Haltungsinformationen
Lysmata ist eine Garnelengattung aus der Familie der Putzer- und Marmorgarnelen (Hippolytidae). Sie leben in Korallenriffen und betätigen sich unter anderem auch als Putzer, zumindest der Literatur nach. Sie befreien Fische von Parasiten und abgestorbenen Hautresten. Besonders bei großen Fischen, wie Muränen und Zackenbarschen kriechen sie sogar ins geöffnete Maul um Nahrungsreste zwischen den Zähnen zu entfernen.
Sie leben meist in Höhlen, Spalten oder unter Korallenüberhängen. Eine sehr gut zu haltende Garnelenart, die genau so versteckt lebt, wie die Kaisergarnelen. Hängt gerne unter überhängenden Steinen.
Die besten Nachzuchterfolge werden bei der Hälterung in einem Larvenkreisel durch die gleichbleibende laminare Strömung erzielt.
Dieser Garnele haftet der Ruf an, Glasrosen zu fressen. Es bedarf schon einiger Exemplare, damit das auch etwas bringt. Eine Garnele alleine wird mit einer Glasrosenplage nicht fertig!
Lysmata wurdemanni erreicht eine Länge von 7 cm und ist nach den leuchtend roten Streifen auf dem ansonsten durchscheinenden Körper benannt, die an Pfefferminzbonbons wie eine Zuckerstange erinnern. Ihr Laich hingegen ist hellgrün.
Farbe: Körper halbdurchsichtig mit roter Längs- und Querpartie und schräge Bänder ; Panzer mit breiten Quer- und schrägen V-förmigen Bändern; abdominale Pleura mit kurzen, schmalen Längsstreifen, drittes Pleuron mit einem breiten Querband (das in der Rückenansicht intensiver erscheint als Bänder anderer Pleura); Telson und Uropoden mit breiten, intensiven Längsbändern; Exemplare aus dem nördlichsten Verbreitungsgebiet weisen gelegentlich einen leichten Blaustich am Schwanz auf; Eier leuchtend grün. Embryonen im Stadium I-III leuchtend grün, im letzten Stadium silbern.
Lysmata wurdemanni ist ein protandrischer Simultanhermaphrodit. Das bedeutet, dass sie als Männchen beginnt, sich aber später zum Hermaphroditen entwickeln kann. Als Männchen häutet sich die Garnele viermal, bevor es das Geschlecht wechselt und zum Euhermaphroditen wird. Unter bestimmten Bedingungen verwandeln sich manche Männchen jedoch nie in Hermaphroditen. Im euhermaphroditischen Stadium fungieren die Garnelen zwischen den Häutungen als Männchen und unmittelbar nach der Häutung als Weibchen. Während dieses Hermaphroditenstadiums verlieren die Garnelen nach und nach ihre männlichen Organe, wahrscheinlich weil mehr Energie für die Entwicklung weiblicher Fortpflanzungsorgane aufgewendet wird.
Lysmata wurdemanni wendet zur Partnersuche eine „reine Suchtaktik“ an, bei der die Männchen ständig nach empfänglichen Weibchen suchen. Männchen nutzen Riechorgane (Ästhetasken) an ihren Antennen, um lösliche weibliche Sexualpheromone (Distanzpheromone) aufzuspüren. Diese Pheromone werden 2–8 Stunden vor der Häutung der Weibchen freigesetzt. Geleitet von diesen chemischen Signalen machen sich die Männchen auf den Weg zum Weibchen und nähern sich ihr. Das Männchen „schmeckt“ dann mit seinen Ästhetasken die Kontaktpheromone des Weibchens, um sicherzustellen, dass es sich um eine geeignete Partnerin handelt. Wenn alles passt, kann mit der Balz begonnen werden, und wenn die Balz gut verläuft, kommt es zur Kopulation. Dieser Vorgang ist sehr kurz und findet unmittelbar nach der Häutung statt, während der Panzer des Weibchens neu und weich ist.
Verwechslungsmöglichkeit besteht mit Lysmata pederseni, die sich jedoch im Muster unterscheidet und in Vasenschwämmen lebt.
Synonyme:
Hippolysmata wurdemanni (Gibbes, 1850) · unaccepted > superseded combination
Hippolyte wurdemanni Gibbes, 1850 · unaccepted > superseded combination