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Costasiella ocellifera Augenfleck Costasiella, Saftsauger-Schnecke, Schaun das Schaf, Blatt-Schäfchen

Costasiella ocellifera wird umgangssprachlich oft als Augenfleck Costasiella, Saftsauger-Schnecke, Schaun das Schaf, Blatt-Schäfchen bezeichnet. Haltung im Aquarium: Für Aquarienhaltung nicht geeignet. Giftigkeit: Vergiftungsgefahr unbekannt.


Profilbild Urheber Pauline Walsh Jacobson, USA

rowells 22 P1012009b sm,Shaun the Sheep or Leaf Sheep Sea Slug, Costasiella ocellifera on Avrainvillea nigricans Alga 2022


Mit freundlicher Genehmigung des Urhebers Pauline Walsh Jacobson, USA Pauline Walsh Jacobson, USA. Please visit www.flickr.com for more information.

Eingestellt von Muelly.

Bilddetail


Steckbrief

lexID:
15391 
AphiaID:
420581 
Wissenschaftlich:
Costasiella ocellifera 
Umgangssprachlich:
Augenfleck Costasiella, Saftsauger-Schnecke, Schaun das Schaf, Blatt-Schäfchen 
Englisch:
Eyespot Costasiella, Sapsucking Slug, Shaun The Sheep, Leaf Sheep. 
Kategorie:
Schlundsackschnecken 
Stammbaum:
Animalia (Reich) > Mollusca (Stamm) > Gastropoda (Klasse) > Sacoglossa (Ordnung) > Costasiellidae (Familie) > Costasiella (Gattung) > ocellifera (Art) 
Erstbestimmung:
(Simroth, ), 1895 
Vorkommen:
Bahamas, Barbados, Belize, Brasilien, Costa Rica, Dominikanische Republik, Florida, Golf von Mexiko, Honduras, Jamaika, Karibik, USA 
Meerestiefe:
2 - 10 Meter 
Größe:
0,5 cm - 1,3 cm 
Futter:
Algen , Nahrungsspezialist 
Schwierigkeitsgrad:
Für Aquarienhaltung nicht geeignet 
Nachzucht:
Keine 
Giftigkeit:
Vergiftungsgefahr unbekannt 
CITES:
Nicht ausgewertet 
Rote Liste:
NE nicht beurteilt 
Verwandte Arten im
Catalogue of Life:
 
Weiter verwandte
Arten im Lexikon:
 
Author:
Publisher:
Meerwasser-Lexikon.de
Erstellt:
Zuletzt bearbeitet:
2022-11-27 13:15:17 

Haltungsinformationen

Costasiella ocellifera (Simroth, 1895)

Costasiella ist eine Gattung der Sacoglossa, einer schalenlosen marinen Hinterkiemerschnecke aus der Familie der Costasiellidae. Mitglieder der Gattung Costasiella zeichnen sich durch einige spezifische Merkmale aus, wie beispielsweise glatte Rhinophoren, die meist einfach mit stumpfen Enden und abgeflachter Basis sind. Weitere Merkmale sind abgerundete, tentakelartige vordere Fußecken, die zur Verbesserung der Beweglichkeit spatelförmig geformt sind, sowie klingenförmige Radulazähne mit deutlich kurzer Basis.

Der Großteil der Gattung kommt in den tropischen und subtropischen Regionen des Westpazifiks vor. Ihre bevorzugten Lebensräume umfassen Gebiete mit weichen, schlammigen Sedimenten in Gezeitenzonen. Ihre Ernährung variiert von Art zu Art, besteht aber im Allgemeinen aus verschiedenen Grünalgenarten, häufiger Vaucheria und Avrainvillea.

Costasiella ocellifera ist eine kleine (5-13 mm) Art aus der Familie der Costasiellidae. Costasiella ocellifera und andere Mitglieder der Familie Costasiellidae werden oft fälschlicherweise als Nacktschnecken angesehen, sind jedoch Teil der Sacoglossa-Überordnung, auch bekannt als Saftsauger, Kriechende Blätter oder Solarbetriebene Schnecken.

Costasiella ocellifera wurde 1895 von Simroth entdeckt und ursprünglich als Doto ocellifera klassifiziert. Die brasilianische Art Costasiella liliana ist ein Synonym von Costasiella ocellifera. Der Artname „ocellifera“ kommt vom lateinischen Wort für Auge „ocellus“, und dem lateinischen Wort „ifer“, was „tragen“ bedeutet, und bezieht sich auf den blauen Augenfleck auf dem Kopf.

Der Körper von Costasiella ocellifera hat eine weiße, etwas durchscheinende Grundfarbe und ist mit kleinen schwarzen Punkten gesprenkelt. Ein Großteil der Körperoberfläche ist mit spitzen Cerata bedeckt. Ähnlich wie der Körper sind auch die Cerata durchscheinend, enthalten jedoch Verdauungsdrüsengänge, die durch die von der Meeresschnecke verdauten Chloroplasten grün erscheinen.

Die Cerata sind in fünf bis sechs diagonalen Reihen mit vier Cerata in jeder Reihe angeordnet.Die Spitzen der Cerata sind weiß, mit einem hellorange-gelben Ring direkt unter der Spitze. Die Cerata ist mit kleinen schwarzen, weißen und blauen schillernden Flecken gesprenkelt.

Die Oberseite des Kopfes ist orange-gelb und hat zwei große Rhinophoren. Die Rhinophoren sind halb durchscheinend, aber zur Spitze hin erscheinen sie aufgrund der großen Ansammlungen schwarzer Punkte schwarz. Zwischen den Rhinophoren befinden sich zwei deutlich zu erkennende schwarze Augen. Der Bereich um die Augen herum ist fast immer vollständig weiß und wird manchmal als einer Augenmaske ähnelnd beschrieben.

Direkt hinter den Augen und Rhinophoren befindet sich ein blauer Augenfleck, der das Unterscheidungsmerkmal und namensgebend für diese Art ist.

Die Saftsaugerschnecke hat eine Radula mit nur einer Zahnreihe, die es ihr ermöglicht, die Zellwand der Alge Avrainvillea geschickt zu durchbohren und deren Chloroplasten auszusaugen. Costasiella ocellifera zeigt auch eine langfristige Beibehaltung der funktionellen Kleptoplasten, was bedeutet, dass sie in der Lage ist, funktionierende Chloroplasten aus Algen aufzunehmen, einzulagern und durch Fotosynthese bis zu 65 Tage zu überleben, wenn sie keine neue Nahrung findet. Nach dem Aussaugen des Algenzellinhalts sind sie in der Lage, die Chloroplasten in spezialisierte Zellen innerhalb ihrer Verdauungsdivertikel einzubauen, wodurch sie photosynthetisch werden können, was zur Bezeichnung "Solar-powered sea slug" geführt hat.

Costasiella ocellifera kommt in flachen Küstengewässern in ihrem Verbreitungsgebiet vor. Die kleine Saftsauger-Schnecke wird nur ca.1cm groß und ernährt sich ausschließlich von der Grünalge / Fächeralge Avrainvillea nigricans. Die Verbreitung dieser Meeresschnecke hängt stets mit der Verbreitung der Avrainvillea-Algen zusammen.

Die kleinen Schnecken werden oft von kleinen Raubfischen, einigen Meereswürmern, Krustentieren und sogar einigen fleischfressenden Korallenarten gejagt Um sich vor diesen Fressfeinden zu schützen ist Costasiella ocellifera in der Lage, Abwehrstoffe, die aus ihrer Algennahrung stammen einzusetzen. Wissenschaftler haben diesen Stoff als Avrainvilleol identifiziert.

Die chemische Abwehr ist so effektiv, dass in einem Labortest mehrere Costaiella in ein mit Raubfischen (Blaukopflippfisch) gefülltes Becken gesetzt wurden und beobachtet wurde, dass eine Meeresschnecke, die von einem Fisch gefressen wurde, schnell und unverletzt wieder ausgespuckt wurde. Neben dem chemischen Abwehrmechanismus haben diese Meeresschnecken auch eine effektive Tarnabwehr entwickelt. Dies liegt daran, dass sie Chloroplasten der Algen verdauen, die ihre Cerata grün färben. Das hilft ihnen, sich mit den umgebenden Algen optisch zu "vermischen".

Diese Meeresschneckenart ist zusammen mit allen anderen Sacoglossa-Arten ein Zwitter, das bedeutet, dass sie die Fortpflanzungsorgane beider Geschlechter besitzen und beide Arten von Gameten produzieren. Sie vermehren sich durch innere Befruchtung und laichen dann ihre Eier in einem einzigartigen spiralförmigen Muster auf den Avrainvillea-Algen ab.

Costasiella ocellifera ist einzigartig, weil sie Poecilogony-Larven hat. Das bedeutet, dass sich ihre Larven auf zwei unterschiedlichen Wegen entwickeln können. In mehreren Studien wurde gezeigt, dass Costasiella ocellifera sowohl eine nicht planktonische als auch eine planktonische Larvenentwicklung aufweise (Dottersäcken). Planktonische Larven hingegen ernähren sich von anderem Plankton in der Wassersäule. Etwa einen Monat nach dem Schlüpfen schwimmen die nicht planktonischen Larven frei, während die planktonischen Larven in ihren Eiern ihren Metamorphoseprozess durchlaufen. Eier mit kleineren Durchmessern weisen meistens auf eine planktonische Larvenentwicklung hin.

Synonyme:
Costasiella lilianae (Ev. Marcus & Er. Marcus, 1969) · unaccepted
Doto ocellifera Simroth, 1895 · unaccepted (original combination)
Stiliger lilianae Ev. Marcus & Er. Marcus, 1969 · unaccepted (original combination)

Weiterführende Links

  1. Seaslugforum (en). Abgerufen am 27.11.2022.
  2. Wikipedia (en). Abgerufen am 27.11.2022.

Bilder

Laich


Allgemein


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