Haltungsinformationen
Die marine Nacktschnecke Glaucus atlanticus lebt pelagisch in warmen und gemäßigten Meere. Die Schnecke ernährt sich in tropischen Meeren von Staatsquallen, d.h. stockbildende und freischwimmende Nesseltiere der Klasse der Hydrozoen (Cnidaria), die aus bis zu Tausenden von Polypen bestehen können.
Weiterhin stehen Seeblasen (Physaliidae, wie die hochgiftige Portugisische Galeere Physalia utriculus ), Segelquallen (Velella der Familie Porpitidae) und koloniale Hydrozoonpolypen (Porpitidae) auf ihrem Speisezettel.
Die Nesselzellen der Beute werden in die Cerata eingelagert und dienen diesen Schnecken als Fraßschutz. Studien haben gezeigt, dass die Physiologie der Nacktschnecke es irgendwie schafft, die stärksten und giftigsten Nematozysten ihrer Beute auszuwählen, sodass sie mindestens genauso stark und giftig nesseln, stechen kann wie ihre Beute. Der direkte Kontakt mit menschlicher Haut ist deshalb unbedingt zu vermeiden!
Optisch besonders apart sind die gliedmassenähnlichen Ausstülpungen (Cerata), die dem Tier im Meer Auftrieb verleihen. Die Blaue Ozeanschnecke "hängt" oft direkt unterhalb der Wasseroberfläche und hält diese Position, indem sie Luftblasen schluckt und hierdurch den Auftrieb hält.
Verwechslungsmöglichkeit besteht mit Glaucilla bennettae, die jedoch auf dem Notum eine breite blaue Fläche hat und nicht die blauen Streifen wie bei Glaucus atlanticus. Glaucilla bennettae ist außerdem auch kleiner.
Synonyme:
Doris radiata Gmelin, 1791 (synonym)
Glaucus distichoicus d'Orbigny, 1837
Glaucus flagellum Blumenblach, 1803 (synonym)
Glaucus hexapterigius Cuvier, 1805 (synonym)
Glaucus lineatus Reinhardt & Bergh, 1864
Glaucus longicirrhus Reinhardt & Bergh, 1864






Dennis Rabeling, Lanzarote, Kanarischen Inseln
