Haltungsinformationen
Kofferfische wirken zunächst im Auge des Betrachters plump, sind es aber nicht. Im Gegenteil, sie sind wendig! Interessant ist hierbei die einmal gemachte Messung des cw-Wertes von nur 0,06. Davon kann jedes Auto nur träumen :-) Dennoch fließt auch diese Erkenntnis in den Fahrzeugbau mit ein.
Kofferfische (Ostraciidae) sind eine Familie aus der Ordnung der Kugelfischverwandten (Tetraodontiformes) und werden in zwei Unterfamilien unterschieden. Die ursprüngliche Unterfamilie Aracaninae und die Unterfamilie Ostraciinae. Die zweit genannte Unterfamilie bewohnt flache, gemäßigte und tropische Meere in Korallenriffen.
Es gibt immer wieder Berichte über die sog. Einfachheit der Haltung, genauso viele berichten aber vom latenten vorhanden sein von Pünktchen was aus unserer Sicht eine angmessene UV Anlage nach sich zieht.
Wir schätzen die Pflege von Kofferfischen als nicht einfach ein, weshalb man sich schon im Vorfeld stark damit vertraut machen sollte.
Durch den starken Stoffwechselumsatz und dem schnellen Wachstum sollte man Kofferfischen ein ausreichend großes Aquarium bieten.
Es versteht sich von selbst das zum Teil Teile von Schlangensternen, Röhrenwürmer wie Schnecken dem Kofferfisch zum Opfer fallen.
Hinweis:
Männchen sind sehr territorial und beanspruchen, laut Mergus Meerwassratlas, ein Gebiet von 50 x 100 Metern in der Natur. Dort findet man einige Weibchen, bis weilen auch junge Männchen. Charakteristisch ist ein kräftiger Stachel in der Mitte des Rückens.
Besonderheit bei Aquariumhaltung
Kofferfische werden kommerziell in den Fachgeschäften angeboten und sind bei vielen Aquarianern beliebt, da sie durch ihre namensgebende Körperform besonders auffallen und besonders beweglich sind. Kofferfische haben einen Schutzpanzer. Durch ihre Panzerung sind sie meist vor ihren Feinden sicher.
Allerdings sollte man bei der Haltung von Kofferfischen beachten, dass die Tiere bei großem Stress oder Gefahr für ihr eigenes Leben oder auch ihrem eigenen Tod ein starkes Nervengift (Pahutoxi) absondern können das dazu führt, dass alle mit im Becken lebenden Fische, bei Freisetzung dieses Giftes getötet werden.
Wird das Gift bei großem Stress oder Gefahr für das eigene Leben freigesetzt, so muss allerdings auch der Kofferfisch im "geschlossenem Aquariumsystem" selber sterben.
Das sollte man bei der Haltung berücksichtigen!
Der Verzehr dieses Tiers kann die gefürchtete Ciguatera-Fischvergiftung auslösen.
Die Ursache liegt bei bestimmten Einzellern (Dinoflagellaten, wie z. B. Gambierdiscus toxicus), diese produzieren im Körper von harmlosen und ansonsten gut verträglichen Speisefischen Gifte, die beim Menschen zu verschiedenen Symptomen führen können:
Anfangs-Beschwerden: Schwitzen, Taubheitsgefühl und Brennen, vor allem im Mundbereich.
Später folgen Schüttelfrost, Schwindelgefühle, Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Unterleibsschmerzen und Muskelkrämpfe. Parästhesien (Juckreiz, Kribbeln, Taubheitsgefühl) an den Lippen, der Mundschleimhaut und vor allen an Handinnenflächen und Fußsohlen, Taubheitsgefühle in Händen, Füßen sowie im Gesicht.
Lähmungen der Skelettmuskulatur, einschließlich der Atemmuskulatur, Schwindel und Koordinationsstörungen können auftreten. Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Frösteln und Schwitzen sind weitere Symptome. Allgemeines Schwächegefühl entsteht. Alkoholverzehr verschlimmert die Beschwerden.
Seltener sind lebensbedrohlicher Blutdruckabfall und Herzrasen (Tachykardie) oder das Gegenteil davon. Insgesamt ist die Erkrankung sehr selten, sie führt jedoch in etwa 7% aller Fälle zum Tod.
Achtung:
Ein Gegengift existiert nicht!
Erste Hilfe:
Möglichst frühzeitig: Auspumpen des Magens, wenn nicht von selbst Erbrechen erfolgt
Aktivkohle (medizinische Kohle) geben zur Bindung der Giftstoffe: Dosierung ist 1 g / kg Körpergewicht.
Ausscheidung fördern: Als Akuttherapie kann der behandelnde Arzt eine Infusion von 20 % Mannitol (Zuckeralkohol) erfolgen. Der Wirkungsmechanismus ist unklar. Mannitol fördert die Urinausscheidung, deshalb darf diese Maßnahme erst nach Ergänzen von Flüssigkeit und Elektrolyten zur Vermeidung eines Kreislaufzusammenbruchs erfolgen.
Rehydratation mit Flüssigkeit und Elektrolyten ist sowieso eine sinnvolle Maßnahme, insbesondere nach Erbrechen und Durchfall.
Bei lebensbedrohlichen Situationen sollten Plasmaexpander gegeben werden, also Infusionen, die Volumen des Blutes vergrößern und über längere Zeit im Kreislauf verbleiben.
Eine Herz-Kreislauf-Symptomatik kann weitere ärztliche Maßnahmen erforderlich machen: Bei einer Verlangsamung des Herzschlages kann Atropin, bei einem Blutdruckabfall Dopamin gegeben werden.
Mehr Informationen finden Sie hier:
http://www.dr-bernhard-peter.de/Apotheke/seite116.htm
Synonyme:
Lactoria fuscomaculata von Bonde, 1923
Lactoria galeodon Jenkins, 1903
Lactoria pentacanthus (Bleeker, 1857)
Ostracion fornasini Bianconi, 1846
Ostracion pentacanthus Bleeker, 1857
Systematik: Biota > Animalia (Kingdom) > Chordata (Phylum) > Vertebrata (Subphylum) > Gnathostomata (Superclass) > Pisces (Superclass) > Actinopterygii (Class) > Tetraodontiformes (Order) > Ostraciidae (Family) > Lactoria (Genus)