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Bathydevius caudactylus Tiefsee-Nacktschnecke

Bathydevius caudactylus wird umgangssprachlich oft als Tiefsee-Nacktschnecke bezeichnet. Haltung im Aquarium: Kaltwassertier. Giftigkeit: Vergiftungsgefahr unbekannt.


Profilbild Urheber ScienceDirect

Foto: Kalifornien, Westküste USa, Ost:pazifik

/ Open access
Mit freundlicher Genehmigung des Urhebers ScienceDirect

Eingestellt von AndiV.

Bilddetail


Steckbrief

lexID:
17345 
AphiaID:
1779673 
Wissenschaftlich:
Bathydevius caudactylus 
Umgangssprachlich:
Tiefsee-Nacktschnecke 
Englisch:
Deep-sea Nudibranch 
Kategorie:
Nacktschnecken 
Stammbaum:
Animalia (Reich) > Mollusca (Stamm) > Gastropoda (Klasse) > Nudibranchia (Ordnung) > Bathydeviidae (Familie) > Bathydevius (Gattung) > caudactylus (Art) 
Erstbestimmung:
Robison & Haddock, 2024 
Vorkommen:
Kalifornien, Ost-Pazifik, Westküste USA 
Meereszone:
Bathypelagial
Das Bathypelagial reicht von 1000 bis zu 4000 Metern Tiefe.
Der Druck beträgt in dieser Tiefenzone bis zu ca. 400 bar (4.000 Tonnen pro Quadratmeter bzw. 400 kg pro Quadratzentimeter.
Es ist kein Licht mehr vorhanden, nur Fische und Bakterien können Licht in Form von Biolumineszenz erzeugen. 
Meerestiefe:
- 1566 Meter 
Größe:
5,6 cm - 14,5 cm 
Temperatur:
1,6°C - 2,8°C 
Futter:
Krustentiere 
Schwierigkeitsgrad:
Kaltwassertier 
Nachzucht:
Nicht als Nachzucht erhältlich 
Giftigkeit:
Vergiftungsgefahr unbekannt 
CITES:
Nicht ausgewertet 
Rote Liste:
NE nicht beurteilt 
Weiter verwandte
Arten im Lexikon:
 
Author:
Publisher:
Meerwasser-Lexikon.de
Erstellt:
Zuletzt bearbeitet:
2025-04-05 20:26:08 

Haltungsinformationen

Jedes Jahr nominiert das World Register of Marine Species (WoRMS) zehn bemerkenswerte neue Meerestierarten.
Wir werden diese Meerstierarten nach und nach vorstellen und beginnen mit der Tiefsee-Nacktschnecke Bathydevius caudactylus.

"Endlich wurde ein mächtiges, rätselhaftes Weichtier entdeckt. Auf Fotos festgehalten, aber bis jetzt noch nicht abschließend untersucht, ist Bathydevius caudactylus, eine Mittelwasser-Schnecke, deren Identität und Verwandtschaftsverhältnisse sich mehr als 20 Jahre lang einer Definition entzogen hatten. Lange Zeit auf Video- und Kameraüberwachungen im Mittelwasser des östlichen Pazifischen Ozeans gesehen und jahrelang einfach als „mysteriöse Molluske“ bezeichnet, Bathydevius caudactylus, der einen durchsichtigen weißen Körper mit einer großen Mundöffnung, einen orangeroten Magen und eine Verdauungsdrüse sowie einen Schwanz mit einem Dutzend fingerartiger Auswüchse hat, die dem Tier seinen spezifischen Beinamen geben, wurde jahrelang einfach als „mysteriöse Molluske“ bezeichnet. Der Körper der mysteriösen Molluske gibt blaue Biolumineszenz ab.

Bruce Robison und Steven Haddock, Wissenschaftler am Monterey Bay Aquarium Research Institute (MBARI), führten die anatomischen und genetischen Studien durch, die das Rätsel schließlich lösten, aber ihre Arbeit hat weitere faszinierende Fragen aufgeworfen.
Bathydevius caudactylus ist eine Nacktschnecke, eine Ordnung von Gastropoden, deren Mitglieder in seichten und tiefen benthischen Lebensräumen weit verbreitet sind, aber in Ökosystemen der mittleren Wasserschicht bisher unbekannt waren. Trotz oberflächlicher Ähnlichkeiten wie einer großen Mundkapsel ist Bathydevius caudactylus nicht eng mit der im Flachwasser lebenden Kapselschnecke Melibe verwandt, sondern stellt stattdessen einen unabhängigen und früh divergierenden Zweig innerhalb der Nacktkiemenschnecken dar.

Zu den weiteren mysteriösen Merkmalen dieser rätselhaften Molluske gehören das Fehlen der raspelnden Mundplatte (Radula genannt) und ein extrem niedriger Sauerstoffverbrauch, was auf eine natürliche Geschichte hindeutet, die eher der von Schwebetieren in der Wassersäule wie Quallen ähnelt, und auf gemeinsame Schlüsselstrategien für das Leben im tiefen offenen Ozean hindeutet.

Das Rätsel ist noch nicht vollständig gelöst."

Besonders interessant ist, dass Bathydevius caudactylus sich von verschiedenen Krustentieren ernährt!

Etymoplogie:
Der Gattungsname "Bathydevius" beschreibt eine tief lebende Abweichung, die vom evolutionären Weg ihrer Verwandten in Bezug auf Aussehen, molekulare Signatur und Naturgeschichte abweicht.

Etymologie:
Der Artname "caudactylus" bezieht sich auf die fingerartigen Fortsätze, die den hinteren Rand des Schwanzes säumen.

Lteraturfundstelle:
Robison, B. H.; Haddock, S. H. (2024).
Discovery and description of a remarkable bathypelagic nudibranch, Bathydevius caudactylus, gen. et. sp. nov. Deep Sea Research Part I: Oceanographic Research Papers. 214: 104414: 1-8., available online at https://doi.org/10.1016/j.dsr.2024.104414

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