen ist nicht immer einfach, trotz wirklich guter Werke, wie den Buch von Veron, Corals of the World, oder der AIMS Seiten – vor allem, da eine eindeutige Identifikation eigentlich anhand des Kalkskelettes vorzunehmen wäre.

Man darf auch nicht vergessen, dass viele Tiere im Aquarium nicht mehr so aussehen, wie in der Natur, und ihr Erscheinungsbild durch Strömung, Licht sowie andere Einflüsse ändern.

Zu den wichtigen Parametern:
Licht:
Alle kleinpolypigen Steinkorallen aus der Gattung Montipora benötigen eine sehr hohe Lichtstärke.
Sie sollten daher bei durchschnittlicher Beleuchtung eher oben im Becken angesiedelt werden.

Wärme/Kälte:
Korallen der Gattung Montipora vertragen längerfristig weder Wassertemperaturen unter 20 Grad noch über 30 Grad.
Beide Fälle werden sie mit Ausbleichen quittieren.

Strömung:
Sie vertragen eine durchaus gute Strömung, wobei der Pumpenauslass niemals direkt auf eine Koralle gerichtet sein sollte.
Am besten sind wechselnde, eher turbulente Strömungsverhältnisse geeignet.

Wasserparameter:
Spurenelemente, (Calcium 420-440 mg/L, Magnesium 1100-1300 mg/L, KH unter 8, Strontium 8 mg/L). Wasserwechsel: mind. 5% die Woche oder 10% im Monat.

Wasserqualität:
Möglichst dauerhaft stabiles und klares Wasser, gegebenenfalls rät sich eine Kohlefilterung oder Ozonisierung zur Beseitigung von Gelbstoffen an.
Der Eimervergleich (weiße, gleich große Behältnisse, in einem Eimer frisch angesetztes Wasser, im anderen Eimer Aquarienwasser) zeigt Ihnen schnell, ob Ihr Wasser im Aquarium so klar ist, wie frisches Wasser.
Acropora Steinkorallen mögen nicht in einer gelben Brühe stehen.

Nitrat NO3:
weniger als 5 mg/L.

Phosphat PO4:
weniger als 0,1 mg/L besser sogar im Bereich von 0,01 mg/L.

Während großpolypige Steinkorallen auch mit höheren Nährstoffwerten meist noch zurechtkommen, zeigen bestimmte Montipora-Korallen bisweilen auch einen Farbverlust, bzw. das Wachstum der Tiere wird teilweise gestört.
Korallen die ehemals bunt waren, schlagen dann schnell in ein oft unansehnliches braun um.
Schuld daran ist das höhere Angebot an Nährstoffen.
Je mehr Nährstoffe, desto mehr Zooxanthellen bilden sich, und desto dunkler wird das Tier werden.
Besteht langfristig ein Überangebot oder Ungleichgewicht an Nährstoffen, so kann es zu Gewebsauflösungen kommen.
Das betrifft nun nicht alle Montiporas, da es durchaus einige gibt, die man als Anfängerkoralle bezeichnet, da sie auch mit höheren Nitratwerten noch zurechtkommen.

Zu guter Letzt:
Vergessen wir nicht den Aspekt des Tier– und Umweltschutzes, den alle Korallenzüchter mittlerweile leisten.
Je mehr Ableger, desto weniger Entnahmen in der Natur.
Glücklicherweise hat sich da letzten in den Jahren viel getan.
So werden heute bevorzugt Korallen aus Aquakultur angeboten und als Nachzuchttiere verkauft.

Systematik
Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
Unterabteilung: Hohltiere (Coelenterata)
Stamm: Nesseltiere (Cnidaria)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)
Unterklasse: Hexcorallia
Ordnung: Steinkorallen
Wissenschaftlicher Name: Scleractinia

Hinweis: Ähnlich zu Montipora verrucosa

Eine in der Fachzeitschrift Royal Society Open Science veröffentlichte Studie hat ergeben, dass sich Montipora capitata je nach Umweltfaktoren mit Algensymbionten besiedelt. Wissenschaftler des Hawaii'i Institute of Marine Biology und der Chaminade University of Honolulu wussten bereits, dass die riffbildende Koralle eine Vielzahl von Symbionten beherbergt, aber sie wollten herausfinden, ob dieselbe Koralle verschiedene Arten von Zooxanthellen beherbergt, je nachdem, wie viel Licht sie erhält und vor allem, welchen Wassertemperaturen sie ausgesetzt ist. Sechshundert M.capitata-Kolonien wurden an 30 Standorten in einem 10 km langen Abschnitt der Kane'ohe-Bucht untersucht. Von gesunden Kolonien wurden Fragmente entnommen, und die DNA-Tests ergaben 283 Symbiodiniacae-Arten, von denen 85 % zur Gattung Cladocopium und 15 % zur Gattung Durusdinium gehörten.

Insgesamt beherbergten 43 % nur Cladocopium, 11 % nur Durusdinium und 46 % eine Kombination aus beiden Gattungen. Von diesen gemischten Kolonien wurden 32,5 % von Cladocopium dominiert, während 37 % der Kolonien von Durusdinium dominiert wurden. Durusdinium war am häufigsten in den Korallen zu finden, die im Zentrum der Bucht hohen Temperaturen ausgesetzt waren, während es in denselben Korallen, die im äußersten Norden und Süden wuchsen, am wenigsten verbreitet war - den Gebieten, die am stärksten von der Bleiche betroffen waren, als die Wassertemperaturen dort ungewöhnlich warm wurden. Zählt man zwei und zwei zusammen, so scheint es, dass Montipora capitata aufgrund der Auswahl der Symbiodiniaceae-Art widerstandsfähiger gegen steigende Meerestemperaturen ist, und das Wissen darum könnte im Kampf gegen den Klimawandel hilfreich sein. 

Bilder

Allgemein


Erfahrungsaustausch

am 11.12.12#1
Diese Koralle scheint nicht sehr häufig im Handel aufzutauchen. Ich habe sie zumindest noch nicht sehr oft angeboten gesehen. Dennoch hatte ich Glück einen kleinen Ableger dieser hübschen Montipora zu bekommen. Ich bezeichne diese Montipora mal als (in meinem Becken) relativ unkompliziert. Allerdings würde ich ihr Wachstum als eher gering einstufen. Man kann schon deutliches Wachstum erkennen, aber mit meinen anderen Montipora in keinster Weise zu vergleichen. Wahrscheinlich sind auch Ableger dieser Art deshalb eher rar. Mein Ableger ist in der Grundfarbe gelb und hat lilafarbene Polypen.
Sie steht bei mir im oberen Bereich des Beckens bei relativ starker Ströumg.
1 Haltungserfahrungen von Benutzern sind vorhanden
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Was ist das?

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