am 08.09.09#1
Ich habe mittlerweile 4 Hemitaurichthys polylepis im Becken. Das schwierigste bei der Haltung ist, dass man gesunde erhält. Ich würde jedem raten sich diese selber abzuholen, da, nach meinen Erfahrungen, diese Art recht transportempfindlich ist. Beim kauf darauf achten, dass deren Mund nicht wie abgeknabbert aussieht. Wenn ein Tier seinen Mund nicht richtig schließen kann, kann es auch nicht richtig fressen. Es das Futter nicht richtig festhalten um es dann runter zu schlucken. Sobald eingewöhnt, nimmt es jedes Futter an. Am Besten beim Händler zeigen lassen, ob diese auch fressen. Eventuell in einem separaten Becken (Quarantänebecken) ans fressen gewöhnen, da sie am Anfang etwas zaghaft bei der Nahrungsaufnahme sein können. Oder in einem Becken mit sehr ruhigen und langsam fressenden Fischen geben.
Belästigen keine Korallen oder Muscheln und fressen auch sonst nichts an (Bisher!). Sind auch mit abwechslungsreiches Trockenfutter zu halten. Wollen ähnlich wie Fahnenbarsche immer wieder etwas zum fressen haben. Picken teilweise auch Futterbrocken von Korallen weg (schein mir individuell zu sein). Das Futter sollte nicht zu groß und zu fest sein. Gegebenfalls etwas einweichen lassen (z.B. bei gefriergetrocknetem Futter)! In der Natur fressen sie stets in der geeigneten Größe verfügbares Plankton. Oder putzen manchmal große Fische (Manta, Mondfisch)!
Mit Pünktchen habe ich selber keine Probleme aber beim Händler kommen es nach dem Import schon mal vor. Brauchen generell wie alle Falter sehr gutes Wasser. Scheinen mir weniger empfindlich zu sein, als manche Doktoren. Ich gebe Ihnen in regelmäßigen Abständen auch sehr stark mit Vitaminen angereichertes Futter.
In der Nacht nehmen sie eine Nachtfärbung an, dann ist ihre weiße Fläche silbergrau mit einem weißen Fleck oben. Verstecken sich dann in Höhlen oder Unterständen oder in Spalten. Ich würde jedem ein Nachtlicht anraten, damit die Fische sich nicht an scharfen Kanten anstoßen, falls sie von einer Krabbe, Garnele, Riffhummer (!) oder was auch immer auf geschreckt werden.
Besonderes: Hemitaurichthys polylepis können das Gesicht dunkel schwarz über grau bis rein Gelb haben. Um Hawaii herum, haben sie mehr oder weniger gelbe Gesichter und werden dort "Kihikihi" genannt.
Besser wie in der Natur (teilweise riesige Schulen) mehrere halten, also in kleinen Gruppen! Wollen auch mal ordentlich schwimmen, deshalb benötigen H. polylepis viel Schwimmraum.
Pro Fisch etwa 500 - 750 Liter; mindestens!
am 17.11.10#2
Ich habe 2 Hemitaurichthys polylepis erhalten, nach dem von 6 gelieferten Tieren nur drei den Import überlebt haben. Was ich auf die lange Transportzeit vom Flughafen zum Händler zurück führe (Es dauerte 5 Stunden länger als das letzte Mal.). Von diesen drei Tieren hatten zwei den von Chrysokoll beschriebenen angeknabberten Mund. Der Mund der beiden verschlimmerte sich in den ersten vier Tagen noch. Bei einem Tier blieb das obere Teil der Mundöffnung erhalten, bei dem anderen Tier fehlte nach dieser Zeit die komplette Mundöffnung. Eine Verpilzung oder weitergehende Endzündung blieb aus, was ich auf meine UV-Behandlung des Wassers und meinen relativ hohen Eintrag von Jod zurück führe. Die Fische waren nicht mehr in der Lage Nahrung in der Größe von Mysis aufzunehmen. Nur noch sehr kleine Nahrungspartikel wurden gierig aufgenommen. Hier waren angereicherte Cyclops sowie gemahlene Lobstereier, Staubfutter und in der Hand fein zerriebene Nori-Algen hilfreich. Da die aufgenommene Nahrungsmenge nur sehr gering ist, habe ich mindestens sechsmal pro Tag gefüttert. In der Zwischenzeit scheint sich der Mund wieder nach zu bilden. Der eine Fisch, dem nur der untere Teil des Mundes fehlte, kann bereits wieder Mysis zu sich nehmen und der andere wird bei der Nahrungsaufnahme auch immer effektiver. Als Fazit scheint es mir wichtig, so schnell als möglich derart gehandicapte Tiere entsprechend zu pflegen, bevor es zu einem dramatischen Gewichtsverlust kommt und die Tiere nicht mehr genug Reserven haben um sich zu regenerieren. Die beiden Falterfische sind überhaupt nicht scheu, zeigen keinerlei Aggressivität gegenüber anderen Fischen und sind eine Augenweide in meinem Korallenbecken.
am 10.05.11#3
Leider muss ich schreiben, dass nach 5 Monaten meine beiden Falterfische gestorben sind. Die verbliebene Missbildung und damit verbundene Behinderung bei der Nahrungsaufnahme musste mit massivem Futtereintrag begegnet werden. Dabei kam es sehr häufig vor das sich eine Mysis in der missgebildeten Mundöffnung verfing und dadurch kein weiteres Futter mehr aufgenommen werden konnte. In der Regel konnte erst nach ca. einer Stunde ein neuer Versuch der Fütterung unternommen werden. Dies führte zu einem extrem hohen Nahrungseintrag in das Becken. Ein ansteigen der Schadstoffbelastung war unvermeidlich und führte Letzt endlich auch zur Verschlechterung der Wasserwerte. Hiermit war klar, dass nicht unendlich viel Futter eingebracht werden konnte und auf Dauer waren die beiden auf diese Weise nicht zu erhalten. Der Versuch hat mich viele Korallen und eine besonders schöne Anemone gekostet. Währen die Tier unverletzt gewesen, könnte man die Tier als einfach beschreiben und geradezu ideal für ein Korallenbecken, aber mit diesem Handikap sind Sie nur in einem Einzelbecken mit besonderer Filtertechnik haltbar.
am 19.05.12#4
persönliche Nachricht von Jürgen Häusler. Nach ca. 1 Jahr Pflege fing der Falter an und ging an alle Palytoa Krustenanemonen. Er vernichtet die Bestände dabei nicht ganz, aber er frisst sie schon.