Haltungsinformationen
Hymenocera picta ist eine räuberische Garnele, die ausschließlich lebende Seesterne, darunter auch den gefürchteten Dornenkronen Seestern,frißt.
Halekingarnelen sind sehr hübsch gefärbt (je nach Herkunft unterschiedlich) und wohl auch interessant für Beobachtungen. Sind nicht zu große Fische vorhanden, dann sitzen die Garnelen im Freien, ansonsten bevorzugen diese Garnelen den Schutz unter Felsen und Höhlen. Eine paarweise Haltung ist "wenn überhaupt" aber anzuraten, da sie auch in der Natur als Paar leben. Das Männchen füttert bei großen Nahrungsstücken sein Weibchen.
Vergesellschaftung
Kleine Seeigel mit kurzen Stacheln sollten nicht im Aquarium vorhanden sein, da diesen eventuell die Füsschen abgeknappert werden. Diademseeigel können die Angriffe durch die langen Stacheln gut abwehren.
Fromia nodosa und Schlagenseesterne werden nicht gefressen.
Fressfeinde
Alle potenziellen großen Fischen sollten nicht zusammen mit den Garnelen gepflegt werden, wie z. B. Lippfische, Kugelfischen, Rotfeuerfischen, Kofferfische, . Ebenso können andere große Garnelen auch den kleinen Harlekin Garnelen gefährlich werden, wenn diese sich häuten oder aus ihrer Höhle vertreiben. Krabben jeglicher Art z. B. Stenorhynchus seticornis sind dominater und werden die Garnelen einschüchtern, was die Gefahr des verhungerns nahe legt.
Aquariumbedingungen
Die Harlekin Garnele (auch Paare) benötigen eine Höhle, die sie als Versteck nutzen zum Fressen und Ausruhen. Zu starke Strömung im Aquarium lässt die Garnele nach einem ruhigen Platz suchen, der dann eventuell nicht für Beobachtungen geeignet ist.
Es besteht eine besondere Dichte-Empfindlichkeit gegenüber anderen Garnelen und sie vertragen keine sehr hohen Ammoniak- und Nitratwerte. Eine Jodversorgung ist zwingend notwendig, damit die regelmässigen Häutungen problemlos erfolgen können. Diese findet bei jüngeren Garnelen alle 18 - 20 Tage, ausgewachsene Garnelen häuten sich alle 20 - 30 Tage.
Eine Akklimatisierung nach dem Kauf der Garnele sollte sehr langsam erfolgen. Nach der Eingewöhnung ist die Garnele jedoch sehr wiederstandsfähig, mit Ausnahme ungünstiger / schlechter Wasserwerte.
Geschlecht bzw. Verpaarung
Männchen sind kleiner als die Weibchen. Keine Vergesellschaftung von 2 gleich geschlechtlichen Garnelen (männlich oder weiblich), diese endet immer mit dem Tod der schwächeren Garnele.
Futter
Diese bizarre kleine Garnele ernährt sich ausschließlich von Seesternen. Die Suche nach Nahrung erfolgt auch am Tag. Sie wird am häufigsten beim Fressen von Linckia multifora oder Linckia laevigata gesehen, aber gelegentlich auch beim Fressen anderer Arten, einschließlich der juvenilen Kissensterne Culcita novaeguineae, Culcita schmideliana sowie Culcita sp. und sogar der Dornenkrone, Acanthaster planci wird gefressen. Auch die im Sand lebenden Archaster angulatus und Archaster typicus sind vor Nachstellung nicht sicher, denn die Garnelen können ihre Nahrung riechen und finden so sehr zielstrebig die Seesterne, wenn diese aus dem Sand herauskommen.
Im spezialisierten Geschäften bekommt man gefrorene Seesterne, diese können dann geteilt werden und wöchentlich ein Seesternarm je Garnele gefüttert.
Ersatzfutter bzw. Einsatz gegen Plagegeister:
Die Garnele wird häufig eingesetzt um eine Gänsefuß-Seestern - der Gattung Aquilonastra oder Asterina Plage herr zu werden, z. B. Aquilonastra burtoni oder Asterina gibbosa.
Achtung, Nahrungsspezialist, frisst nur Seesterne! Ist anders nicht zu halten und verhungert schließlich!
Werden die Garnelen eingesetzt, damit die vielen Gänsefuß-Seesterne gefressen werden, dann sollte folgendes beachtet werden:
Die Anzahl gesichteter Seesterne ist meistens doppelt bis dreifach so hoch.
Eine Garnele frisst innerhalb von einer Woche ca. 20 - 40 der kleinen Seesterne je nach Größe der Garnele. Somit ist auch beim Einsatz großen Becken meistens nach ein paar Monaten alles aufgefressen. Am Besten die Garnelen dann weitergeben oder befreundete Aquarianer fragen, ob die Gänsefuß-Seesterne haben und diese einsammeln können.
Für die Einzel-Fütterung der kleinen Seesterne sollte pro Tag mit 2 - 4 Stück gerechnet werden (pro Garnele) und vielleicht einmal im Monat einen gefrorenen Seesternarm.
Ein Paar Harlekin Garnelen kann, wenn sie sehr hungrig sind bis 15 kleine Asterina-Seesterne pro Tag fressen.
Größere lebende Seesterne können die Harlekin-Garnele bis zu 2 Wochen ernähren, in dieser Zeit lebt der Seestern bis zum Schluß. Allerdings wird nicht der ganze Seestern gefressen und der Rest verrottet, wenn dieser nicht aus dem Aquarium heraus geholt wird.
Die Lebenserwartung der Garnelen in Aquariumhaltung liegt zwischen 2 und 3 Jahren, je nachdem wie ausgewogen die Ernährung gestaltet werden kann.
Nachzuchtinformationen
Damit es zur Eientwicklung bzw. Paarung kommt, ist es notwendig die Wassertemperatur zwischen 28°C und 32°C zu halten und eine Dichte von 1.023 bis 1.025.
Liegt die Temperatur unter 25°C, wird es nach der Häutung zu keiner Paarung kommen.
Geschlechtsreife nach 200 bis 240 Tage (gezählt nach der Metamorphoseumwandlung)
Larvenanzahl 1.000 bis 5.000 je nach Größe des Weibchens, Futterstatus sowie der Temperatur
Schlupfzeit 12 - 18 Tage
Die Larven sollten bei einer Wassertemperatur zwischen 28°C und 32°C aufgezogen werden.
Larvenstadium 12 planktonische Zoealstadien, die zwischen 5 und 6 Wochen dauern
Erstfutter für mindestens 14 Tage Rädertier (Brachionus rotundiformis) und Artemia salina Nauplien, danach bis ca. 40 Tage nur gereicherte Artemia salina Nauplien
Nach der Umwandlung der Metamorphose (ca. 5 Tage), werden nur noch Seesterne gefressen.
Die besten Nachzuchterfolge werden bei der Hälterung in einem Larvenkreisel durch die gleichbleibende laminare Strömung erzielt.
Synonyme:
Hymenocera elegans Heller, 1862
Hymenocera latreillii Sharp, 1893