Haltungsinformationen
Wir denken aber, dass es sich um eine Pinnigorgia sp. handeln dürfte.
Die nachfolgende Beschreibung ist vom Pfleger und Bilderstifter, Karl Plöger:
Eine offensichtlich relativ robuste Gorgonie, die bei mir bei jeder Fütterung von umhertreibenden Artemien getroffen wird und die Polypen einzieht.
Anscheinend verkraftet sie dies jedoch relativ gut, die Polypen sind nach 15 min wieder voll geöffnet.
Die Farbe ist hellbraun, die Oberfläche ist schleimig-weich (nicht stachelig), die Polypen sind weiß.
Die Gorgonie wächst nicht nur in einer Ebene, sondern dreidimensional in alle Richtungen.
Vom solitären Hauptast zweigen Nebenäste ab, die sich teilweise weiter verzweigen.
Empfehlung - die Koralle sollte in einem Artenbecken gepflegt werden.
Fütterung
Gorgonien haben keine Zooxanthellen und leben nicht vom Licht. Die Azooxanthellen Gorgonien beherbergen keine symbiotischen Algen, die über Fotosynthese Nährstoffe und Energie produzieren.
Vor der Fütterung sollten die Pumpen abgeschaltet werden. Damit die Gorgonie im Aquarium überlebt, ist eine ausreichende Fütterung jedes einzelnen Polypen notwendig bzw. soweit möglich, d. h. eine tägliche bzw. 3 - 4x pro Woche Fütterung notwendig. Ohne Fütterung wird die Gorgonie im Aquarium nicht überleben. Die Polypen benötigen eine gewisse Zeit um das Futter (Granulat oder Staubfutter (Ultramarin, Cyclop Eeze) oder Frostfutter (Lobstereier, Mysis)) auf zu nehmen, sind Garnelen und Fische vorhanden, werden diese versuchen das Futter zu entziehen, also diese Mitbewohner unbedingt vorher füttern.
Frisch eingesetzte Gorgonienstöcke können mit einem Flüssigfutter, z. B. von PolypLab Polyp, animiert werden, damit sich die einzelnen Polypen öffnen. Erst dann kann eine Fütterung durchgeführt werden.
Je besser die einzelnen Polypen die gereichte Nahrung aufnehmen, desto besser sind die Wachstum- bzw. Vermehrungsraten.
Azoozanthellate Korallen fressen Suspensionen, Meeresschnee, Mikroplankton und andere organische Stoffe, d. h. sie sind ahermatypisch.
Häutung
Gorgonien besitzen eine weiche Gewebeschicht (Coenenchym), die ihre verzweigte, hornartige Skelettachse aus Gorgonin (ein Protein) überzieht. Sie können diese Gewebeschicht abstoßen (=häuten), dafür schließen sie ihre Polypen. Es kann bis zu 3 Tage benötigen und eine erhöhte Strömung kann hierbei sehr hilfreich sein.
Wasserqualität
Hohe Werte von z. B. Nitrat und / oder Phosphat können die Häutung verzögern oder die Haut löst sich nicht.
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In der Zeitschrift KORALLE (Ausgabe 39, Juni/Juli 2006) findet sich zur Pinnigorgia folgendes:
"Die Unterordnung Holaxonia enthält zahlreiche aquaristisch bekannte, zooxanthellate Hornkorallen-Arten.
Aus der Karibik stammen die Gattungen Plexaura, Pseudoplexaura, Eunicea, Plexaurella, Muricea und Muriceopsis, die alle in die Familie Plexauridae gehören.
Echte Gorgonien (Familie Gorgoniidae) finden sich dagegen mit den Gattungen Rumphella, Hicksonella und Pinnigorgia im Indopazifik sowie mit den Gattungen Gorgonia, Pseudopteragorgonia und Pterogorgia in der Karibik. (...)
Die indopazifische Pinnigorgia, die häufiger im Fachhandel angeboten wird, kann im Aquarium ohne weiteres 50 cm groß werden. (...)
Pinnigorgia-Kolonien haben einen zentralen Ast, von dem Seitenäste ausgehen, von denen ihrerseits wieder viele kleine Ästchen unregelmäßig abzweigen.
Dadurch erhalten die Stöcke ein unregelmäßiges, federähnliches Aussehen.
Vergleichbar zu den karibischen Pseudopteragorgia zeigen Pinnigorgia spp. ein immenses Wachstumspotential im Aquarium und sind daher recht einfach durch Fragmentation zu vermehren."






robertbaur

