Haltungsinformationen
Original Article
Uncovering hidden coral diversity: a new cryptic lobophylliid scleractinian from the Indian Ocean
Roberto Arrigoni, Michael L. Berumen, Jaroslaw Stolarski, Tullia I. Terraneo, Francesca Benzoni
First published: 21 June 2018
https://doi.org/10.1111/cla.12346
Im Juni 2018 wurde die Existenz der großpolypigen Steinkoralle Paraechinophyllia variabilis von den Wissenschaftlern Drs. Roberto Arrigoni, Michael L. Berumen, Jaroslaw Stolarski,
Tullia I. Terraneo & Francesca Benzoni veröffentlicht.
Die Erstbeschreibung der Koralle ist besonders interessant, da diese Steinkoralle mikromorphologisch und Anhand ihrer Mikrostruktur (Beschreibung der mikroskopischen und elektronenmikroskopischen Struktur), sowie der Untersuchung jeder noch so kleinen Skelettskonstruktion ursprünglich zwei bereits existierenden Arten hätte zugeordnet werden müssen,
Echinophyllia aspera und Echinophyllia orpheensis.
Schließlich ergab die Untersuchung der DNA den entscheidenden Hinweis dafür, dass sich diese scheinbar identischen Korallen vor mehr als 20 Millionen Jahren voneinander getrennt haben!
Durch die Sequenzierung einer Handvoll Gene aus einer großen Anzahl von Echinophyllia-ähnlichen Proben, die aus der ganzen Region gesammelt wurden, beobachteten diese Forscher eine einzigartige und bisher unbekannte genetische Linie, die sich auf den westlichen Indischen Ozean konzentrierte.
Die immer feiner werdenden Untersuchungen von Proben verwandter Arten und deren DNA führten z.B. dazu, dass die bisher als Oxypora glabra benannte Koralle zukünftig in Echinophyllia glabra und Echinophyllia echinata in Oxypora echinata "umgetauft" werden.
Die Wissenschaftler vermuten, dass Paraechinophyllia variabilis durchaus auch an anderen Orten des Westlichen Indischen Ozeans zuhause sein wird, wie z.B. entlang der Ostküste Afrikas von Kenia bis nach Süd-Afrika, den Seychellen oder den Maskarenen.
Der Artname " variabilis" wurde aufgrund der sehr unterschiedlichen Erscheinungsform und Oberflächenstruktur der Korallen gewählt.
Wir sollten gespannt sein, was dieses junge Wissenschaftlerteam in den kommenden Jahren noch alles zu Tage fördern wird, eines steht in jedem Fall fest, wir müssen uns immer wieder von den ursprünglich geläufigen lateinischen Namen verabschieden und neue Gattungs- und Artnamen lernen.