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Pyrocystis fusiformis Leuchtende Alge, Dinoflagellat

Pyrocystis fusiformis wird umgangssprachlich oft als Leuchtende Alge, Dinoflagellat bezeichnet. Giftigkeit: Vergiftungsgefahr unbekannt.


Profilbild Urheber Linden Gledhill, USA


Mit freundlicher Genehmigung des Urhebers Linden Gledhill, USA . Please visit www.flickr.com for more information.

Eingestellt von AndiV.

Bilddetail


Steckbrief

lexID:
16513 
AphiaID:
110328 
Wissenschaftlich:
Pyrocystis fusiformis 
Umgangssprachlich:
Leuchtende Alge, Dinoflagellat 
Englisch:
Ocean Night Light, Firefly Of The Sea, Sea-fireflie, Dinoflagellate 
Kategorie:
Einzeller 
Stammbaum:
Chromista (Reich) > Myzozoa (Stamm) > Dinophyceae (Klasse) > Gonyaulacales (Ordnung) > Pyrocystaceae (Familie) > Pyrocystis (Gattung) > fusiformis (Art) 
Erstbestimmung:
C.W.Thomson, 1876 
Vorkommen:
Adria (Mittelmeer), Ägypten, Australien, Brasilien, China, Französisch-Polynesien, Golf von Kalifornien / Baja California, Golf von Mexiko, Indien, Indischer Ozean, Irak, Kanarische Inseln, Kolumbien, Kuwait, Libanon, Marquesas-Inseln, Mexiko (Ostpazifik), Neuseeland, Portugal, Schwarzes Meer, Taiwan, Türkei 
Meerestiefe:
60 - 200 Meter 
Futter:
Fotosynthese 
Nachzucht:
Nicht als Nachzucht erhältlich 
Giftigkeit:
Vergiftungsgefahr unbekannt 
CITES:
Nicht ausgewertet 
Rote Liste:
NE nicht beurteilt 
Weiter verwandte
Arten im Lexikon:
 
Author:
Publisher:
Meerwasser-Lexikon.de
Erstellt:
Zuletzt bearbeitet:
2024-06-01 17:09:02 

Haltungsinformationen

Als Kind habe ich im Harz am späten Abend zum ersten Mal ein Glühwürmchen (Lampyridae) gesehen, dass mit seinem gelb-grünlichen Licht, gut sichtbar, durch die Nacht flog, ein tolles Erlebnis.
Noch viel überwältigender sind persönliche Sichtungen von grün-bläulicher Bioluminiszenz, die manche Strandzonen hell erleuchten.
Leider können wir aktuell kein Foto eines solchen kleinen Wunders zeigen, sondern nur auf einen Link verweisen, der solche Naturphänomene zeigt:
https://www.watson.de/nachhaltigkeit/klima-umwelt/687781998-biolumineszenz-an-diesen-orten-kannst-du-das-meer-leuchten-sehen

Verantwortlich für solche Meeresleuchten sind Dinoflagellaten wie Pyrocystis fusiformis, eine selbst bewegliche Alge, die eine Größe von einem μm erreicht, was 0,00100 mm entspricht.

Wir bedanken uns besonders herzlich bei Linden Gledhill, USA, der zwei wunderschöne Fluoreszenzmikroskop-Fotos von Pyrocystis fusiformis anfertigen konnte.
Untenstehend seine Informationen dazu:

"Mein erster Versuch in der Fluoreszenzmikroskopie. Gegenstand ist ein marine biolumineszenter Dinoflagellat, Pyrocystis fusiformis (biopop.com/products/dino-pet). Bei diesem Bild handelt es sich um einen 6-Bilder-Fokus-Stapel (10x-Objektiv) mit Dunkelfeldanregung bei 365 nm und einem Sichtfilter bei 420 nm. Die Chloroplasten, die im Vollspektrumlicht braun sind, leuchten hellrot. Ich muss herausfinden, wie ich die Biolumineszenz unter einem Deckglas stimulieren kann. Bei diesem Bild handelt es sich um einen 6-Bilder-Fokus-Stapel (10x-Objektiv) mit Dunkelfeldanregung bei 365 nm und einem Sichtfilter bei 420 nm. Die Chloroplasten, die im Vollspektrumlicht braun sind, leuchten hellrot"

Pyrocystis fusiformis nutz ein Pigment namens Luciferin und ein Enzym namens Luciferase.
Wenn das Enzym Luciferase das Pigment oxidiert, wird die Energie der Reaktion in einem winzigen Lichtblitz freigesetzt.

Wenn Pyrocystis fusiformis in der Natur leuchtet, dann so hell, dass die ganze Brandungen aus unheimlichem blaugrünem Licht blenden.
Pyrocystis fusiformis leuchtet allerdings nur, wenn sie gestört wird, sei es durchbrechende Wellen, die Bewegungen eines nächtlichen Schwimmers oder die Attacke eines Fressfeindes.
Es wird sogar vermutet, dass der Grund, warum Dinoflagellaten die Fähigkeit zu leuchten entwickelt haben, darin liegt, dass sie nicht gefressen werden wollen (ganz im Gegensatz zu Glühwürmchen, die in komplizierten Mustern blinken, um einen Partner anzulocken).

Im dunklen Ozean ist es von Vorteil, nicht gesehen zu werden.
Wenn ein Zooplankton-Fresser einen leuchtenden Dinosaurier in den Mund nimmt, wird er ihn wahrscheinlich sofort wieder ausspucken, anstatt zu riskieren, selbst zu leuchten.
Andernfalls könnte er von einem größeren (undurchsichtigeren) Raubtier gesehen werden und zum Fischfutter werden.

Dieser leuchtende Verteidigungsmechanismus ist für Pyrocystis fusiformis besonders wichtig, da sie keine Geißeln haben und nicht beweglich sind, d. h. sie kann nicht wegschwimmen. , sondern nur
in der Wassersäule auf und ab bewegen, indem sie ihren Auftrieb anpassen.

Etymologie: Der Gattungsname „Pyrocystis“ leitet sich vom lateinischen "pyro" für (Feuer) und "cystis" für Hohlsack oder Hohlraum ab,

Synonyme
Dissodinium fusiforme (Wyville-Thomson ex Murray) Matzenauer · unaccepted (synonym)
Dissodinium fusiformis (J.Murray) Matzenauer, 1933 · unaccepted
Murracystis fusiformis (C.W.Thomson) Haeckel, 1890 · unaccepted (synonym)

Weiterführende Links

  1. AlgaeBase (en). Abgerufen am 26.05.2024.
  2. Bioluminescence and the Pelagic Visual Environment (en). Abgerufen am 26.05.2024.
  3. Flickr Homepage Linden Glenhill (en). Abgerufen am 26.05.2024.

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