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Sacculina inflata Wurzelkrebs, Parasitäre Seepocke

Sacculina inflata wird umgangssprachlich oft als Wurzelkrebs, Parasitäre Seepocke bezeichnet. Haltung im Aquarium: Für Aquarienhaltung nicht geeignet. Giftigkeit: Vergiftungsgefahr unbekannt.


Steckbrief

lexID:
16321 
AphiaID:
134808 
Wissenschaftlich:
Sacculina inflata 
Umgangssprachlich:
Wurzelkrebs, Parasitäre Seepocke 
Englisch:
Parasitic Barnacle 
Kategorie:
Seepocken 
Stammbaum:
Animalia (Reich) > Arthropoda (Stamm) > Thecostraca (Klasse) > Kentrogonida (Ordnung) > Sacculinidae (Familie) > Sacculina (Gattung) > inflata (Art) 
Erstbestimmung:
Leuckart, 1859 
Vorkommen:
Britische Inseln, Dänemark, Deutschland, Europäische Gewässer, Nord-Ost-Atlantik, Nordsee, Schottland, Schweden 
Meereszone:
Subtidal (Sublitoral, Infralitoral), ständig von Wasser bedeckte flache (neritische) Schelfregion, unterhalb der Niedrigwasserlinie bis zur Schelfkante in durchschnittlich 200 Meter Tiefe 
Meerestiefe:
Meter 
Habitate:
Meerwasser 
Größe:
1,3 cm - 1,5 cm 
Futter:
Parasitäre Lebensweise / Schmarotzer 
Schwierigkeitsgrad:
Für Aquarienhaltung nicht geeignet 
Nachzucht:
Keine 
Giftigkeit:
Vergiftungsgefahr unbekannt 
CITES:
Nicht ausgewertet 
Rote Liste:
NE nicht beurteilt 
Verwandte Arten im
Catalogue of Life:
 
Author:
Publisher:
Meerwasser-Lexikon.de
Erstellt:
Zuletzt bearbeitet:
2025-02-25 22:16:28 

Haltungsinformationen

Sacculina inflata Leuckart, 1859

Wurzelkrebse sind Parasiten aus der Teilklasse der Rankenfüßer. Sie befallen Krabben (Brachyura). Die Nahrungsversorgung erfolgt über ein wurzelartiges Geflecht, das der Parasit im Inneren des Wirtstieres ausbildet, während die Reproduktionsorgane in einer sackartigen Ausstülpung an der Unterseite des Wirtes wachsen.

Die adulten Parasiten haben keine Ähnlichkeit mit anderen Rankenfüßern wie Seepocken oder Entenmuscheln. Die Wissenschaft hat aber das Larvenstadien eindeutig als Rankenfüsser identifiziert und als solche zugeordnet.

Im Jahr 1862 beschrieb Anderson einen Parasiten von Cancer pagurus aus dem Firth of Forth, den er Sacculina triangularis nannte. Sacculina inflata parasitiert den essbaren Braunen Taschenkrebs Cancer pagurus und die Nordische Seespinne Hyas araneus, die durch den Befall unfruchtbar werden. Auf den eingestellten Fotos sieht man den äußeren Beutel des Parasiten am Hinterleib der Krabbe.

Die Metamorphose vom Krebs zur Ranke ist jedoch nicht der einzige Trick, den der Rankenfußkrebs auf Lager hat. Ist die Zeit der Paarung gekommen, dringen männliche Rankenfußkrebse in derselben reduzierten Form wie das Weibchen in die Krabbe ein und befruchten ohne Unterlass Eier. Diese werden in einer Ausbuchtung auf der Unterseite der Krabbe gelagert – exakt dort, wo die Krabbe ihre eigenen Eier deponieren würde. Fortan handelt die Krabbe nach ihrem artspezifischen Instinkt der Brutpflege: Sorgfältig schützt und reinigt sie die Parasiteneier und entlässt schließlich die lebensfähigen Sacculina Larven durch Auf- und Abhüpfen in der Strömung ins Meer, genau so, wie sie mit ihrem eigenen Nachwuchs verfahren würde.

Zur eigenen Fortpflanzung ist die Sacculina-gesteuerte Krabbe hingegen nicht mehr fähig. Ihr gesamtes Handeln dreht sich um die Brutpflege ihres Parasiten.

Synonyme:
Sacculina biangularis Anderson, 1862 · unaccepted > misspelling
Sacculina hyadis Malm, 1881 · unaccepted (synonym)
Sacculina triangularis Anderson, 1862 · unaccepted (synonym)

Weiterführende Links

  1. Researchgate (en). Abgerufen am 11.03.2024.
  2. Wikipedia (de). Abgerufen am 11.03.2024.

Bilder

Allgemein


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