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Ushanaia ferruginea Weichkoralle

Ushanaia ferruginea wird umgangssprachlich oft als Weichkoralle bezeichnet. Haltung im Aquarium: Kaltwassertier. Giftigkeit: Vergiftungsgefahr unbekannt.


Profilbild Urheber ResearchGate

Foto; North Cape, Northland, Neuseeland


Mit freundlicher Genehmigung des Urhebers ResearchGate

Eingestellt von AndiV.

Bilddetail


Steckbrief

lexID:
16371 
AphiaID:
1602303 
Wissenschaftlich:
Ushanaia ferruginea 
Umgangssprachlich:
Weichkoralle 
Englisch:
Soft Coral 
Kategorie:
Weichkorallen 
Stammbaum:
Animalia (Reich) > Cnidaria (Stamm) > Octocorallia (Klasse) > Malacalcyonacea (Ordnung) > Alcyoniidae (Familie) > Ushanaia (Gattung) > ferruginea (Art) 
Erstbestimmung:
Kessel, Alderslade, Bilewitch, Schnabel, Norman, Tekaharoa Potts & Gardner, 2022 
Vorkommen:
Endemische Art, Neuseeland 
Meereszone:
Subtidal (Sublitoral, Infralitoral), ständig von Wasser bedeckte flache (neritische) Schelfregion, unterhalb der Niedrigwasserlinie bis zur Schelfkante in durchschnittlich 200 Meter Tiefe 
Meerestiefe:
60 - 250 Meter 
Größe:
bis zu 15cm 
Temperatur:
12,95°C - 16,69°C 
Futter:
Azooxanthellat, Invertebraten (Wirbellose), Zooplankton (Tierisches Plankton) 
Schwierigkeitsgrad:
Kaltwassertier 
Nachzucht:
Nicht als Nachzucht erhältlich 
Giftigkeit:
Vergiftungsgefahr unbekannt 
CITES:
Nicht ausgewertet 
Rote Liste:
NE nicht beurteilt 
Weiter verwandte
Arten im Lexikon:
 
Author:
Publisher:
Meerwasser-Lexikon.de
Erstellt:
Zuletzt bearbeitet:
2024-03-24 14:19:16 

Haltungsinformationen

Jeden Tag werden neue Arten aus dem Tier-, und Pflanzenreich entdeckt und beschrieben, oftmals nach monatelangen Felduntersuchungen
So die idealisierte, forschende und zugleich auch abenteuerliche Vorgehensweise, aber, die Mehrzahl der Artenentdeckungen erfolgt tatsächlich in der Bearbeitung von gesammelten Proben in einem Museum, so Dr. Gustav M. Kessel von der Victoria University of Wellington, Wellington, Aotearoa-New Zealand.

Die Weichkoralle Alcyonium aurantiacum, bekannt als "Dead man’s fingers", war eine der ersten Korallen, die während der Astrolabe-Expeditionen in Neuseeland wissenschaftlich beschrieben wurden.
Typisch für die damalige Zeit ist die Originalbeschreibung von Quoy & Gaimard vage und basiert weitgehend auf Merkmalen, die nach heutigen Maßstäben wenig diagnostischen Wert haben. Die einzige andere taxonomische Behandlung von Alcyonium aurantiacum ist die Beschreibung von Benham (1928), die leider die Vielfalt der neuseeländischen Küsten-Weichkorallen weiter verschleiert, indem sie dieser Koralle sowohl lappige als auch verkrustete Exemplare zuordnete.
Folglich wurden mehrere morphologisch unterschiedliche Formen als möglicherweise zu Alcyonium aurantiacum gehörend identifiziert, obwohl sie in Bezug auf die Farbe sehr variabel, Kolonieform und Skleritenmorphologie sehr unterschiedlich sind.

Dr. Kessel nahm sich dieser Herausforderung an und seine Arbeit führte zu einer Erstbeschreibung von sage und schreibe 10 neuer Arten, die bisher alle Alcyonium aurantiacum zugeordnet waren.

Eine dieser neuen Arten ist die Weichkoralle Ushanaia ferruginea.

Diagnose
Es handelt sich um eine verkrustete, orangefarbene Kolonien mit weißen Polypen. Die Tentakel enthalten unregelmäßige, warzige, schuppenartige Sklerite.
Der Polypenhals enthält reichlich tuberkulöse bis warzige, stäbchenförmige Sklerite.
Der Polypenhügel enthalten größere warzige stäbchen-, spindel- und keulenartige Formen.
Die Oberfläche enthält Strahlen, die in länglichere warzige Keulen übergehen. Innen mit warzigen Strahlen.

Form der Kolonie
Der Holotypus verkrustet ein ~15 cm langes Schwammfragment und besteht aus ~10 erhöhten, fleischigen Hügeln, die Polypen enthalten und durch bandartige Membranen miteinander verbunden sind.
Diese Erhebungen reichen von einigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern Durchmesser, sind bis zu ~5 mm dick und variieren von blass bis leuchtend orange (in Ethanol eingelegt) und verblassen zu ihren Rändern hin zu beige.
Die Membranen sind sehr dünn (< 1 mm) und variieren von blass-orangefarben bis beige.
Die Polypen konzentrieren sich auf die dickeren Teile der Kolonie-Flecken, wo sie in etwas unregelmäßigen Abständen wachsen, aber einige wenige isolierte Polypen wachsen direkt aus den dünnen Verbindungsmembranen zwischen den Flecken.
Die Polypen sind weiß, im expandierten Zustand 0,75 mm bis 2 mm groß.
Größere Polypen treten tendenziell an dickeren Abschnitten der Kolonie. Andere polypentragende Hügel, die den Schwamm verkrusten und nicht mit dem Holotypus verbunden, werden als Paratypen betrachtet

Die Polypen wachsen relativ gleichmäßig über den größten Teil der Kolonie fehlen aber in einem kurzen Abschnitt der Basis, sie sind weiß, 0,5-1,5 mm groß, wenn sie expandiert sind.

Etymologie:
Der Artname ist das lateinische Wort "ferruginea", was "rostig oder rostfarben" bedeutet und sich auf die Farbe und den verkrusteten Habitus der untersuchten Exemplare bezieht.

Etymologie:
Die Gattung " Ushanaia" ist nach dem Partner des Erstautors benannt.

Während die meisten Exemplare vor der Ostküste des nördlichen Neuseelands gesammelt wurden, sind NIWA 142902, die in der Bay of Plenty gesammelt wurde, und NIWA 74201, die im Pegasus Canyon vor der Ostküste von Waiponamou/Südinsel, deuten darauf hin, dass Ushanaia ferruginea weit verbreitet sein könnte in Tiefen von ~60 -250 Meter um Neuseeland herum verbreitet sein könnte. Die Aufzeichnungen zeigen, dass die Art in Gebieten mit einer Vielzahl von Substraten vorkommt, darunter schlammige Böden, Kies und Muschelschutt, und häufig mit einer hohen Dichte an Schwämmen und/oder Röhrenwürmern vergesellschaftet ist. Ushanaia ferruginea kommt auch kommt syntop mit Kotatea amicispongia vor, da mehrere Exemplare beider Arten nebeneinander gesammelt wurden.

Literaturfundstelle:
Kessel, Gustav M., Alderslade, Philip, Bilewitch, Jaret P., Schnabel, Kareen E., Norman, Jerry, Potts, Romana Tekaharoa, Gardner, Jonathan P.A. (2022):
Dead man's fingers point to new taxa: two new genera of New Zealand soft corals (Anthozoa, Octocorallia) and a revision of Alcyonium aurantiacum Quoy & Gaimard, 1833
European Journal of Taxonomy 837: 1-85, DOI: https://doi.org/10.5852/ejt.2022.837.1923, URL: http://zoobank.org/7cbac71f-ff75-411c-9ce9-aa633e16438e
https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

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