Haltungsinformationen
Der bekannte Name Amakusaplana acroporae ist ein Synonym:
Diese Plage wurde vor einigen Jahren auf breiter Front bekannt, als Michael Mrutzek, Fachhändler in Bremen, darüber einen Bericht in einer Fachzeitschrift veröffentlichte. Es handelt sich hierbei um einen äußerst gut getarnten Plattwurm (Strudelwurm), der auf Acropora-Korallen lebt und von diesen nach und nach das Gewebe wegfrisst.
Er wird oftmals aufgrund seiner guten Tarnung (durchsichtig, anpassend an die Koralle) nicht bemerkt. Man sieht nur, dass die Koralle nicht gut steht. Mit zunehmendem Fraß zeigen sich hellere, teils scheckige Stellen auf der befallenen Acropora. Polypen zeigt sie in diesem Stadium aber schon lange nicht mehr...
Die meisten Acropora-Strudelwürmer fressen sich von unten nach oben und umgekehrt an der Koralle entlang . Sie bleiben beim Fressen also nicht an nur eine Stelle.
Fressfeinde
Es gibt nur wenige Fressfeinde, die an Strudelwürmer gehen.
Erwachsene Strudelwürmer werden von Pseudocheilinus hexataenia - Sechsstreifenlippfisch gefressen. Eigelege und Strudelwürmer werden von Lysmata vittata gefressen. In Kombination von beiden ist die beste Bekämpfung der Strudelwürmer.
Berichten zu Folge kann vermutlich davon ausgegangen werden, dass einige Lippfisch-Arten Strudelwürmer fressen. Der geeignetste Lippfisch ist wohl der Sechsstreifenlippfisch, der aber oft nur vorbeugend etwas bringt.
Gegen einen stärkeren Befall hilft dieser Lippfisch meist nur in einer größeren Anzahl. Solange mehrere Exemplare gleichzeitig eingesetzt werden, halten sich mögliche Agressionen untereinander dann auch im Rahmen. Ist der Strudelwurm-Befall allerdings schon zu weit fortgeschritten, können auch die Lippfische meist nichts ausrichten...
Abhilfe durch chemische Komponenten
Hier hilft meist wenig, außer einem Jodbad, oder den mittlerweile erhältlichen Dips der Hersteller. Hierzu nimmt man die Koralle (sofern möglich) aus dem Aquarium und gibt sie in einen extra Eimer.
Korallen-Krabben, die möglicherweise in der Acropora leben, bitte vorher herausfangen und erst nach der Behandlung wieder in die Koralle zurücksetzen.
Auf 1 Liter Meerwasser gibt man ca. 4 ml PVP Jod, welches man in der Apotheke bekommt.
Das Gemisch gut verrühren oder diesem eine kleine Pumpe hinzufügen, damit das Wasser bewegt wird. Die Strudelwürmer werden durch das Jod betäubt und fallen durch die Wasserbewegung von der Acropora herunter. Erst jetzt wird das Ausmaß des Befalls richtig sichtbar...
Wer keine Pumpe einbringen möchte, der kann durch Schütteln der Koralle forcieren, dass die Strudelwürmer schneller abfallen. Nach max. 5 Minuten sollte man die Behandlung beenden.
Nachdem man die Koralle gebadet hat, sollte man sie auf Eiablagen hin untersuchen. Meist sind diese am Fuß der Acropora zu finden. Die abgelegten Eier nehmen durch das Bad keinen Schaden – dafür ist die Jod-Konzentration zu gering.
Deshalb sollte man die Eiablage vorsichtig abkratzen und entfernen.
Ebenso gilt es nachfolgend, das Tier genauer im Auge zu behalten, um einen erneuten Befall rechtzeitig zu bemerken.
Oft macht sich das durch ein schlechte Polypenbild und durch die Farbveränderung des Gewebes bemerkbar.
Abschließend möchte ich noch darauf hinweisen, dass es wichtig ist, alle neu gekauften Tiere auf Strudelwürmer und Eigelege hin zu untersuchen und schon bei Verdacht jede neue Acropora mit einem Dip - das meist etwas verträglicher ist als Jod- zu behandeln.
Synonymised names
Amakusaplana acroporae Rawlinson, Gillis, Billings & Borneman, 2011