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Spinimuricea klavereni Gorgonie

Spinimuricea klavereni wird umgangssprachlich oft als Gorgonie bezeichnet. Haltung im Aquarium: Expertentier, Pflege über einen längeren Zeitraum äußerst schwierig. Giftigkeit: Vergiftungsgefahr unbekannt.


Profilbild Urheber Prof. Dr. Nur Eda TOPÇU ERYALÇIN, Türkei

Foto: Mittelmeer


Mit freundlicher Genehmigung des Urhebers Prof. Dr. Nur Eda TOPÇU ERYALÇIN, Türkei . Please visit www.researchgate.net for more information.

Eingestellt von AndiV.

Bilddetail


Steckbrief

lexID:
13363 
AphiaID:
125398 
Wissenschaftlich:
Spinimuricea klavereni 
Umgangssprachlich:
Gorgonie 
Englisch:
Gorgonian 
Kategorie:
Hornkorallen 
Stammbaum:
Animalia (Reich) > Cnidaria (Stamm) > Anthozoa (Klasse) > Alcyonacea (Ordnung) > Plexauridae (Familie) > Spinimuricea (Gattung) > klavereni (Art) 
Erstbestimmung:
(Carpine & Grasshoff, ), 1975 
Vorkommen:
Ägäis (Mittelmeer), Alborán-Meer (Mittelmeer), Balearen (Mittelmeer), Biskaya, Griechenland, Italien, Korsika, Marmarameer, Mittelmeer, Monaco, Nord-Ost-Atlantik, Nordsee, Schwarzes Meer, Türkei, Tyrrhenisches Meer (Mittelmeer) 
Meerestiefe:
23 - 1000 Meter 
Größe:
bis zu 110cm 
Temperatur:
8°C - 24°C 
Futter:
Fischeier, Flohkrebse (Amphipoden, Gammarus), Invertebraten (Wirbellose), Korallenlaich, Lobstereier, Meeresschnee, Mysis (Schwebegarnelen), Ruderfußkrebse (Copepoden), Zooplankton (Tierisches Plankton) 
Schwierigkeitsgrad:
Expertentier, Pflege über einen längeren Zeitraum äußerst schwierig 
Nachzucht:
Nicht als Nachzucht erhältlich 
Giftigkeit:
Vergiftungsgefahr unbekannt 
CITES:
Nicht ausgewertet 
Rote Liste:
DD ungenügende Datengrundlage 
Verwandte Arten im
Catalogue of Life:
 
Author:
Publisher:
Meerwasser-Lexikon.de
Erstellt:
Zuletzt bearbeitet:
2020-11-16 11:22:18 

Haltungsinformationen

Spinimuricea klavereni (Karpine und Grasshoff, 1975) wird in vielen Quellen als im Mittelmeer endemische lebende Art beschrieben.
Wir verdanken Frau Prof. Dr. Nur Eda Topçu Eryalçin, der führenden Spezialistin für Sinimuricea ,durch ihre Forschungsarbeiten im Marmarameer und im Schwarzen Meer für die Bestätigungen des Vorkommens der Gorgonie in relativ flachen Wasserzonen:
Sechs Kolonien wurden zwischen 25 - 38 Metern, weitere Kolonien in Spanien in 23 bis 45 Metern Tiefe untersucht.

Der tiefste Nachweis der Gorgonie im Mittelmeer lag bei 130 Metern.
Die IUCN Rote Liste bedrohter Arten gibt als maximale Fundtiefe immerhin stolze 1000 Meter an.

Die untersuchten Spinimuricea klavereni-Kolonien waren lang und elegant, weiß, unverzweigte oder zeigten nur sehr wenige verzweigte Äste.

Habitat: auf Felsböden und auf Steinen/Schalen auf schlammigen Böden, auf felsige Aufschlüsse

Empfehlung - die Koralle sollte in einem Artenbecken gepflegt werden.

Fütterung
Die Mehrzahl der Gorgonien besitzen keine Zooxanthellen und leben nicht vom Licht. Die azooxanthellen Gorgonien beherbergen keine symbiotischen Algen, die über Fotosynthese Nährstoffe und Energie produzieren.

Vor der Fütterung sollten die Pumpen abgeschaltet werden. Damit die Gorgonie im Aquarium überlebt, ist eine ausreichende Fütterung jedes einzelnen Polypen notwendig bzw. soweit möglich, d. h. eine tägliche bzw. 3 - 4x pro Woche Fütterung notwendig. Ohne Fütterung wird die Gorgonie im Aquarium nicht überleben.

Sind Garnelen und Fische vorhanden, werden diese versuchen, das Futter zu entziehen, also diese Mitbewohner unbedingt vorher füttern.

Eingewöhnung frisch erworbener Gorgonien

Mit dem Einsetzen der Gorgonien ins Aquarium beginnt der Start von Fütterungsversuchen. Auf welches Futter reagiert die Gorgonie, welche Polypengröße hat die Gorgonie. Was leider anfangs keinen Schluß zu lässt, was für eine Futtergröße genommen wird. Am Besten mit sehr kleinem Futter beginnen. Die Polypen benötigen eine gewisse Zeit um das Futter (Granulat oder Staubfutter (Ultramarin, Cyclop Eeze) oder Frostfutter (Lobstereier, Mysis)) auf zu nehmen.
Frisch eingesetzte Gorgonienstöcke können mit einem Flüssigfutter, z. B. von PolypLab Polyp, animiert werden, damit sich die einzelnen Polypen öffnen. Erst dann kann eine Fütterung durchgeführt werden.

Je besser die einzelnen Polypen die gereichte Nahrung aufnehmen, desto besser sind die Wachstum- bzw. Vermehrungsraten.

Azoozanthellate Korallen fressen Suspensionen, Meeresschnee, Mikroplankton und andere organische Stoffe, d. h. sie sind ahermatypisch.

Häutung
Gorgonien besitzen eine weiche Gewebeschicht (Coenenchym), die ihre verzweigte, hornartige Skelettachse aus Gorgonin (ein Protein) überzieht. Sie können diese Gewebeschicht abstoßen (=häuten), dafür schließen sie ihre Polypen. Es kann bis zu 3 Tage benötigen und eine erhöhte Strömung kann hierbei sehr hilfreich sein.

Wasserqualität
Hohe Werte von z. B. Nitrat und / oder Phosphat können die Häutung verzögern oder die Haut löst sich nicht.

Vermehrung / Stecklinge schneiden
Wie befestige ich abgebrochene oder aufgrund der Größe des Stockes abgeschnittne Äste?
In einem kurzen Bericht wird dies hier erklärt.

https://www.korallenriff.de/artikel/356_Das_befestigen_von_Gorgonien.html#

Hinweise zur Wassertemperatur:
Im Marmarameer sind die Temperaturunterschiede unter 20 m sehr gering, und die Temperatur liegt im Allgemeinen bei etwa 15°C., daher riskieren Gorgonien keine Mortalitätsereignisse aufgrund von thermischem Stress wie im Mittelmeer

Da Spinimuricea klavereni als weniger häufig anzutreffende Koralle zählt, sollten gerade Gebiete wie das Marmarameer besonders geschützt werden.

Synonym: Echinomuricea klavereni Carpine & Grasshoff, 1975

Bilder

Allgemein


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