Haltungsinformationen
Der gewöhnliche Kofferfisch Ostracion cubicum lebt bevorzugt in Lagunen und geschützten Außenriffen, meist in Tiefen von einem bis ca. 40 Metern. Jungfische verstecken sich oft in den Ästen von Acropora-Steinkorallen. Ostracion cubicum ist ein Einzelgänger!
Garnelen/kleine Fische im Aquarium?
Aufgrund des natürlichen Jagdinstiktes werden Garnelen oder auch kleine Fische als Futter angesehen und bei passender Größe auch gejagt und gefressen.
Auch Putzergarnelen können dem Jäger zum Opfer fallen, wenn der Hunger entsprechen groß ist.
Ostracion cubicus ernährt sich von Algen und den in ihnen lebenden Kleintieren, von bodenbewohnenden Wirbellosen, aber auch Weichtieren, Schwämmen, Borstenwürmern, diverse Krebstiere. Größere Exemplare sollen auch Fische fressen.
Wie die meisten Kofferfische ändert auch diese Art mit dem Wachstum Farbe und Form. Große erwachsene Fische sind blass gelblich-grau bis bläulich oder violett-braun mit einem gelben Schwanzansatz, gelben Markierungen zwischen den Körperplatten, Resten von dunklen Flecken auf dem Körper und kleinen schwarzen Flecken auf den Flossen - und einem knöchernen Höcker über dem Maul.
Unreife Fische sind rötlich bis gelblich-braun mit Ansammlungen von dunklen Flecken, die von blauen oder schwarzen Flecken mit blassen Rändern umgeben sind, und schwarzen Flecken auf den Flossen.
Jungfische sind leuchtend gelb mit schwarzen Flecken auf dem Kopf und Körper.
Haltungsangaben von Claus-Peter König
Verhalten: Ein Einzelgänger.
Auf Dauer unverträglich mit andern Kofferfischen, sonst mit anderen Fischen sehr verträglich. Wohnt zusammen mit einer Nasenmuräne und ein Paar Seepferdchen.
Aussehen: Die Jungtiere sind gelb mit schwarzen Punkten. Beim Heranwachsen werden aus den schwarzen Punkten Kreise, die weiss gefüllt sind.
Ausserdem wird das Tier dunkler. Ausgewachsene Tiere variieren farblich zwischen dunkelgelb und einem bläulichen Schimmer.
Die Haltbarkeit wird in der Literatur als schwierig beschrieben.
Das kann ich nicht bestätigen. Sofern die Wasserwerte eingigermaßen stimmen und strömungsfrei Zonen im Aquarium vorhanden sind, auch ausgewogen (nicht zu viel!) gefüttert wird, fühlt sich der Kofferfisch sehr wohl.
Auch sollten Versteckmöglichkeiten und Flächen mit feinem Korallengruss vorhanden sein.
Erfahrungen: Nach der Eingewöhnung ins Aquarium, legte er seinen Schwanz ein paar Tage an. Ein Zeichen, dass er sich nicht wohl fühlte. Das gab sich allerdings recht bald. Nun breitet er den Schwanz zum Schwimmen immer aus und klappt ihn nur zum fressen oder zum manövrieren zwischen den Steinen ein.
Wichtig sind Steine, an denen er sein starkes Gebiss abnutzen kann.
Vorsicht: Größere Tiere knabbern gerne an der Technik herum! Daher alles "biss-sicher" einbauen.
Ich weiss von einem Fall, da hat ein Kofferfisch den Glasheizstab zerbissen und sich und seine Mitbewohner gegrillt...
Besonderheit bei Aquariumhaltung
Kofferfische werden kommerziell in den Fachgeschäften angeboten und sind bei vielen Aquarianern beliebt, da sie durch ihre namensgebende Körperform besonders auffallen und besonders beweglich sind. Kofferfische haben einen Schutzpanzer. Durch ihre Panzerung sind sie meist vor ihren Feinden sicher.
Allerdings sollte man bei der Haltung von Kofferfischen beachten, dass die Tiere bei großem Stress oder Gefahr für ihr eigenes Leben oder auch ihrem eigenen Tod ein starkes Nervengift (Pahutoxi) absondern können das dazu führt, dass alle mit im Becken lebenden Fische, bei Freisetzung dieses Giftes getötet werden.
Wird das Gift bei großem Stress oder Gefahr für das eigene Leben freigesetzt, so muss allerdings auch der Kofferfisch im "geschlossenem Aquariumsystem" selber sterben.
Das sollte man bei der Haltung berücksichtigen!
Der Verzehr dieses Tiers kann die gefürchtete Ciguatera-Fischvergiftung auslösen.
Die Ursache liegt bei bestimmten Einzellern (Dinoflagellaten, wie z. B. Gambierdiscus toxicus), diese produzieren im Körper von harmlosen und ansonsten gut verträglichen Speisefischen Gifte, die beim Menschen zu verschiedenen Symptomen führen können:
Anfangs-Beschwerden: Schwitzen, Taubheitsgefühl und Brennen, vor allem im Mundbereich.
Später folgen Schüttelfrost, Schwindelgefühle, Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Unterleibsschmerzen und Muskelkrämpfe. Parästhesien (Juckreiz, Kribbeln, Taubheitsgefühl) an den Lippen, der Mundschleimhaut und vor allen an Handinnenflächen und Fußsohlen, Taubheitsgefühle in Händen, Füßen sowie im Gesicht.
Lähmungen der Skelettmuskulatur, einschließlich der Atemmuskulatur, Schwindel und Koordinationsstörungen können auftreten. Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Frösteln und Schwitzen sind weitere Symptome. Allgemeines Schwächegefühl entsteht. Alkoholverzehr verschlimmert die Beschwerden.
Seltener sind lebensbedrohlicher Blutdruckabfall und Herzrasen (Tachykardie) oder das Gegenteil davon. Insgesamt ist die Erkrankung sehr selten, sie führt jedoch in etwa 7% aller Fälle zum Tod.
Achtung:
Ein Gegengift existiert nicht!
Erste Hilfe:
Möglichst frühzeitig: Auspumpen des Magens, wenn nicht von selbst Erbrechen erfolgt
Aktivkohle (medizinische Kohle) geben zur Bindung der Giftstoffe: Dosierung ist 1 g / kg Körpergewicht.
Ausscheidung fördern: Als Akuttherapie kann der behandelnde Arzt eine Infusion von 20 % Mannitol (Zuckeralkohol) erfolgen. Der Wirkungsmechanismus ist unklar. Mannitol fördert die Urinausscheidung, deshalb darf diese Maßnahme erst nach Ergänzen von Flüssigkeit und Elektrolyten zur Vermeidung eines Kreislaufzusammenbruchs erfolgen.
Rehydratation mit Flüssigkeit und Elektrolyten ist sowieso eine sinnvolle Maßnahme, insbesondere nach Erbrechen und Durchfall.
Bei lebensbedrohlichen Situationen sollten Plasmaexpander gegeben werden, also Infusionen, die Volumen des Blutes vergrößern und über längere Zeit im Kreislauf verbleiben.
Eine Herz-Kreislauf-Symptomatik kann weitere ärztliche Maßnahmen erforderlich machen: Bei einer Verlangsamung des Herzschlages kann Atropin, bei einem Blutdruckabfall Dopamin gegeben werden.
Mehr Informationen finden Sie hier:
http://www.dr-bernhard-peter.de/Apotheke/seite116.htm
Ein wirklich drolliger und liebenswerter Geselle.
Man könnte ihm stundenlang zusehen, wenn er zwischen den Steinen, wie ein Hubschrauber, umhersteuert.
Futterangabe von Claus-Peter König
Ein echter Allesfresser!
Bisher habe ich noch nichts gefunden, was er abgeleht hat. Vom Flockenfutter über Mysis, bis zu Algen, Muschelfleich, Borstenwürmern und überbrühtem Salat.
Synonyme:
Ostacion cubicus Linnaeus, 1758 · unaccepted > misspelling
Ostracion argus Rüppell, 1828 · unaccepted
Ostracion cubicua Linnaeus, 1758 · unaccepted > misspelling
Ostracion cubicus Linnaeus, 1758 · unaccepted
Ostracion tuberculatus Linnaeus, 1758 · unaccepted