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Percnon gibbesi Algenfressende Felsenkrabbe

Percnon gibbesi wird umgangssprachlich oft als Algenfressende Felsenkrabbe bezeichnet. Haltung im Aquarium: Mittel. Es wird ein Aquarium von mindestens 160 Liter empfohlen. Giftigkeit: Vergiftungsgefahr unbekannt.


Profilbild Urheber Pauline Walsh Jacobson, USA

Nimble Spray Crab, Percnon gibbesi, 2023


Mit freundlicher Genehmigung des Urhebers Pauline Walsh Jacobson, USA Pauline Walsh Jacobson, USA. Please visit www.flickr.com for more information.

Eingestellt von Muelly.

Bilddetail


Steckbrief

lexID:
815 
AphiaID:
107458 
Wissenschaftlich:
Percnon gibbesi 
Umgangssprachlich:
Algenfressende Felsenkrabbe 
Englisch:
Nimble Spray Crab, Spray Crab, Sally Lightfooth Crab 
Kategorie:
Krabben 
Stammbaum:
Animalia (Reich) > Arthropoda (Stamm) > Malacostraca (Klasse) > Decapoda (Ordnung) > Percnidae (Familie) > Percnon (Gattung) > gibbesi (Art) 
Erstbestimmung:
(H. Milne Edwards, ), 1853 
Vorkommen:
Ascencion, St. Helena & Tristan da Cunha, Azoren, Bahamas, Florida, Golf von Mexiko, Kanarische Inseln, Kapverdische Inseln, Karibik, Mittelmeer, Ost-Atlantik, Ost-Pazifik, Spanien, Süd-Atlantik, Trinidad und Tobago, West-Atlantik 
Meereszone:
Supralitoral, Spritzwasserzone oberhalb der Hochwasserlinie außerhalb des Gezeitenbereiches, die nur bei Sturmflutereignissen kurzzeitig vom Wasser bedeckt wird 
Meerestiefe:
1 - 3 Meter 
Größe:
2 cm - 3 cm 
Temperatur:
23°C - 25°C 
Futter:
Aas, Kadaver, Algen , Allesfresser (omnivor), Frostfutter (große Sorten), Frostfutter (kleine Sorten), Futtergarnelen, Garnelen, Kleine Fische, Würmer (Polychaeten, Annelida, Nematoden) 
Aquarium:
~ 160 Liter  
Schwierigkeitsgrad:
Mittel 
Nachzucht:
Nicht als Nachzucht erhältlich 
Giftigkeit:
Vergiftungsgefahr unbekannt 
CITES:
Nicht ausgewertet 
Rote Liste:
NE nicht beurteilt 
Verwandte Arten im
Catalogue of Life:
 
Author:
Publisher:
Meerwasser-Lexikon.de
Erstellt:
Zuletzt bearbeitet:
2023-06-26 10:52:05 

Haltungsinformationen

Percnon gibbesi (H. Milne Edwards, 1853)

Leben in Felsspalten am oberen Rand des Sublittorals, ziehen sich äußerst schnell in ihre Verstecke zurück, daher sehr schwer zu fangen. Leben intertidal, in Tiefen von 0-10m. Bis zu 3 cm Panzerbreite, Gesamtgröße bis zu 15 cm.
Beobachtungen aus der Aquaristik bestätigen die Schnelligkeit dieser Tiere, sie nehmen hier auch gerne jegliches Futter sowie Aas an.

Vergesellschaftung mit kleinen Fischen
Percnon gibbesi wird hauptsächlich als juvenile Krabbe als herbivor (Pflanzenfresser) eingestuft. Mit zunehmender Größer wechselt die Krabbe ihre Fressgewohnheit auf karnivor (Fleischfresser) Lebensweise, natürlich wird auch weiterhin Algenaufwuchs gefressen, aber auch anderes.
Bei den meisten Krabben, und so auch bei allesfressenden (omnivor) Percnon, wird gefressen, was noch erbeutet werden kann, also sozusagen was klein genug ist, dass es „in die Scheren passt“. Also auch kleine Garnelen und / oder kleine Fische, wenn sich die Möglichkeit bietet. Was für die Gesamte Lebenszeit gilt.

Verwechselungsgefahr
Abbildungen, auch wissenschaftliche, zeigen beide Arten in beiden Färbungen. Wir gehen jedoch aufgrund der Erfahrungen bei den Importen und einigen Quellen davon aus, dass es sich bei Tieren mit den gebänderten Beinen um Percnon gibbesi handelt und bei den gelben Längstreifen an den Engliedern der Laufbeine um Percnon planissimum. Das ist das einzige Unterscheidungsmerkmal, welches ohne eingehende morphologische Untersuchung auch für Laien erkennbar ist. Hilfreich ist natürlich ein Herkunftsort.

Verbreitungsgebiete
Percnon gibbesi gilt als invasivste Krabbe im Mittelmeer. Wo sie auftauchte, konnte sie rasend schnell Populationen etablieren, sowohl in menschlich beeinflussten Standorten wie Hafenbecken als auch in der Natur, heißt es in Studien.

Dokumentiert sind die verschiedenen Verbreitungen der beiden Arten. Percnon gibbesi etwa aus Pazifik und Atlantik entlang von Kalifornien bis Chile beziehungsweise Florida bis Brasilien sowie Afrika vom Golf von Guinea bis zu den Azoren und als Invasor über die Straße von Gibraltar im mittlerweile fast ganzen Mittelmeer. Tiere auf flachen Felsen wiesen mitunter Färbungen aposematischer Mimese auf (das Nachahmen von Arten mit Warnfarben).

Percnon planissimum ist dokumentiert aus Japan, den ganzen Südseeinseln im Pazifik, Hawaiii, dem Indischen Ozean bis vor Madagaskar sowie Surinam (Atlantik!). Letzteres (Surinam) dürfte wohl eine Fehlidentifizierung sein, denn sie widerspricht allen anderen Angaben.

Synonyme:
Acanthopus gibbesi H. Milne Edwards, 1853 · unaccepted > superseded combination
Lonchophorus anceps Eschscholtz, 1825 · unaccepted
Plagusia delaunayi de Rochebrune, 1883 · unaccepted > junior subjective synonym
Zoea boscii Guérin-Méneville in de la Sagra, 1857 · unaccepted > junior subjective synonym

Weiterführende Links

  1. CRUSTA: Database of Crustacea (Decapoda and Stomatopoda) (en). Abgerufen am 07.08.2020.
  2. Key to species of genus Percnon (en). Abgerufen am 07.08.2020.
  3. RLS Reef Life Survey (en). Abgerufen am 15.09.2022.
  4. WoRMS (en). Abgerufen am 15.09.2022.



Bilder

Weiblich

Percnon planissimum - Weibchen
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Allgemein

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© Anne Frijsinger & Mat Vestjens, Holland
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Erfahrungsaustausch

am 10.04.22#29
Ich habe die Krabbe vor einiger Zeit eingesetzt um damit gegen Fadenalgen vorzugehen. Einen Rückgang der Fadenalgen konnte ich auch nach mehreren Monaten nicht beobachten. Täubchenschnecken in riesigen Mengen und eine andere Einstellung der Wasserwerte haben schließlich den Erfolg gebracht.

Die Krabbe ist schnell gewachsen und hat eine stattliche Größe erreicht, sodass sie im 200 Liter Becken überdimensioniert schien. Eines Morgens konnte ich sie dabei beobachten, wie sie eine kleine Hector-Grundel verspeist hat. Auch wenn die Grundel sonst fit erschien, würde ich das der Krabbe nicht anlasten wollen. An anderen Tieren hat sie sich nicht vergriffen. Kann also sein, dass sie nur ihren Job gemacht und die Fischleiche gefressen hat.

Einsetzten würde ich das Tier dennoch nicht mehr in ein kleines Becken mit kleineren Fischen, da sie einfach hektisch ist und für Unruhe sorgt. Sie tritt nach Fischen und startet Scheinangriffe um die Fische zu verscheuchen. Ich hatte das Gefühl, andere Tiere fühlen sich durch sie gestört.

Also höchstens was fürs 100-Liter-Becken mit größeren Fischen.


am 29.01.22#28
Hallo,
Ich habe auch eine Krabbe dieser Art im Becken seit Kurzem. Habe Sie heute erwischt wie sie eine Schnecken umgedreht hat und verspeisen wollte. Habe mich eh schon gewundert warum Schnecken ab und zu auf dem Rücken lagen....
Meine kleine Garnele ist seit dem die Krabbe im Becken ist auch sehr scheu und versteckt sich nur noch hinter eine Strömungspumpe Oben in einer Ecke....
Ich denke die Krabbe ist in der Tat kein reiner Pflanzenfresser (das Becken ist voller Algen aktuell), Futter gibt es genug, sondern ein Räuber.....
am 21.03.21#27
Ich habe meine beiden Weibchen aus dem Hauptbecken gefangen und sie werden im Filterbecken bis zur Abgabe gehalten. In der Beschreibung, hier im Meerwasserlexikon, ist zu lesen die Krabbe sei herbivor (Pflanzenfresser). Ebenso ist das in einigen Haltungserfahrungen zu lesen. Dies stimmt definitiv nicht! Diese Krabben sind Fleischfresser und aktive Jäger, trotz ausreichender Fütterung.
Hier meine persönlichen Erfahrungen: Beide Percnon Gibbesi Krabben habe ich dabei beobachtet wie sie an Steinkorallen geknabbert haben. Ich weiß nicht ob sie nur Algenbeläge zwischen den Polypen gefressen haben, zumindest waren die Polypen der ganzen Koralle eingezogen. Ich konnte jetzt eine meiner beiden Krabben dabei beobachten wie sie, tagsüber, einen Kanarienlippfisch zerlegte. Der Fisch befand sich erst seit 8 Tagen im Becken und war kurz zuvor noch vital und agil. Er muss von der Krabe gefangen worden sein, bei voller Beleuchtung.
Zuvor sind schon einige Fische spurlos verschwunden, ebenso habe erstaunlich viele leere Gehäuse von Turboschnecken gefunden. Ob die Percnon Krabben damit zutun haben kann ich aber nur vermuten.
Übrigens wurden die Krabben mit einer Fischfalle gefangen in der ich einen Stint (kleiner Hering) befestigt hatte. Die Prozedur für beide Krabben hat nur wenige Minuten gedauert.
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