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Heteropsammia cochlea Wandernde Koralle

Heteropsammia cochlea wird umgangssprachlich oft als Wandernde Koralle bezeichnet. Haltung im Aquarium: Kein Anfängertier. Es wird ein Aquarium von mindestens 50 Liter empfohlen. Giftigkeit: Vergiftungsgefahr unbekannt.


Profilbild Urheber NikiWei

Heteropsammia cochlea

aufgenommen in Bali Puri Jati


Eingestellt von NikiWei.

Bilddetail


Steckbrief

lexID:
3654 
AphiaID:
207501 
Wissenschaftlich:
Heteropsammia cochlea 
Umgangssprachlich:
Wandernde Koralle 
Englisch:
Walking Dendro 
Kategorie:
Steinkorallen LPS 
Stammbaum:
Animalia (Reich) > Cnidaria (Stamm) > Anthozoa (Klasse) > Scleractinia (Ordnung) > Dendrophylliidae (Familie) > Heteropsammia (Gattung) > cochlea (Art) 
Erstbestimmung:
(Spengler, ), 1781 
Vorkommen:
Afrika, Ägypten, Australien, Bahrain, Chagos-Archipel (Britisches Territorium im Indischen Ozean), Djibouti, Eritrea, Fidschi, Golf von Oman / Oman, Great Barrier Riff, Indien, Indonesien, Indopazifik, Irak, Iran, Israel, Japan, Java, Jemen, Kambodscha, Katar, Kenia, Kiribati, Komoren, Korallenmeer (Ost-Australien), Kuwait, La Réunion, Madagaskar, Malaysia, Malediven, Marshallinseln, Mauritius, Mayotte, Mikronesien, Mosambik, Myanmar (ehem. Birma), Nauru, Neukaledonien, Okinawa, Pakistan, Palau, Papua-Neuguinea, Philippinen, Rotes Meer, Salomon-Inseln, Salomonen, Saudi-Arabien, Seychellen, Singapur, Somalia, Sri Lanka, Sudan, Taiwan, Tansania, Thailand, Tuvalu, United States Minor Outlying Islands, Vanuatu, Vietnam, Wallis und Futuna 
Meereszone:
Subtidal (Sublitoral, Infralitoral), ständig von Wasser bedeckte flache (neritische) Schelfregion, unterhalb der Niedrigwasserlinie bis zur Schelfkante in durchschnittlich 200 Meter Tiefe 
Meerestiefe:
0 - 40 Meter 
Habitate:
Gezeitenzone, Korallenriffe, Meerwasser 
Größe:
bis zu 3cm 
Temperatur:
24,7°C - 28,9°C 
Futter:
Apozooxanthellate (Azooxanthellat und Zooxanthellat), Flohkrebse (Amphipoden, Gammarus), Phytoplankton (Pflanzliches Plankton), Plankton (pflanzliche und tierische Mikroorganismen), Ruderfußkrebse (Copepoden), Zooplankton (Tierisches Plankton) 
Aquarium:
~ 50 Liter  
Schwierigkeitsgrad:
Kein Anfängertier 
Nachzucht:
Nicht als Nachzucht erhältlich 
Giftigkeit:
Vergiftungsgefahr unbekannt 
CITES:
Anhang II (kommerzieller Handel nach einer Unbedenklichkeitsprüfung des Ausfuhrstaates möglich) 
Rote Liste:
LC Nicht bedroht 
Verwandte Arten im
Catalogue of Life:
 
Author:
Publisher:
Meerwasser-Lexikon.de
Erstellt:
Zuletzt bearbeitet:
2023-12-31 17:01:43 

Haltungsinformationen

Diese kleine solitäre Koralle mit einem Durchmesser von nicht mehr als 2,5 cm ist nicht am Meeresboden befestigt. Sie besteht aus einem oder zwei Koralliten in Form einer Acht, wenn man die Koralle von oben betrachtet, wodurch sie leicht zu identifizieren ist. Die mit dem Boden in Kontakt stehende Basis ist relativ kreisförmig, je nach Beschaffenheit des Untergrunds entweder flach oder leicht gekielt. Die Gesamtfarbe ist gelblich, gräulich oder grünlich. Die Polypententakel öffnen sich nachts.

Die Basis hat eine Öffnung, die einen kommensalen Wurm beherbergt, der zur Familie der Aspidosiphonidae gehört. Die Gesamtfarbe ist gelblich, gräulich oder grünlich. Die Polypententakel sind besonders nachts entfaltet zu sehen.

Diese Koralle setzt sich als Larve auf einem Schneckengehäuse fest und überwächst sie mit der Zeit. Dabei geht sie eine kommensale Verbindung mit einem Spritzwurm (Aspidosiphon (Aspidosiphon) muelleri muelleri Diesing, 1851) ein, der auf der Unterseite der Koralle (bzw. in dem Schneckengehäuse) lebt. Um in ihrem Biotop zu überleben und vor allem um nicht verschüttet zu werden, hat diese kleine Koralle eine obligatorische kommensale Beziehung zu einem kleinen Spritzwurm, der unter der Basis der Koralle untergebracht ist. Die Bewegungen des Wurms bei der Nahrungssuche verhindern, dass die Koralle begraben wird. Die Koralle ist jedoch auf den Aufenthalt des Wurms in der Nähe angewiesen. Die kleine Koralle hat oft eine kleine parasitäre Muschel, Leiosolenus lessepsianus, als weiteren Untermieter.

Die Wandernde Koralle ist eine häufige Art in ihrem Verbreitungsgebiet. Sie kann sich sowohl sexuell durch Gametenfreisetzung oder asexuell durch Knospung eines neuen Individuums aus dem "Elternkörper" vermehren. Es gibt keinen offensichtlichen Geschlechtsdimorphismus zwischen männlichen und weiblichen Korallen.

Dieser Wurm verhindert, dass die Koralle in dem weichen Sediment einsinkt und sich auch darauf bewegen kann. Man geht davon aus, dass es sich um eine zooxanthellate Koralle handelt, dass sie vom Licht lebt.

Walking Dendros sind noch relativ neu im Riffhobby und wurden erst 2009 eingeführt. Bei der Koralle handelt es sich um Heteropsammia cochlea, eine substratbewohnende, aber photosynthetische Steinkoralle, die ihre Bezeichnung "wandelnd" durch einen Sipunculan (Erdnusswurm) erhält, der in ihr eingegraben lebt. Die Korallenlarven siedeln sich auf einem Schneckenhaus an, unter dem sich bereits der Wurm befindet. Das Korallenskelett wächst und umhüllt mit der Zeit das Gehäuse und den Wurm mit ihm, aber der Wurm gräbt ein Loch in die Unterseite der Koralle, aus dem er herausfahren kann, um sich zu ernähren, aber auch um den Korallenpolypen mit angemessener Geschwindigkeit zu bewegen, um Nahrung zu finden, sobald er sie riecht, daher das Laufen. Sie können in Aquarien gehalten werden und werden gelegentlich zum Verkauf angeboten.

2022 wurde in der Fachzeitschrift Ploss über den Einsiedlerkrebs, Diogenes heteropsammicola Igawa & Kato, 2017, berichtet, der den üblicherweise in der Koralle befindlchen Spritzwurm ersetzt hat, und in der Koralle lebt.:
https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0184311

Synonyme:
Heteropsammia aphrodes Alcock, 1893 · unaccepted > junior subjective synonym
Heteropsammia cochlea alta Yabe & Eguchi, 1932 † · unaccepted > junior subjective synonym
Heteropsammia cochlea var. alta Yabe & Eguchi, 1932 † · unaccepted > junior subjective synonym
Heteropsammia michelinii Milne Edwards & Haime, 1848 · unaccepted > junior subjective synonym
Heteropsammia michelinii var. formosus Hu, 1987 † · unaccepted > junior subjective synonym
Heteropsammia ovalis Semper, 1872 † · unaccepted > junior subjective synonym
Heteropsammia ovalis formosensis Yabe & Eguchi, 1942 † · unaccepted > junior subjective synonym
Heteropsammia ovalis japonica Yabe & Eguchi, 1942 † · unaccepted > junior subjective synonym
Heteropsammia ovalis var. formosensis Yabe & Eguchi, 1932 † · unaccepted > junior subjective synonym
Heteropsammia pisum Alcock, 1902 · unaccepted > junior subjective synonym
Heteropsammia rotundata Semper, 1872 · unaccepted > junior subjective synonym
Madrepora cochlea Spengler, 1781 · unaccepted > superseded combination (basionym)
Psammoseris cylicioides Tenison-Woods, 1879 · unaccepted > junior subjective synonym

Bilder

Allgemein

Copyright Extreme Corals, Claude Schumacher
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Copyright Extreme Corals, Claude Schumacher
1
Copyright Pat Collin
1
Heterocyathus aequicostatus, ©2010 Guido & Philippe Poppe - www.poppe-images.com/
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Erfahrungsaustausch

am 31.12.23#8
ig-meeresaquaristik.de

Video der Fortbewegung.
am 19.06.23#7
Liebe Elisabeth,

wieder einmal unseren herzlichen Dank für Deinen tollen Bericht über die Wandernde Koralle!!

--
Liebe Grüße Andreas
am 16.06.23#6
In meinem Becken mit einem Paar Valenciennea puellaris konnte ich sie nicht mehr halten, da meine geliebten Verbrecher sie mit Vorliebe eingruben.
Bei Reef Builders Videos gibt es einen sehr kurzen gesprochenen Bericht, dessen Inhalt ich hier gerne zitiere.
Die Koralle muss gefüttert werden und legt erstaunliche Entfernungen im Aquarium zurück.
Die Koralle kann wahrscheinlich auch ohne Wurm leben. In der Symbiose Koralle/Wurm hat der Wurm die Aufgabe zu verhindern, dass die Koralle unter den Sand kommt.
Es wurde berichtet, dass der Wurm wohl Futter „riecht“ und sich in die entsprechende Richtung bewegt.
Dies wurde von mir ausprobiert, indem ich ein sehr großes Futterpellet für den Wurm in der Nähe der Koralle platzierte.
Am nächsten Morgen war die Koralle nicht in der Lage, ihren Mund zu schließen. Das rote Pellet befand sich im Mund der Koralle und die Koralle konnte es nicht umschließen.
Ich kann mir das nur so erklären, dass der Wurm zu dem Pellet "gewandert" ist und die Koralle wegen des guten Geruchs ihre Tentakel besonders gestreckt hat, um an das Futter zu kommen.
……


Die kleine Koralle Heteropsammia cochlea ( Wandernde Koralle, Walking Dendro) ist jetzt etwas mehr als ein Jahr in meinem Aquarium. Ich denke also, dass meine Erfahrungen mit dieser Art nun eine gute Grundlage haben.
Diese Koralle, die normalerweise in Symbiose mit einem Wurm lebt, benötigt besondere Bedingungen.
Aufgrund der Symbiose benötigt diese Koralle ein Sandbett mit feinem Sand (kein Korallenbruch). Der Wurm sorgt für einen guten Standort und benötigt dafür eine Sandschicht von mindestens 3-4 cm. Gleichzeitig muss man darauf achten, dass sie sich nicht irgendwo im Riff verirren.
Ab und zu mache ich eine Volkszählung, um zu sehen, ob ein Paar fehlt.
Einmal konnte ich beobachten, wie der Wurm (Sipunculus Spritzwurm) die Koralle bewegte. Die Koralle stand direkt an der Scheibe und der Wurm kroch tief im Sand vorwärts und zog die Koralle hinter sich her.
Die Basis der Cochlea ist tropfenförmig und die Spitze des Tropfens zeigt die „Laufrichtung“ an. Der ovale Polyp ist quer zur Fußfläche ausgerichtet.
Einige Berichte über Heteropsammia gehen davon aus, dass sich die Koralle zooxanthellat, also von Sonnenlicht ernährt. Ich bin nicht dieser Ansicht. Meine Korallen entwickeln sich erst richtig gut, seit ich sie zwei- bis dreimal wöchentlich mit „Fauna Marin LPS Grow and Color“ oder mit „Ocean Nutrition Formula One Marine Pellets“ füttere. Es ist erstaunlich, welche Mengen diese Polypen aufnehmen können, wenn sie sich an das Futter gewöhnt haben.
Im Moment sind sie in einem Azoo-Becken mit reichlicher Fütterung, auch mit Staubfutter. Diese Haltung bekommt ihnen ausgesprochen gut. Auch die Fluoreszenz ist seit der optimalen Haltung sehr gut.
P04 – bis 2,0 und No3 – bis 30 stellen kein Problem dar!
Durch das reichliche Futterangebot sind die Tiere jetzt auch sehr standorttreu.
Ab und zu sieht man die kleinen Wanderstreifen im Sand.
Leider musste ich auch erkennen, dass Verletzungen im unteren Bereich sehr schlecht bis gar nicht heilen. Daher halte ich feinen Sand für unverzichtbar.
Die Tiere, die ich schon länger halte, sind bisher gut gewachsen und ich vermute, dass sich die Polypen noch teilen werden, so dass ein Tier mehrere Polypen haben wird. Die Eingewöhnung scheint den Tieren nur mit guter Fütterung gut zu gelingen. Ohne Nahrungsaufnahme besitzen die Tiere ein ziemlich durchsichtiges Gewebe im Fußbereich.

VG

Elisabeth

8 Haltungserfahrungen von Benutzern sind vorhanden
Alle anzeigen und mitreden!